Monday, March 30, 2020

Corona: Zwischen Verharmlosung und Panikmache


Dr. Edith Breburda


Wir sahen uns noch nie einer derartigen Pandemie wie jetzt ausgesetzt und so wissen viele Menschen nicht, wie sie mit ihr umgehen sollen. Das Haus fast nicht zu verlassen, Opfer auf uns zu nehmen und nur minimalsten Kontakt mit anderen zu haben, das sind wir nicht gewohnt.
Einige reagieren ängstlich, andere ignorieren die Covid-19 ganz allgemein. Trotz der Warnungen der amerikanischen Regierung, zuhause zu bleiben, kümmert es manche Studenten nicht und man findet sie – wie es während ihrer Frühlingsferien üblich war – zum Beispiel am Strand. 
In den Supermärkten treten sich die Leute auf die Füße und meist ältere Menschen rennen in die Kirche. Psychologen geben uns Anweisungen, wie wir uns in der Stress-Situation richtig verhalten sollen. Eigentlich ist das, was wir tun, nur allzu menschlich, sagen sie. Sie reden von den sozialisierten Menschen (socializers) und den „under-responders“, also jenen, die nicht angemessen auf eine Katastrophe reagieren.  
Gordan Asmundson, Psychologieprofessor der Regina-Universität in Saskatchewan (Kanada), untersucht den Impact, den Covid-19 auf die Bevölkerung ausübt.Unter die Over-Responder fallen die Panik-Käufer, die zuhause Waren für mehrere Monate gehortet haben. Um mit ihrer Angst umzugehen und dennoch eine Art Kontrolle zu haben, kann man bei ihnen Toilettenpapier für die nächsten Jahre finden.
BILD: Großes Autobahn-Warnschild in den USA
Als pandemische Goldlöckchen (Goldilocks) bezeichnet Dr. Asmundson die Leute, welche sich an die Anweisungen halten, ohne in Panik zu verfallen oder die problematische Lage zu verleugnen.
Zuletzt bleiben die „under-responders“, die sich ganz und gar über die Lage der Nation hinwegsetzen. Sie halten sich gleichsam für unverwundbar und folgen keiner der Anweisungen.
Sie halten keinen Sozialabstand, weil sie meinen, sowieso nicht krank zu werden. Sie denken gar nicht daran, dass sie damit Andere gefährden und die auferlegte Selbstquarantäne, um dieVerbreitung des Virus einzudämmen, unterminieren. Dieser Gruppe von Leuten haben wir es wahrscheinlich zu verdanken, einer Covid-19-Pandemie schwer Herr zu werden, schreibt Prof. Asmundson.
„Wie die Panik-Käufer fühlen sich die Gegner einer Sozialen-Distanzierung machtlos. Wenn sie weiterhin Menschenansammlungen aufsuchen, dezimieren sie Ihrer Meinung nach die Macht einer Pandemie“, erklärt Vaile Wright, Direktor der Amerikanischen Psychologischen Gesellschaft.
„In Zeiten der Ungewissheit haben wir keinerlei Kontrolle. Um sie zurück zu gewinnen, regieren jene mit dieser Art von Trotz. Und so wie das Horten von Vorräten der Eindämmung eines Virus abträglich ist, so ist auch das Ignorieren von Ratschlägen schädlich. Wenn man sich in Menschenmengen versammelt, erhöht sich das Risiko einer Exposition. Die Einschränkung des Kontakts mit anderen ist die einzige Möglichkeit, die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen.“
Manche denken, Covid-19 sei nicht ihr Problem. Menschen, bei denen der Ausbruch nicht akut ist und bei denen keine Einschränkungen verhängt worden sind, sind kaum dazu bereit, sich mit Sozialkontakten zu distanzieren.
„Vielleicht ist es ein Wunschdenken, weil die Menschen in ihrer Gemeinde keine Infizierten sehen und so spielt man an die Bedeutung herunter“, sagt Steven Taylor. Er ist klinischer Psychologe und Autor des Buches „The Psychology of Pandemics.“ – Er fügt hinzu: „Wenn in den Medien das einzige Thema Covid-19 ist, können wir gegenüber der Schwere des Ausbruchs desensibilisiert werden.“ 
Für Taylor erzeugt das Coronavirus das, was er als „infodemisch“ bezeichnet. „Die Menschen werden nicht nur betäubt, es wird auch eine Art gemischter Botschaften vermittelt. Jüngere Menschen seien nicht betroffen“, heißt es: „Die Neigung junger Erwachsener zu einem gewissen Risiko kann bewirken, dass sie das Virus nicht fürchten.“
In der westlichen Welt, aber vor allem in den USA legt man sehr viel Wert auf individuelle Freiheit, die selbst über dem Nutzen für eine Gemeinschaft liegt. In einer Pandemie ist diese Denkweise für den Schwächsten einer Gesellschaft tödlich. 
Deshalb flehen Mitarbeiter des Gesundheitssystems die Öffentlichkeit an, nicht nur für sich selbst, sondern für andere zuhause zu bleiben. „Nur durch gemeinschaftliche Anstrengung lässt sich die Pandemie in den Griff bekommen“, sagt Taylor.
Die Psychologen wissen, dass der Mensch sich nach einer Verbindung sehnt. So leiden wir, wenn eine soziale Interaktion über einen längeren Zeitraum verweigert wird. Ältere Menschen leiden bereits unter einem erhöhten Sterberisiko – und nun kommen noch Depressionen und Einsamkeit hinzu. Sie wissen nicht, wie sie FaceTime oder Zoom-Videokonferenzen zur Kommunikation einsetzen können.  
Eine Identifizierung der psychologischen Faktoren könnte die Verantwortlichen bewegen, ihre Botschaften umzugestalten. Es würde die Menschen überzeugen, zu Hause zu bleiben und dem Kampf gegen eine Pandemie eine bessere Chance geben. 
„Menschen sollten keine Angst haben, zuhause zu bleiben. Denn ein panischer Mensch kann keine logischen Entscheidungen treffen. So kommt es zu Über- und Unterreagierenden, zu maßlosen Handlungen wie ein Masseneinkauf‘, sagt Asmundson.

