Haben wir von den vielfachen Mißerfolgen bei der genetischen Manipulation von Organismen in der Pflanzen- und Tierwelt gelernt? Warum wollen wir nunmehr auch noch den Menschen selbst genetisch verändern? Dr. Edith Breburda
Washington D.C. (kath.net) In Wisconsin/USA
herrscht zur Zeit eine nie dagewesene Trockenheit. Seit hundert Jahren, oder genauer
gesagt, seit der Aufzeichnung des Wetters in diesem U. S. Staat hatte man so etwas noch nicht beobachtet. Es
fehlt nicht an Wolken, und oft verschwindet die Sonne hinter ihnen, dann kommt
ein Wind auf und jeder hofft auf ein paar Tropfen - aber es geschieht nichts.
Der Regen zieht
einfach über Dane County, dem Landkreis der Hauptstadt Madison hinweg. Der
Wetterdienst verspricht jeden Tag Regen mit dem Ergebnis, dass es heiß und
humid ist. Temperaturen die tagsüber unter 35 Grad Celsius liegen, gab es schon
lange nicht mehr. Die Farmer befürchten einen totalen Verlust ihrer Maisernte.
Der
Bestäubungsprozess kann nicht stattfinden - seit erstem Juni sind nur 10 mm
Regen gefallen. Auf 450 ha baut der Bauer Harvey Kopp aus Süd-Wisconsin dieses
Jahr Mais an, eine Versicherung hat er nicht, das heißt seine Verluste würden
$750.000 betragen. Auch die Verbraucher werden betroffen sein, erklärte Agrarökonom Professor
Bruce Jones von der Universität/Madison gegenüber dem Wisconsin State Journal
am 13. Juli 2012. "Wenn die Farmer kein Futter mehr haben, verkaufen sie
ihre Rinder zum Schlachten. Zuerst fallen die Fleischpreise, weil ein Überangebot
herrscht, aber dann steigen die Preise für Fleisch zusammen mit den
Milchpreisen. Somit sind wir alle von der Dürre betroffen."
In den USA und
somit auch in Wisconsin wird sehr viel Genmais angebaut. Maissorten die an die
jeweiligen Standorte und Klimabedingungen angepaßt waren existieren nicht mehr.
Es gibt nur noch Sorten, die besonders ertragreich und resistent gegenüber Maisschädlingen
sind und einen hohen Düngemittel- und Wasserbedarf haben.
Andere Sorten
bekommen die Farmer nicht zu kaufen. Sie dürfen auch kein eigenes Saatgut
ausbringen. Viele waren schon immer skeptisch, dass genetische Veränderungen
der Pflanzen zu einer Hungersnot führen könnten. Auch die Mayas hatten nur noch
wenige Maissorten angebaut. Wahrscheinlich hat eine grosse Dürre ihren Mais
vernichtet, was zum Untergang der Mayas führte. Greenpeace argumentiert schon
lange, dass man am Profit mehr interessiert ist als an der Umwelterhaltung.
Durch biogenetische Technologien scheint man unendliche viele Möglichkeiten zu
haben, Pflanzen Tiere und seit neuestem auch Menschen zu manipulieren. Als der
bekannte Wissenschaftler Dr. Arpad Pusztai vom Englischen Rowett-Lebensmittel-Institut
davor warnte, dass Genmanipulationen irreversible Technologien sind , wurde er
für inkompetent und senil erklärt und verlor zu guter Letzt noch seine Stelle
(E. Breburda, Promises of New Biotechnologies).
Die Frage bleibt,
ob wir aus den vielfachen Mißerfolgen bei der genetischen Manipulation von
Pflanzen und Tieren gelernt haben? Warum wollen wir jetzt auch noch den
Menschen selbst genetisch verändern?
Wissenschaftler
versuchen neuerdings Eizellen im Labor zu züchten. Das bisherige, allgemein
anerkannte und in jedem Biologie-Buch enthaltene Faktum, dass die Anzahl der
Eizellen bei Säugern beschränkt und bereits bei der Geburt festgelegt
ist, versuchen jetzt Wissenschaftler wie Jonathan Tilly vom Massachusetts
General Hospital in Boston und der Biologe Ji Wu von der Shanghai Jiao Tong Universität
in China zu widerlegen. In ihren wissenschaftlichen Veröffentlichungen sprechen
sie davon in Mäusen eine sehr kleine Population von Eierstockstammzellen entdeckt
zu haben die auch noch bei erwachsenen weiblichen Säugetieren Eizellen bilden können.
Andere Wissenschaftler widersprechen und
behaupten Wu und Tilly hätten einfach nur falsche Schlüsse gezogen. In den Eierstöcken
befänden sich nur Eizellen und keine Eistammzellen (E. Underwood, Stem Cell
Study Scrambles Egg Debate, Again, SCIENCENOW, July 10, 2012).
