Dr. Edith Breburda
Veröffentlicht, Christliches Forum 17. September 2014
Vor einem Jahr hat sich die
amerikanische Bevölkerung noch entschieden gegen einen militärischen Einsatz in
Syrien ausgesprochen. Diese öffentliche Meinung war eine Überraschung nicht nur
für Washington, sondern auch für die Republikaner im Kongreß.
Warum existierte eine solche
Oppositionswelle?
Teilweise weil die Amerikaner nicht überzeugt
waren, dass ihre Führer die Komplikationen, Geschichte und Realitäten im
Mittleren Osten verstehen. Die amerikanische Auslandspolitik der vergangenen 12
Jahre war für viele Amerikaner enttäuschend; sie hatten das Gefühl, dass
inneramerikanische Probleme mehr Aufmerksamkeit verdienen.
2013 gab es einen neuen Tiefpunkt bezüglich
der Führungsqualitäten von Präsident Obama.
Aber es gab noch einen anderen
gewichtigen Grund für diese Opposition in den USA.
Evangelische Christen und konservative
Katholiken, die normalerweise für starke Militäraktionen sind, waren relativ
still im Jahr 2013. Warum?
Weil Ihnen zum ersten Mal eindrucksvoll
bewusst wurde, was mit den Christen im Mittleren Osten geschah. Sie wurden wegen
ihres Glaubens ermordet, gequält, vergewaltigt und aus der Region vertrieben.
Wobei Syriens Präsident Assad nicht die
Absicht hatte die Christen in seinem Land zu zerstören. Seine Feinde waren die Jihadisten
und der Islamische Staat.
Durch die zunehmende Brutalität der
Islamisten im Mittleren Osten wurden die Christen weltweit alarmiert.
Jihadisten entchristianisieren den
Mittleren Osten, wo das Christentum seine Ursprünge hat.
Seit der U.S.-Invasiven im Jahre 2003
sind Zweidrittel der irakischen Christen aus ihrem Land geflüchtet. Sie wurden
brutalisiert, terrorisiert, hingerichtet. Auch in Syrien wurden Christen
exekutiert, weil sie sich weigerten zum Islam zu konvertieren.
In den letzten 18 Monaten ist die
Berichterstattung hierüber in den USA angewachsen. Papst Franziskus hat auf die
Greueltaten der Islamisten hingewiesen. Der Vatikan diskutiert über die Theorie
des Gerechten Krieges.
Der republikanische US-Kongreßabgeordnete
Chris Smith aus New-Jersey hat vor wenigen Tagen die Geschehnisse im Irak und
in Syrien als „Genozid“ bezeichnet.
Die Christen in Amerika sind vor allem
durch die Exekution von zwei amerikanischen Journalisten auf die Krise
hingewiesen worden. Die Entrüstung der amerikanischen Christen über die
unvorstellbaren Grausamkeiten, die vom Islamischen Staat an ihren Glaubensbrüdern
und Glaubensschwestern verübt werden, ist sicher für die amerikanischen
Entscheidung für militärische Aktionen gegen die Terror-Gruppe
mitverantwortlich.
Im „The Wall Street Journal“ vom 13./14.
September 2014 wird betont, dass es sich bei den militärischen Aktionen nicht
um eine Invasion oder Okkupation handelt, sondern vielmehr um eine Antwort an
eine Gruppe, die auch für die Verhältnisse im Mittleren Osten ungewöhnlich
brutal agiert.
Die US-Regierung bemüht sich gemeinsam
und mit vereinter Kraft der zivilisierten Welt den Genozid unschuldiger Menschen
im Mittleren Osten zu stoppen.
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