Quelle für die Zitate: Scottie Andrew: Some people just want stay home during a pandemic. Six reasons my explain why. CNN march 24, 2020


Thursday, March 26, 2020

Führungskräfte versus Experten im Hinblick auf Coronavirus

Der amerikanische Präsident Donald Trump redet vom Licht am Ende des Tunnels: “Wir sind bald am Ende dieser historischen Schlacht gegen den unsichtbaren Coronavirus-Feind”, erklärte er am Dienstag, dem 24. März, im Weissen Haus, während sein Kongress daran arbeitet, ein Stimulus-Paket zu verabschieden. 

Der größte Wunsch des Präsidenten ist es, die USA an Ostern wieder für das Arbeitsleben und die Geschäftswelt zu öffnen.
„Wie ich bereits heute früh erwähnte, hoffe ich, dass wir dies bis Ostern tun können“, sagte Trump im Besprechungsraum des Weißen Hauses. Er bezog sich auf seine Kommentare in einem virtuellen Town Hall Meeting des Senders Fox News, wonach Beamte die Beschränkungen für soziale Distanzierung bald lockern könnten: 
„Ich denke, das würde eine großartige Sache für unser Land sein. Wir arbeiten alle sehr hart daran, dies zu verwirklichen… Ostern ist aus vielen Gründen ein ganz besonderer Tag.“ (1)Selbstmorde, Hunger, Arbeitslosigkeit, Depressionen, ein bereits jetzt schon steigender Anstieg von Alkoholismus und Drogenkonsum werden mit einem langanhaltenden Shut-Down (Herunterfahren des öffentlichen Lebens) assoziiert  – wo doch gerade der LSD-Konsum, der in vielen US-Staaten erlaubt ist, die Lungen angreift und somit eine Coronavirusinfektion begünstigt.
„Die Leute wollen arbeiten“, postulieren Politiker  – auch deshalb, weil eine Arbeitsstelle in den USA mit einer Krankenversicherung verbunden ist.
Während der Präsident versuchte, den Amerikanern so schnell wie möglich mit einem Stimulus-Paket zu helfen, beobachtete man eine immer noch vorhandene „Impeachment-Mentality“ gegen Trump, die Nancy Pelosi und andere Demokraten-Politiker vertreten, wenn sie z.B. versuchen, alle möglichen Ziele wie z.B. Taxcuts für Solaranlagen, ihren Green-Deal und am besten noch Obamacare  in dieses Bill (Gesetz) zu integrieren, obwohl dies nichts mit einem Stimulus gegen die Coronakrise zu tun hat.
Trump geht es um Amerikaner, die unverschuldet ihre Stellen und ihr Geschäft verlieren, die nicht wissen, wie sie ihre Miete zahlen sollen oder Essen auf den Tisch bekommen. Denn in den USA gibt es kaum eine Arbeitslosenversicherung, die  – wenn überhaupt  –  lange vorher beantragt werden muss.
Die oft selbsternannten Experten müssen hingegen keinem wirklich Rechenschaft abgeben – außer evtl. den Medien, die sie bezahlen; sie leiden nicht darunter, wenn die Demokraten-Partei dringend nötige Zahlungen  – welche die Wirtschaft aufrechterhalten würde – fast schon bewusst hinauszögert; ihre Rente und ihre Zukunft sind nicht in Gefahr.
Gute Führungskräfte können sich hingegen den Luxus einer eindimensionalen Sichtweise nicht leisten:
So erklärte sogar der demokratische Gouverneur Andrew Cuomo (siehe Foto) von New York diese Woche: „Die öffentliche Gesundheit ist zwar von wesentlicher Bedeutung, aber wir müssen anfangen, nach Wegen zu suchen, unsere Wirtschaft wieder anzukurbeln, Man kann sie nicht für immer lahmlegen.“
Im gleichen Atemzug dankte Gov. Cuomo und sein Team dem Präsidenten für sein hervorragendes Management in dieser Zeit der Krise.
„Kein Land der Erde war besser auf diese Pandemie vorbereitet als wir, weil wir eine starke Wirtschaft hatten. Wir werden diesen Virus gemeinsam besiegen. Und dann werden wir am Ende bald wieder dort sein, wo wir aufgehört haben“, sagte Trump am 25. März 2020.
„Amerikaner zeigen jeden Tag ihre Entschlossenheit und Einheit, die unsere Nation definieren. Die selbstlosen Handlungen unserer bemerkenswerten Bürger weisen auf die ausdauernde Stärk unsere große Nation hin. Unser Geist kann niemals gebrochen werden“, betonte der Präsident (2).
Dass solch eine vorwärtsweisende, selbstbewußte Haltung vielfach Kritik heraufbeschwört, verwundert wenig. 
Natürlich wird nicht automatisch in der Osternacht alles zum Normalzustand zurückkehren. Aber als Zielpunkt kann man graduell darauf hinarbeiten.
Ostern hat allein schon religiös und kulturell einen stark symbolischen Charakter.  Und sollten wir nicht lieber den Präsidenten im Gebet unterstützen, damit wir sein gestecktes Ziel erreichen?
Kürzlich las man, dass in Arizona ein älteres Ehepaar vor lauter Hysterie sogar Chloroquine-Phosphate  –  ein Aquarium-Desinfektionsmittel  –  schluckte, das Algen und Bakterien im Fischbecken abtötet.
Die Ehefrau erklärte einem Journalisten, dass sie sich erinnerte, eine Substanz namens Chloroquine für ihre Koifische zu benutzen, um das Aquarium zu säubern, nachdemder Präsident verlautetbart hatte, es käme als potentielle Therapie für Coronavirus-Kranke in Frage. Das Ehepaar mixte sich eine kleine Menge mit etwas Flüssigkeit und trank das Reinigungsmittel. „Wir hatten solche Angst, mit dem Virus infiziert zu werden‘, sagte die Frau.
20 Minuten später fühlten sich die beiden schlecht, erbrachen und hatten Schwierigkeiten zu atmen. Kurz nachdem beide ins Krankenhaus eingeliefert wurden, starb der Mann. Seine Frau ist in einem kritischen Zustand.
Die Presse behandelt den Fall so, als sei der Präsident schuld an dem Tod des Mannes. Man hatte vollkommen übersehen, dass das Anti-Malariamittel Hydroxychloroquine nur von Ärzten an Kranke verschrieben werden darf, die die Erlaubnis haben, es umzuwidmen.
Das vielversprechende Medikament ist Bestandteil eines klinischen Testes, erklärte FDA-Mitarbeiter Stephen Hahn. (3) Sülap Tansan beschrieb in seiner Studie „A Possible role for single dose Hydroxychloroquine for prevention of lethal Coronavirus infection“, dass sich bereits eine einzige Tablette des „Malaria-Mittels“ in hohen Konzentrationen in der Lunge anreichert. Damit wird das Eindringen des Coronavirus und ein dadurch entstehender Lungenschaden verhindert. Die Halbwertzeit des Medikamentes in einer Dosis von 200 mg liegt bei 22 Tagen. 
Sülap ist der Meinung, Hydroxychloroquine sei auch zur Vorbeugung einzunehmen. Es würde eine evtl. tödliche verlaufende Krankheit ein eine leichte obere Atemwegsinfektion verwandeln.
„Wir glauben nicht an ein allmächtiges Virus, sondern an einen allmächtigen Gott“, betonte neulich ein bekannter Moraltheologe. Deshalb rufen Christen auf, dafür zu beten, dass das Osterfest im wahrsten Sinne des Wortes die Welt wiedererweckt.
Quellen:
1) Gregg Re: Trump says there’s light at the end of the tunnel as White House pitches $6T coronavirus stimulus package. Fox News, 24.3. 20202) https://www.whitehouse.gov/
3) Tamar Lapin: Man dies after self-medication with chloroquine phosphate do treat coronavirus. March 23, 2020