Immer wieder wird von Wissenschaftlern berichtet, die
versuchen Eizellen oder Samenzellen z. B. durch Rückzüchtung von Hautzellen zu gewinnen. Im September 2011
berichtete das Magazin "Nature Methods" von Wissenschaftlern der La
Jolla Universität in Kalifornien, die aus Hautzellen des Weißen Nashorns und
des Drills, einer seltenen Affenart, induzierte pluripotente Stammzellen
herstellen konnten. Wenn es gelingt diese iPS-Zellen, die embryonale Stamzell-Eigenschaften
haben, in Keimzellen umzuwandeln, wäre die Möglichkeit gegeben kleine Tierpopulationen
vor dem Aussterben zu bewahren. Durch künstliche Befruchtung könnte man für
Nachwuchs sorgen (I. F. Ben-Nun et al. "Generation of induced
pluripotent stem cells from highly endangered species," Nature Methods,
2011).
Eizellen sind vor
allem in der modernen Reproduktionsmedizin der limitierende Faktor. Für einige U.S.
Wissenschaftler ist es unethisch, dass Frauen für Eizellen kein Entgelt
bekommen (E. Breburda, Verheißungen der neuesten Biotechnologien). Zunehmend
diskutiert man, ob eine Ei- oder Samenzellspende unter die gleiche Rubrik
fallen sollte wie jede andere Organspende, unabhängig davon ob man die davon
gewonnenen Embryos für die Stammzellforschung oder die Reproduktionsmedizin
verwendet.
Über moralische
Bedenken, welche die In-vitro-Fertilisation beinhaltet, schweigt man sich aus
schrieb Francis Phillips in einem Artikel: "No one wants to talk about the
morality of IVF", im CatholiHerald.co.uk, vom 13. Juni 2012.
Gleichgeschlechtliche
Partner sehen in der IVF den einzigen Weg um Kinder zu bekommen. Ohne
In-vitro-Fertilisation gäbe es keine Leihmütter- Schwangerschaften,
Designerbabys, Donorkinder mit unzähligen Halbgeschwistern, tiefgefrorene
Embryos, Stammzellforschung und Pränataldiagnostik (PID). Bei der PID, die
bereits vor einem Jahr vom Deutschen Bundestag erlaubt wurde, werden künstlich
befruchtete Embryonen "qualitätsgeprüft".
Für einen Transfer in die Gebärmutter der Frau werden nur Embryonen ausgewählt,
die keine unerwünschten Gene tragen.
Der Bioethiker
Michael Handby warnt vor der mit der Reproduktionsmedizin verbundenen Gewalt,
die den Eltern und dem so entstandenen Kind schadet.
Die Gemeinsamkeiten
die künstliche Befruchtung und Benutzung von Kontrazeptiva aufweisen sind, dass
die Prokreation von der Sexualität abgekoppelt wird. Sigmund Freud sagte in einem
Vortrag über das menschliche Sexualleben: "Die Abkehr von der
reproduktiven Funktion ist das gemeinsame Merkmal aller Perversion" (J.
Strachey, The Complete Psychological Works of Sigmund Freud, Vol. 16). Bereits
Margaret Sanger und Mahatma Gandhi weisen darauf hin, dass Leute die
Verhütungsmittel benutzen einem unausweichlich verderblichen Werdegang
unterliegen. Mit der Zeit werden sie rücksichtslos und rachsüchtig (D.G.
Tendulkar, Wisdom for all Times, 1978, India).
Ziel der künstlichen
Befruchtung ist es mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle "neues
Leben zu erzeugen". Konträr dazu steht die Kontrazeption. Hierbei soll die
Vereinigung von Samen- und Eizelle verhindert werden. Wegen des geringen
Hormongehalts der Pille kommt es trotzdem vielfach zu einer Befruchtung der
Eizelle. Der so erzeugte Embryo kann sich nicht in der Gebärmutter einnisten
und stirbt ab. Jede Pille kann eine abtreibende Wirkung haben. Ein Tatbestand
den die Befürworter von Kontrazeptiva schon immer zugegeben haben. Mittlerweile
geht man davon aus, dass eine Frau nach 10-jaehriger Pillen-Einnahme 10 bis 20
Embryos "abgetrieben" hat (man spricht auch von einer "Stillen
Abtreibung"), erläutert die Amerikanische Life League im 97. Kapitel der
Pro-Life Activist's Encyclopedia. Der Artikel schlußfolgert, dass mit der Verhütungs-Mentalität
Abtreibung und Euthanasie gefördert werden, weil man dadurch den Respekt vor
dem Leben verliert. Auf einem Keilschrifttext aus "Ur of the
Chaldeans" um 2000 vor Christus kann man lesen: "Unsere Jugend ist
heruntergekommen und zuchtlos... das Ende der Welt ist nahe". Historiker
sind nach wie vor der Meinung, dass der Untergang des Römischen und anderer
Imperien ihrem Werteverlust und Sittenverfall zuzuschreiben ist.
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