Dr. Edith Breburda
Siehe auch: Christliches Forum, 20. April 2015
Im September 2015 werden zwei Millionen Menschen mit Papst Franziskus in Philadelphia das Welt-Treffen der Familien feiern. Ein paar Monate vor diesem Ereignis könnte es passieren, dass der Oberste Gerichtshof der USA die Gesetze für die traditionelle Familie ändert und auch gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt. Das Verständnis für Familie und Ehe hat sich seit der sexuellen Revolution geändert.
Wie ist es soweit
gekommen?
Die Einführung der
Pille in den 50iger und 60iger Jahren machte es möglich, Sex ohne Folgen haben zu können.
Die rezeptfreien
Pille danach, die jetzt in Deutschland zugelassen wurde, „wird
Geschlechtskrankheiten en masse verursachen,
den demographischen Wandel und Unterhaltszahlungen für jeden zweiten Mann stoppen”,
erläutert der Arzt Dr. Johannes[1].
Der Heilige Papst
Johannes Paul II warnte im Evangelium Vitae vor den Gefahren, die der Gebrauch
von Verhütungsmitteln mit sich bringt. “Der Mensch macht die persönliche Erfüllung zum Mittelpunkt seines
Lebenszweckes. Damit strebt er eine egozentrische Freiheit an, die sich von der
wahren Freiheit separiert.“
Freiheit bedeutet, das zu tun, was immer Du tun willst. Wobei die Grenzen des Anderen beachtet
werden sollen. Freiheit bedeutete auch Disziplin und Selbstbeherrschung und darf
einen nicht versklaven. Wenn wir den Sex von der Reproduktion trennen, machen
wir ihn zu einer sterilen Handlung, die nicht mehr seine Intention erfüllt. Mit
Hilfe von reproduktiven Technologien überlassen wir das Kinderkriegen Mitarbeitern
von Fertilitäts-Kliniken und Ei- und Samenzell- Agenturen. Elternschaft wird
heute als ein kommerzielles Vorhaben betrachtet. Kinder werden nicht mehr so
gezeugt, wie es die Biologie vorsieht. Sie mutieren zu einem rechtlichen
Gegenstand, der den Absichten und Wünschen des Erwachsenen zugeordnet wird.
Liebe ist eine
Handlung, ein Versprechen, eine Verpflichtung, ein willentlicher Akt und nicht
ein Gefühl oder eine Stimmung, die Schmetterlinge im Bauch hervorruft. Wenn die
Emotionen vergehen, kann man die Scheidung einreichen. Einen Grund muss man
nicht mehr erwähnen. Man handelt ganz so, wie es uns in jeder Soap- Opera
vorgespielt wird.
Man fragt sich
gar nicht mehr, was der Zweck einer Ehe ist. Als eine dauerhafte Beziehung wird
sie schon lange nicht mehr angesehen. Rayan T. Anderson, schreibt in seinem
Buch: What is Marriage: a Man and a Woman:
A Defense, dass eine Ehe immer die Verbindung zwischen einem Mann und einer
Frau ist.
Vater und Mutter geben ihren Kindern Schutz, geborgen aufzuwachsen.
Es ist eine anthropologische Wahrheit, dass sich beide Geschlechter ergänzen. Beide
Geschlechter sind notwendig, um neues Leben hervor zu bringen. Kinder brauchen
Vater und Mutter, erklären uns die Soziologen. Am besten entfalten sie sich,
wenn sie von ihren biologischen Eltern großgezogen werden. Fast die Hälfte der
Erstgeburten in den USA haben eine unverheiratete Mutter. Familien sind instabil,
wenn Eltern nur zusammenleben, ohne verheiratetet zu sein. Alleinerziehende
Eltern sind oft prädestiniert, arm zu sein. Kinder, die ohne Vater aufwachsen,
werden oft drogenabhängig, kriminell oder werden selber als Teenager schwanger.
In der heutigen
Hook-up-Kultur, die ubiquitär für amerikanische Universtäten scheint, wird Sex
als eine andere Form der Entspannung angesehen. Sex hat keine tiefere Bedeutung
mehr und dient nur dem Mann, seine
sexuellen Begierden auszuleben. Die Frau wird abgestumpft, ihre wirklichen
Gefühle spielen keine Rolle. Dazu kommen eventuell ungewollte
Schwangerschaften, vermehrte Geschlechtskrankheiten, ein erhöhte Gefahr von sexueller
Gewalt sowie emotionale und psychische Probleme, die den Weg zu einer
authentischen Liebe mit Hindernissen zuschütten[2].
Wie es scheint,
streben wir heute eine Ehe an, in der das Geschlecht der Partner in den
Hintergrund rückt.
Selbst die Italienischen
Modeschöpfer Domenico Dolce und Stefano Gabbana betrachten die Naturgesetzte
als die Norm. Sie stießen mit ihrer Aussage, die sie in einem Interview in der
Zeitung Panorama[3]
machten: „Wir sind Gay und gegen die Homo-Ehe" auf Ablehnung.