Tuesday, March 24, 2020

An Ostern plant Präsident Trump den "shut down" zu beenden. Wie Amerikaner mit der COVID 19 umgehen

Dr. Edith Breburda

Amerikaner sind dafür bekannt, sehr schnell in Paniken zu geraten. So findet man in den Supermärkten leere Regale- und große Schilder: alles, was man gekauft hat, kann man nicht mehr zurückbringen. Vielleicht merkten die Leute recht bald, dass all das, was sie daheim gehortet haben, sehr schnell das Abfalldatum erreicht hat. 


Natürlich dauerte es nicht lange und recht bald waren die Betrüger unterwegs. Sie wandern von Tür zu Tür und verkaufen Corona Virus Test Kitts. Sobald sie den Fuß in der Tür haben, rauben sie einen aus. Test-Kits sind Mangelwahre. Von vornherein sollte dieses Angebot suspekt sein. 

Jeder geht mit einer Katastrophe anders um. Es gibt lange Schlangen vor den Supermärkten und man meint fast, in einem ehemaligen kommunistischen Land zu sein. 

Amerikaner sind es nicht mehr gewohnt mit ihren Kindern zusammen zu sein. Selbst der Hund, der mit einem das Quartier teilt, kann einem zu viel werden, bekannte neulich der Gouverneur von New York.

Er hält jeden Morgen aufbauende Ansprachen zur Lage der Nation. Im Grunde sagt er nichts anderes als Präsident Trump, mit dem er sich plötzlich sehr gut versteht.

Mit seinen personifizierten, einfühlsamen Anweisungen bringet der Gouverneur sensationssüchtige Medien zum Schweigen. Ohne Zweifel, Krisenmanagement ist seine Stärke. Sein Vorbild wird uns Lehren, besser und schneller auf zukünftige Krisen zu reagieren.

Allerdings hat er selber keine Vorsorge getroffen eine Pandemie vorzubeugen. Was er Präsident Trump vorwirft, hat Cuomo selber versäumt  zu tun als er es vor ein paar Jahren ablehnte, 16,000 Ventilatoren zu bestellte.

Der Präsident plant das Land langsam wieder aufmachen. Sein Stichtag ist Ostern - "Es ist ein bedeutender Feiertag", sagte der Präsident. "Ein shut down, der das Land lahmlegt, hat verheerendere Folgen als ein Virus selber. Wenn Leute nicht arbeiten dürfen, gibt es mehr Tote, als durch das Virus. Wenn das Land bis dahin wirklich wieder öffnen könnte, wird unser Umgang miteinander anders sein als gewohnt. Je länger wir mit einer Rückkehr zum  Normalzustand warten, umso schwieriger wird es", sagte der Präsident.



