Dr. Edith Breburda
Christliches Forum, 8 März 2016
Zwei Laborstudien könnten uns helfen, die Pathogenität des Zika-Virus aufzudecken. Wie es scheint, hat sich der Virus auf das Gehirn des Ungeborenen spezialisiert. Damit verdichten sich die Hinweise, dass Zika-Virus Mikrozephalie hervorruft.
Zwei Laborstudien könnten uns helfen, die Pathogenität des Zika-Virus aufzudecken. Wie es scheint, hat sich der Virus auf das Gehirn des Ungeborenen spezialisiert. Damit verdichten sich die Hinweise, dass Zika-Virus Mikrozephalie hervorruft.
Die unabhängigen
Forschergruppen der John Hopkins Universität in Baltimore, Maryland und der Florida
State Universität in Tallahassee, zeigten in ihren Experimenten, wie das Virus
das Gehirnwachstum des Ungeborenen beeinflusst.
In der
Petrischale wurden neuronale Stammzellen, aus welchen sich später Gehirnzellen
bilden, mit dem Virus infiziert. Drei Tage danach hatte das Virus 85% der
Zellen durchseucht. Im Gegensatz dazu wurden fetale Nierenzellen, humane
embryonale Stammzellen sowie induzierte pluripotente Stammzellen nur zu 10%
infiziert, berichteten die Neurowissenschaftler Dr. Hongjun Song, Guo-li
Ming und der Virologe Hengli Tang in Cell Stem Cell anfang März 2016.
Zum Erstaunen der
Wissenschaftler wurden die erkrankten Zellen nicht gleich getötet. Das Virus
benutzte stattdessen das Genom der Wirtszelle und veranlasste es, seine Virus-DNA
herzustellen.
„Durch das hijack Prinzip vermehrten sich die Viruszellen.
Allerdings wuchsen die Zellen sehr langsam und unterbrachen sogar
Teilungs-Zyklen. Diese Faktoren können zu einer Verkleinerung des Kopfes
beitragen“, sagte Song.
Trotz allem
bleiben noch viele Fragen unbeantwortet. Der Link zwischen Zika und Mikrozephalie
ist immer noch nicht klar bewiesen. Die Forscher wollen die gleichen Versuche
mit anderen Flavi-Vieren durchführen, die in den Gebieten vorkommen, in denen
Zika ausgebrochen ist. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass
vorrausgegangene Virusinfektionen das Erkrankungsbild von Zika beeinflussen.
Plazentazotten eines Affen mir rotgefärbten Immunzellen (3) |
Auch muss noch
geklärt werden, wie das Virus auf das Ungeborene übertragen wird. Die Plazenta bildet
eine Barriere aus. Die Frage ist wie das Zika-Virus die Plazentaschranke
durchbrechen und den Fetus infizieren kann, schreibt das Science Magazine (1).
Viele Experimente
werden fast wie selbstverständlich an humanen embryonalen Stammzellen
ausgeübt. Dennoch tappen Wissenschaftler im Dunkeln. Als sich die am 7. März
2016 verstorbene Nancy Regan nach der Alzheimererkrankung ihre Mannes dafür
einsetzte, die Krankheit zu erforschen und später humane embryonale
Stammzellforschung stark förderte, empörten sich viele Republikaner. Bei aller
Sympathie, die sie für die einstige Mutter der Amerikanischen Nation empfanden,
sahen sie es doch als falsch an, Menschen am Anfang ihres Lebens ein Recht auf dieses
abzusprechen, weil man eventuell in ferner Zukunft alten Menschen das Leben
verlängern könnte. Bisher hat das Töten von unzähligen Embryonen keinem Mitmenschen
eine Heilung zukommen lassen.
„Man kann keine
Krankheit heilen, indem man Ungeborene tötet“, betonen Bischöfe immer wieder. So gesehen kann man auch
keine humanen embryonalen Stammzellen benutzen, um die Epidemiologie eines Virus
zu erforschen (2).
Literatur:
1)Vogel G.: Zika
virus kills developing brain cells. Science 4.März 2016
2) Siehe auch: Dr. Edith Breburda. Reproduktive Freiheit,
free for what? Kindle Ebook oder Taschenbuch, · ISBN-10:
0692447261, ISBN-13:
978-0692447260
3) © E. Breburda aus: Breburda EE, Dambaeva SV, Golos TG. Selective: Distribution and Pregnancy-Specific Expression of DC-SIGN at the Maternal-Fetal Interface in the Rhesus Macaque: DC-SIGN is a Putative Marker of the Recognition of Pregnancy. Placenta 2006, 27, 11-21 PMID: 16310033
3) © E. Breburda aus: Breburda EE, Dambaeva SV, Golos TG. Selective: Distribution and Pregnancy-Specific Expression of DC-SIGN at the Maternal-Fetal Interface in the Rhesus Macaque: DC-SIGN is a Putative Marker of the Recognition of Pregnancy. Placenta 2006, 27, 11-21 PMID: 16310033
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