Sie wurden massiv
kritisiert, als sie weiterhin verkündeten, dass nur die traditionelle Familie
als authentisch betrachtete werden könne. Kinder sollten ohne künstliche Befruchtung
entstehen. Man kann sie nicht von Leihmüttern, die ihre Gebärmutter vermieten,
bekommen. Das Leben muss durch einen Akt der Liebe weitergegeben werden. Leben
hat einen natürlichen Werdegang, den wir nicht ändern können. Domenico Dolce
wurde sogar noch deutlicher, er sagte: „Kinder der Chemie sind synthetische Babys.
Uteri bietet man zum Vermieten an und Samen kann man sich aus einem Katalog
aussuchen. Nicht einmal Psychiater sind darauf vorbereitet, mit den Folgen dieser
Experimente umzugehen.“
Als sich Elton
John, der selber zwei surrogate Söhne mit seinem Partner David Furnish hat,
darüber mit der Bemerkung beschwerte, dass diese Ansichten mittelalterlich
seien, lenkten die Designer ein.
Sie gaben zu,
dass sie die Lebensentscheidungen anderer Leute respektieren. Im Gegenzug
forderten sie, Respekt vor unterschiedlichen Ansichten füreinander aufzubringen.
Sir Elton John
ärgerte sich am meisten über das Statement der Designer, dass Kinder, die für
Gleichgeschlechtliche gentechnisch erschaffen werden, in einer bestimmte Weise
synthetisch seien.
„Wie kann man es wagen, meine wunderschönen
Kinder als synthetisch zu bezeichnen? Schande soll über dich kommen, wenn du
mit deinen Zeigefinger wackelst und voreingenommen über die In-Vitro-Fertilisation
denkst. Legionen von lieben Menschen, Homosexuellen und Heterosexuellen, haben das Wunder der IVF in Anspruch genommen,
um ihren Traum nach Kindern zu erfüllen. Das archaische Denken von Dolce und
Gabbana ist nicht mehr zeitgemäß, so wie ihre Mode.“
Doug Mainwaring,
ein Schriftsteller, der für das Witherspoon Institute arbeitet, kommentiert den
Vorfall. „Man muss bedenken, dass Sir Elton John 63 Jahre alt war, als er sein
erstes Kind mithilfe einer Surrogat-Mutter bekam. Sein Partner David Furnish war
48, und beim zweiten Sohn 50. Wenn der jüngere Sohn aus der Schule kommt,
werden die Väter 81 und 68 Jahre alt sein. Verdienen Kinder nicht biologische
Eltern, Mutter und Vater und nicht zwei Opas, wenn ihre Kinder noch klein sind?
Die beiden mögen zwar ihre Kinder
lieben, trotzdem bleibt die Frage, ob das Interesse der Kinder nicht vor den
Wünschen egoistischer Eltern Vorrang hat.
Normalerweise
wird der In-Vitro-Technologie eine Altersgrenze gesetzt, ganz so wie der Adoption.
Doch Kinder durch den Kauf von Gameten in einem gemieteten Uterus herzustellen,
unterliegt keinerlei Regulierung. Jedes unfruchtbare Paar, das mit einer
Adoptionsgesellschaft zusammenarbeitet, weiß, dass es nach einer Altersgrenze
von 40 Jahren kein Neugeborenes mehr adoptieren darf. Aber zahlenden weißen
Männern, die ihre Familie mit eigens für sie angefertigten Kindern bestücken
wollen, scheinen keinerlei Grenzen auferlegt zu sein.
Domenico Dolce erregte
mit dem Begriff synthetische Babyss Aufsehen. Aber es gibt im Leben Dinge, die eben nicht geändert werden
können. Dass sich Mann und Frau ergänzen, ist unabdingbar. Es handelt sich
nicht um eine religiöse Erfindung. Es ist unabdingbar in unser Herz
geschrieben, spiegelt sich in unserer DNA wieder und wir können es überall um
uns herum entdecken: Das Naturgesetz. Es kann nicht ausgetrickst oder verändert
werden. Zumindest nicht ohne
unvorhersehbare Folgen. Warum haben wir so eine Eile, den Begriff der Ehe neu
zu definieren? Auch wenn Gerichte vorgeben, die besten Absichten zu haben. Die
Leidtragenden sind die Kinder. Wir werden erst darüber erfahren, wenn sie alt
genug sind, um uns über ihr Schicksal zu berichten[4].“
Literatur:
[1] Dr. Johannes Videoblog, Die Pille danach:
Gefährliche Freigänger, DocCheck News, 27.03.2015
[2] Newman R.: The 5 ways the sexual
revolution has divorced us from each other, Aleteia, 2. April 2015
[3] http://www.panorama.it/news/cronaca/dolce-gabbana-lunica-famiglia-quella-tradizionale/
[4]
Mainwaring D.: Nature vs. Synthetics: What’s at Stake in the Dolce and Gabbana
controversy. The Public Discourse 2. April 2015
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