Trump lobt dennoch den Gouverneur, der betonte, dass es kein Marschall Law geben wird, welches die Leute zwangseinsperren könnte. Deshalb brauche man auch keine Waffen, um sich selbst zu verteidigen. Es wird immer genug zu essen geben, und die Leute sollen nicht horten. 

Der einzige Unterschied zwischen dem Präsidenten und Andrew Cuomo ist der, dass der eigentlich katholische Gouverneur ein Lebensrecht für Ungeborene nicht in seinem Wortschatz hat. 

Wegen des Notstandes sind unnützen Operationen, wie z.B. Darmspiegelungen, untersagt. Zahnarztpraxen sind nur noch für Notfälle geöffnet. Der Gouverneur erklärt, Leben zu retten, indem man Rücksicht auf jene nimmt, die prädestiniert sind krank zu werden. 

Eigentlich erwarte man diese Art der spirituellen Ansprachen auch von der Kirche. Gerade jetzt, wo das öffentliche Leben aller Glaubensrichtungen sehr eingeschränkt ist, und hl. Messen nur noch über das Internet zu finden sind. Dies veranlasste Kardinal Burke zu einem Schreiben auf seiner Webseite. Er bezeichnet das sakramentale Leben essentiell. Man sollte Zugang zu ihm haben, so wie auch Supermärkte offen bleiben.
Bishop Olmsted, Phoenix - Onlinemesse, 22.3. 2020
Letzten Sonntag, als noch keiner ahnte, dass die Kirchen zugemacht werden, zitierte der Rektor der Kathedrale von Phoenix, Mt. 24:38-39… Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin –, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns“

Es ist erstaunlich, sagte Pfr. Lankeit, worüber die Leute besorgt sind, wenn eine Panik ausbricht. Keiner denkt an das, was wirklich wichtig ist-: das Ewige Leben. 

Man jammert, dass Ersparnisse für die eigenen Rente nicht mehr da sein werden, dass man keine Handdesinfektionsmittel mehr bekommt – oder Toilettenpapier- anstatt sich um seinen Seelenzustand zu bekümmern. 

Man kritisiert die Regierung, dass es kein gescheites Gesundheitssystem gibt, dass Krankenhausbetten knapp werden, anstatt sich um seine kranken Seelen zu kümmern und wo man zur Beichte kommen könnte. Wir diskutieren, wie hygienisch es ist, die Hl. Kommunion zu empfangen, und keiner überlegt sich, ob wir überhaupt im Stand der Gnade leben. 

Zu Moses Zeiten fragten die Israeliten, als sie kein Fleisch mehr hatten: Warum hast Du uns aus Ägypten herausgeführt? (Ex 17:3,7). 

Haben wir den nichts gelernt? Wir fragen wie damals „Warum“ und nicht „Wozu?“, nicht nach dem Sinn: „Was versuchst Du uns zu lehren, durch all das Leid?“

Welches Gut möchtest Du für meine Seele erwirken, welches ich nicht sehen kann, weil ich geistig blind bin? Ist Gott denn noch bei uns in all dieser Not? 

ER ist es und er versucht, uns aus unserer Komfortzone herauszulocken. Er will nicht, dass wir leiden, sondern, dass wir aufwachen und uns von der Sünde abwenden, zu unserem eigenen Heil. Jesus benutzt das Corona-Kreise um eines größeren Zieles willen, welches wir sonst nicht erlangen würden. 

Ist es Zufall, dass wir uns gerade in der vierzig-tägigen Fastenzeit selbst eine Art Quarantäne auferlegen? Quarantäne kommt von der Zahl 40. Und so oft in der Geschichte war nach einer gewissen Zeit der Einkehr und Busse die Plage vorbei. 

Not macht erfinderisch- und so bieten viele Priester neue Beichtmöglichkeiten an. Einige auf den leergefegten Sportplätzen ihrer Gemeindeschulen. Andere, als eine Art „Drive Through“ Beichte (siehe Bild).

Sunday, March 22, 2020

Wie gehen Länder mit einer Krise um?



In den USA weichen Journalisten nicht von ihrer Intention einer sensationslüstigen Berichterstattung ab. Aufgebracht fragen sie ihren Präsidenten Trump, warum er vom China Virus redet. Im gleichen Atemzug bezeichnen sie es als rassistisch allen chinesischen US Bürgern gegenüber. 
Der Präsident, antwortet darauf: Weil ein Virus nach dem Ort seiner Entstehung benannt wird. Im gleichen Atemzug nennt er das Marburg Virus, die afrikanische Schweinepest…

Trump sieht sich in einem Krieg gegenüber einem unsichtbaren Feind. Er braucht einen Stimulus, um so schnell wie möglich durch die Kriese zu gelangen. Ein Mitarbeiter des Weissen Hauses redet davon, so schnell wie möglich durch die Hölle zu gehen. Er hatte eine starke Wirtschaft. Um das Geld kümmert sich der mittlerweile recht zuversichtliche Präsident später.  

Amerikaner sind schon mit ganz anderen Dingen fertig geworden. In New York werden mittlerweile alle nicht notwendigen Operationen ab Sonntag den 22. März verzichtet. So müsste die Abtreibung auch dazugehören! 

Haben wir aus der Geschichte gelernt?

 Schauen wir nach Kuba, während des Zikavirus- Ausbruchs. Entscheidend ist immer, wie die Behörden mit Zika umgehen. Kubas Gesundheitsministerium hat in der Vergangenheit die Epidemie schlichtweg vertuscht und geleugnet. Wie es in solchen Ländern üblich ist, kommunizieren man erst dann, wenn die Existenz einer Sache sowieso schon offensichtlich ist. 

Nathan Grubaugh von der Yale School of Public Health schätzt, dass im Jahr 2017 allein 5.700 Infektionen vorlagen. Eine Pressemitteilung von New Scientist sprach bereits im Mai 2017 von 1.9000 Erkrankten. Kuba berichtete über den ersten Zika-Fall im März 2016. Im Januar 2017 standen keine Daten mehr zu Verfügung, obwohl die Infektion in der zweiten Jahreshälfte 2017 ihren Höhepunkt erreichte. 

Die kubanischen Behörden schwiegen gegenüber der panamerikanische Gesundheitsorganisation PAHO über einen Ausbruch. Forscher der Yale-Universität analysierten Touristen, die auf Kuba waren und sich dort mit Zika angesteckt haben. Eine Unterlassung der Meldepflicht ist oft die Ursache, dass Epidemien in anderen Ländern ausbrechen, weil Reisende und Gesundheitsbehörden keine entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen treffen können, wenn sie nichts über ein erhöhtes Risiko der Infektion wissen. 

Peter Hoetz vom Baylor College of Medicine in Texas ist beunruhigt: „Es sollte demnächst möglich sein, einen Anstieg von Geburtsfehlern nachzuweisen.“ Für ihn steht es ziemlich fest. Eine Zika-Virus Infektion während der Schwangerschaft birgt ein erhöhtes Risiko für Mikrozephalie.
Manche mögen sich daran erinnern, wie die Obama Administration 2016 Kuba gepriesen hat. „Dieses Land hätte Krankheiten, die von Stechmücken ausgehen, fest im Griff. Sie würden nicht warten, bis die Krankheit auftritt“, verdeutlichte damals der Tropenexperte Carlos Espinal Tejada des Globalen Gesundheit-Konsistoriums der Internationalen Universität von Florida, in Miami.“ 

In Kuba ist vieles anders, als wir es von lateinamerikanischen Ländern gewohnt sind. Carilda Peña Gracía, der Gesundheitsminister des Landes erklärte: 

„Wenn wir einen Virus erwarten, mobilisieren wir alles. Seitdem 1981 auf er Insel 158 Menschen dem Dengue-Fieber zum Opfer gefallen sind, wissen wir was wir, zu tun haben.
 Lokale Kliniken haben insgesamt 15.000 Leute angeheuert, welche die 11 Millionen Einwohner des Landes kontrollieren. Sie statten ihnen Besuche ab. Wenn sie eine Schnake sehen, wird sie umgebracht. In Havanna ist jeder Moskito Kontrolleur für 280-300 Haushalte verantwortlich. 

Sie vernichten die Brutstätten der Insekten. Wenn sie einen Erkrankten finden, untersuchen sie sein Umfeld. Auch Reiserückkehrer müssen erst mal in die Klinik kommen, wo sie von Ärzten untersucht werden, damit sie keine Viruskrankheit einschleppen. Vor allem werden Schwangere beobachtet. 
Als man zwei Frauen mit einer Infektion fand, die beide im siebten Monat schwanger waren, haben die Ärzte ihnen das Risiko erklärt und ihnen nahegelegt ihre Kinder abzutreiben. Sie haben sehr geweint, weil sie ja schon so weit in ihrer Schwangerschaft waren. Aber sie haben doch eingesehen, dass es so besser war.“ 

„Die intensive Anstrengung die Seuche einzudämmen, hätte sich rentiert, wir fanden in Kuba nur drei Zika-Infizierte“, versicherte Nilda Roca Menendez, die Epidemiologiedirektorin von Havanna. „Aber viele Fälle verlaufen mild und werden gar nicht registriert.

Kubas Beamten sind überzeugt, dass wenn der Saat nicht die Mithilfe ihrer engagierten Einwohner gehabt hätte, es nicht so glimpflich ausgegangen wäre. Obwohl eigentlich keiner so recht Moskito-Kontrolleur sein will. Die Leute haben zudem Sorge, dass Wertsachen mit entwendet werden, wenn die Wohnungen mit Insektiziden eingesprüht werden. Die Kontrolleure werden nicht richtig bezahlt und sie haben keine Schutzkleidung. Sie müssen lange und hart arbeiten. Die giftigen Chemikalien stinken. Es werden fast nur junge Soldaten vor ihrem Studium rekrutiert. 

So ging es auch dem 18-jährigen Abel. „Wir wissen, wie wichtig der Job ist“, sagt er. Aber wir sind nicht gerade begeistert davon. Unser Chef kontrolliert uns genau. Und wenn er Moskitos in einem bereits besprühten Haus findet, können wir uns auf Repressalien gefasst machen. 
Yasmani, den man nach seinem Einsatz immer im Park findet, erklärt, dass er seit vier Jahren diese Arbeit verrichtet. Manchmal kommen noch 10 Dollars für Überstunden hinzu. „Jeden Tag schleppen wir die schweren Sprühflaschen die Stufen rauf und runter. Das Gas, welches wir in den Wohnungen mithilfe eines alten Dieselmotors, der die Flaschen antreibt, versprühen, ist ungesund.“ Yasmani hat jeden Abend Kopfschmerzen. Ein Arzt sagte, es käme von den Abgasen. Der Treibstoff enthält Blei, bestätigt Antonio Bell. 

Der Aufseher, repariert oft notdürftig Gasapparate. Er trägt eine blaue Baseball- Kappe, auf der zu lesen ist: campaña anti-Aegypti. Es ist der Name der Firma, welche Aegypti Moskitos und ihre Zikaviren ausrotten sollen. „Mit Hilfe von Blei steht uns das Moskito-Gift als eine Suspension zur Verfügung“, erläutert er. 
„Alle sechs Monate werden unsere Arbeiter untersucht.“ Als Aufseher verdient er $29. An der Wand hängen zwar Masken für die Arbeiter, doch keiner benutzt sie. Man hebt sie für den Fall auf, dass derjenige, der sie brachte, sie wieder haben will. 

Trotzdem schwärmen immer noch viele Amerikaner vom Gesundheitssystem der Insel. Unter ihnen Arachu Castro von der Tulane Universität in New Orleans. Sie konnte sich selbst davon überzeugen, wie gut es funktioniert. Sie reiste mit ihrer Tochter. Als sie unterwegs ein hohes Fieber bekam, brachte man sie sofort ins Krankenhaus, um sie auf Zika und Denguefieber zu testen. Alles war negativ. Seitdem ist Castro begeistert. Sie sagte: „Wenn jemand krank wird, hat er Glück im Unglück, weil er in Kuba ist.” 
Offensichtlich handelt es sich um Wunschdenken, wenn etwas so sichtbar Gesundheitsschädliches schöngeredet wird? Bereits US-Präsident Reagan erklärte. „Ein Sozialismus funktioniert nur an zwei Orten:  Im Himmel, wo man ihn nicht braucht -und in der Hölle, wo dieses System schon lange etabliert ist." (1)



1)     Breburda Edith: Gentopia das gelobte Land

Friday, March 20, 2020

Fledermäuse- Übertragen sie auch Corona-Viren?

Dr. Edith Breburda

Christliches Forum 22. März 2020
Wissenschaftler glauben Fledermäuse sind Träger des Cornavirus. Sie leben auf jedem Kontinent der Erde. Nur auf der Antarktika sind sie nicht zu finden.  Dazu kommt, dass sie fliegen können, womit sie schneller eine Krankheit, auch über ihre Ausscheidungen, verbreiten. Sie haben ihr Habitat nahe uns Menschen. 

Zudem stehen sie in vielen Ländern auf der Speiskarte, wodurch sie oft lebend verkauft werden. Tiermärkte waren auch für den Ausbruch von SARS verantwortlich. 

In China verkauft man neben Affen, Fledermäusen, natürlich auch Kakerlaken. Ein unvergessliches Bild, das sich mir auf einer von meinem Vater geleiteten wissenschaftlichen Exkursion quer durch China -u.a. Wuhan- Mitte der 80iger Jahre einprägte. (1)

Die in Höhlen lebende Fledermaus-Kolonien sind ideal dafür geeignet, Viruskrankheiten zu verbreiten. 

Dr. Daszak von EcoHealth Alliance berichtete bereits 2017 in der Fachzeitung Nature von seiner Datenbank, in der er 754 Säugtieren katalogisierte, die 586 verschiedenen Viren in sich tragen. Damit bestätigte er, dass Fledermäuse prädestiniert sind, Krankheiten auf den Menschen zu übertragen.

Sie überleben nicht nur den Virus, den sie in sich tragen, sondern werden erstaunlich alt. Während Mäuse höchstens zwei Jahre leben, hat die große braune amerikanische Fledermaus eine Lebensspanne von etwa 20 Jahren. Wobei andere Arten ohne weiteres 40 Jahre bzw. eine kleine Sibirische Fledermaus bis zu 41 Jahre alt werden. Sie zu studieren, ist eine Notwendigkeit für unsere eigene Gesundheitsvorsorge.  
Dr. Daszak wünscht sich, den Verkauf dieser Tiere zu stoppen. Es würde sicherlich den weiteren Ausbruch von Krankheiten verhindern. „Doch diese ist nicht durchführbar, deshalb müssen wir die Lebensgewohnheiten der Tiere studieren“, postuliert der Wissenschaftler. „Ein Ausbruch kann kontrolliert und abgemildert werden. Aber wenn wir nicht den Ursprung der Krankheit kennen, kann sich ein Virus weiterhin schnell verbreiten.“ 

2018 hatten Wissenschaftler aus China und Singnapore in einem Artikel in Cell Host and Microbe beschrieben, warum ein Virus den Tieren selbst nichts anhaben kann. Der Kraftaufwand zu fliegen bewirkt, dass kleine Stränge der Erbinformation (DNA) in ihren Körperzellen herausbrechen. Diese DANN-Bruchstücke werden vom Immunsystem nicht angegriffen. 

So wurden im Laufe der Evolution auch keine Viren mehr vom natürlichen Abwehrsystem der Fledermäuse bekämpft. Damit wurden die Tiere zu Trägern vieler Krankheiten, ohne dass sie ihnen selber schaden, weil sie tolerant gegen den Erreger sind. 

Eine Fledermaus alleine kann ein natürliches Reservoir für das Marburg Virus, Tollwut, dem Nipa- und Hendra-Virus sein, das sie vor allem in Afrika, Malaysia, Bangladesch und Australien an den Menschen weitergegen.  

Man weiß, dass Kakerlaken und Insekten viele Krankheiten beherbergen - Fledermäuse übertreffen sie um das Vielfache. Noch dazu sind sie wichtige Bestäuber von z.B. Bananen und anderen Früchten. 

Es gibt so viele Fledermausarten, dass sie ein Viertel aller Säugetiere ausmachen. Ihre Fähigkeit, Viren zu beherbergen, die leicht auf Menschen übertragen werden, hat verehrende Konsequenzen. Man vermutet, dass Fledermäuse auch ein Reservoir des Ebola Virus sind. (2)

Seit 1976 fragen sich Wissenschaftler, welche Tiere bei einer Zoonose, in der eine Krankheit von Menschen auf Tiere übertragen wird, ein Erregerreservoir beherbergen. 

Zum ersten Mal trat Ebola im Juni 1976 in einem kleinen Missionskrankenhaus in Yambuku auf. Heute gehört dieses Gebiet zur Demokratischen Republik des Kongos. Die am Rande des Dschungels gelegene Ortschaft grenzt an den Ebola Fluss. Die sich infizierten Personen bekamen plötzlich hohes Fieber, Unterleibsschmerzen und einen entzündeten Hals. Dann bluteten sie aus der Nase, den Augen und anderen Körperöffnungen. 

Neunzig Prozent der damals 318 infizierten Menschen starben innerhalb weniger Tage. Danach schien die Krankheit verschwunden. Mittlerweile nannte man sie nach dem Fluss - Ebola. Es betraf jedes Mal nur ein paar Personen in ein oder zwei Ortschaften. 

Bis das Ebola-Zaire-Virus -wie aus dem Nichts heraus- 2011 plötzlich wieder in Zentral-Afrika auftrat, worüber der Virologe Garz Kobinger des Gesundheitsinstitutes in Winnipeg, Kanada berichtete. 

2013 infizierten sich dann 11.000 Menschen in West Afrika. Als Erstes erkrankten Guineas Einwohner. Rasant verbreitet sich das Virus in der dicht mit Menschen gefüllten Hauptstad Conakry. Schnell infizierten sich die Bewohner der Nachbarländer Liberia und Sierra Leona. 

Wissenschaftler studierten in den letzten Jahren das Virus sehr genau. Weltweit entschlüsselte man in Sicherheitslaboren das Erbgut des Virus. An Hunderten von Patienten entnahm man damals Blutproben und speicherte Gesundheitsdaten. Während des Ausbruchs testeten Wissenschaftler viele Impfstoffe. Arzneimittelfirmen versuchten mehrere verschiedene Medikamente aus. Bis auf einen Impfstoff schien alles Andere nicht zu helfen. 

Den einzigen vielversprechenden Impfstoff entwickelte Merk. Er wurde bereits in Guinea angewandt, obwohl er damals noch nicht offiziell freigegeben war. Wenn Kongos Regierung Bedarf angemeldet hätte, wäre er als Versuchsimpfstoff eingesetzt worden. Ärzte ohne Grenzen standen bereit, den Impfstoff zu applizieren. 

Forscher versichern, dass folgende Ebola-Ausbrüche längst nicht mehr so dramatisch verlaufen würden. 2017 wurden zwei Personen in einer sehr abgelegenen Gegend des Kongos positiv auf Ebola getestet. Nicht lange danach wurden drei bestätigte Fälle und 37 Verdachtsfälle des hoch pathogenen Virus gefunden. 

Trotzdem ist man sich über die Entstehung des mysteriösen Virus immer noch im Unklaren. Der Virologe des Nationalen Institutes für Allergien und Infektionskrankheiten im Bundestaat Montana, Vincent Munster erläuterte gegenüber dem Science Magazin am 2. Juni 2017: <Wir wissen sehr genau, wie sich das Virus vermehrt. Dennoch können wir uns weder erklären woher es kam, noch wissen wir, was seinen sporadischen Ausbruch bewirkt?>

Es tötet Menschen, Antilopen, Gorillas und Schimpansen. Eines der Tiere muss das Virus in sich tragen. Das dem Ebola Virus naheverwandte Marburg-Virus hat sein Erregerreservoir in Fledermäusen, Nagetieren und in Menschen. 

Bei vorhergehenden Ebola Ausbrüchen fanden Wissenschaftler Antikörper des Erregers in Fledermäusen. Ein lebendes Virus hat noch keiner von einem Tier isoliert. Die Wissenschaft tappt im Dunkeln, wie das Virus vom Menschen auf Tiere -und umgekehrt- übertragen wird. Keiner weiß, unter welchen Bedingungen es zum Ausbruch der Krankheit kommt und vor allem wo oder wann. 

Wenn es um eine so tödliche Krankheit geht, wird der Wunsch verständlich, den Unsicherheitsfaktor auszuschalten. Man möchte Vorhersagen und Vorsichtsmaßnahmen treffen. 

Dr. Munster ist bemüht diese Fragen so schnell wie möglich zu klären. Globalisierung, Urbanisierung und eine zunehmende Mobilität führen außerdem dazu, dass dem Virus keine Grenzen mehr gesetzt werden. Es kann sich in Windeseile verbreiten. 

Wir müssen wissen, wo wir suchen müssen; und unter welchen Bedingungen es sich am Leben erhält. Deshalb ist Dr. Munster mitten in der Nacht in Kongo’s Dschungel zu finden. Es ist der Ort, von wo aus sich Ebola Viren zu ihrer bisher tödlichsten Attacke verbreiteten. Man kann fast sagen, es handele sich in dieser Gegend um den Geburtsort von Ebola. 

Seit sechs Jahren kommt der Wissenschaftler immer wieder hier her. Er hat sein Augenmerk auf Fledermäuse gerichtet. So schläft Dr. Munster kaum im Mai des Jahres 2017, weil er Urin- und Gewebsproben sicherstellen will, die er auf eine lange Reise nach USA sendet, damit sie dort auf Ebola-Viren getestete werden. 

In der nur durch den Vollmond erhellten Nacht kann man über den Köpfen der Forscher ein Netz ausmachen. 

Aus den Bäumen kommen knackende Geräusche. Munster und sein Team sind trotz der Schwüle in Schutzkleidung. In Masken und dicken Lederhandschuhen warten sie, bis ihnen ihre Beute -der Hammerkopfflughund- eine Fruchtfledermaus, ins Netz geht. Wenn es dunkel ist, kann man Afrikas größten Vampir -den Hypsignathus monstrous- im Regenwald finden. Ihre Flügel spannen sich bis zu einem Meter. 
Dr. Munster hofft, den Tieren das Geheimnis, um das Ebola Virus zu entlocken? In zwei Wochen haben die Forscher 100 Tiere gefangen. Sie werden aus ihrer Falle befreit, in einen Sack gesteckt und an eine Leine gehängt, die zwischen den Bäumen aufgespannt ist. 

Im Zeltlager der Wissenschaftler sind viele voller Hoffnung, das erste Mal lebende Viren aus einem Tier zu isolieren und so das Verhaltensmuster entschlüsseln zu können. Es könnte doch sein, dass sich Fledermäuse nur in jungen Jahren mit Ebola infizieren? 

Oder es ist so etwas wie eine Kinderkrankheit und das Virus wird zeitlebens ausgeschieden? Vielleicht sind es nur ein paar Fledermäuse, die sich anstecken? Um genau diese Tiere zu identifizieren, reist Dr. Munster und sein Team jedes Jahr in Kongos Urwald. 

Um zwei Uhr morgens, wenn die Arbeit der Vogelfänger vorbei ist, bekommt die Epidemiologien Sarah Olsen die Säugetiere. Eines der Zelte dient als Arbeitsplatz. Unter einer einfachen Osram-Birne, die durch einen lauten Generator gespeist wird, werden den hässlichen Kreaturen mit ihrem großen Kopf und gelben Augen, Urin und Blutproben entnommen. Danach werden sie vermessen und schließlich freigelassen. 

Die Forscher tragen immer noch Schutzkleidung. Über die Lederhandschuhe haben sie Vinylhandschuhe gezogen. Sie müssen sich absichern, falls sie wirklich mit Ebola zu tun haben sollten. Wenn der Morgen dämmert, verstummen die Schreie der Hammerkopf-Fledermäuse. Die Poben der in der Nacht gefangen Tiere sind alle in flüssigem Nitrogen verstaut. Jetzt beginnt der Kampf mit den Bürokraten. Es wird viel Zeit in Anspruch nehmen, bis die Proben sicher in den USA ankommen. Man klassifiziert sie als hoch infektiöses Material. Unabhängig davon, ob sie Ebola-Viren enthalten. 

Dr. Ondzie, Tierarzt der kongolesischen Artenschutzbehörde ist Dr. Munsters rechte Hand. Seine Organisation untersucht vor allem inwieweit das Ebola-Virus Schimpansen und Gorillas schadet. Ebola tötet zwischen 2005 bis 2012 die Hälfte aller im Kongo lebender Gorillas. Das ist ein schwerer Schaden, denn 60% dieser Primaten leben im Norden vom Kongo. Genau in diesem Gebiet hat Munster seine Zeltstadt aufgebaut. Durch die Affen könnten sich Menschen sehr leicht an Ebola infizieren. 

Vor allem, wenn sie tote Urwaldtiere einsammeln und ihr Fleisch essen. Wenn Dr. Ondzie nicht damit beschäftigt ist, Fledermäuse zu fangen, sucht er die Eingeborenen auf. Seine Botschaft ist immer die gleiche: <Wenn sie ein totes Tier sehen, sollen sie es nicht anfassen, sondern seine Organisation anrufen.> Es scheint fast unmöglich, Ebola in lebenden Tieren zu finden. Desto wahrscheinlicher beherbergen Kadaver das Virus. 

Munster hat ein besonderes Protokoll entworfen, dem jeder strikt folgt. Normalerweise schneiden Pathologen ein totes Tier auf, um Blutproben entnehmen zu können. Munster gibt sich mit abgeschabten Hautpartikeln zufrieden. Für ihn spielt es keine so große Rolle, denn: <Jede Zelle, die wir hier finden, ist mit Ebolaviren aufgefüllt>. 
Die Zelte der Forscher sind nur knappe 100 Meter von der Straße entfernt, die erst seit kurzer Zeit eine Asphaltdecke trägt. Falls das Virus erneut im Urwald auftritt, kann es dank der Infrastruktur, die bis in den entlegensten Urwald hinein entwickelt wurde, morgen schon in Kongos Hauptstadt Brazzaville wüten und übermorgen in Boston, Berlin oder Bombay auftreten. (3) 


1)     Breburda J.: Wissenschaftliche Exkursion durch Zentral-China des Zentrums für Kontinentale Agrar- und Wirtschaftsforschung der Justus-Liebig-Universität Giessen, März 1987
2)     Gorman J.:  How do bats live with so many viruses? New York Times, 31, Jan 2020

3)     Breburda E.: Gentopia, das gelobte Land

Translate