Thursday, November 29, 2018

Gefährliche Menschenexperimente mit CRISPR-Cas9 in China durchgeführt

Dr. Edith Breburda



Beim im Dezember 2015 stattfindenden internationalen Summit on Human Gene Editing, welches von den Wissenschaftsakademien der USA, Großbritannien und China organisiert wurde, sprach sich fast jeder Redner gegen den Gebrauch von CRISPR aus.
Die gezielte Geninsertion wird das Genom in jeder Zelle der daraus hervorgehenden Kinder und ihrer Nachkommen irreversibel verändern. Es handelt sich um eine viel zu riskante Methode. Letztendlich wandelt man einen solchen Eingriff in nichts anderes als in ein humanes Experiment um.
Unabhängig davon, wie viel Forschung über eine Gen-Editierung betrieben wurde, unvorhergesehene und unbeabsichtigte off-target-Mutationen konnten nicht eliminieren werden. Wir wissen nicht, inwieweit bestimmte Gene die Entwicklung und Gesundheit unserer Kinder beeinflussen.
Weitere Kritiken sind, dass wir es mit bisher unbekannten Konsequenzen und Langzeiteffekte zu tun haben.
Somit ist es undenklich, Gen-Editing-Techniken in unseren Fruchtbarkeitskliniken anzubieten. Schon allein die Definition verbietet uns das. Denn ein Eingriff in die Keimbahn ist nicht legitim, um eine Krankheit zu behandeln. Wir lindern damit nicht die medizinischen Bedürfnisse unserer Patienten.
Im besten Fall bringen wir das Erbgut zukünftiger Menschen und deren Nachkommen durcheinander. Die unbekannten Mechanismen einer Interaktion von CRISPR mit der menschlichen Physiologie machen die Resultate nicht nur unvorhersehbar, sondern sie sind irreversibel (1).
Am 11. Juni 2018 beseitigten zwei Studien die Euphorie, die immer noch viele bezüglich CRISPR hatten. Anstatt Krankheiten zu heilen, zeigte sich, dass das Mittel der Wahl ein krebserzeugendes Potential hat.
In Nature Medicine beschreiben Forscher des Karolinska Institutes aus Schweden Zellen, die sie erfolgreich mit CRISPR-CAS9 behandelt hatten. Doch genau diese Zellen bilden Tumore innerhalb des so behandelten Patienten, was sie zu einer tickenden Zeitbombe macht. Separat davon, kamen Wissenschaftler der Pharmafirma Norvatis zur gleichen Erkenntnis (2).
He Jianku von der chinesischen Southern Universität für Science und Technology in Shenzhen missachtete alle Vorsichtsgebote bei seinem Eingriff in die Keimbahn mittels CRISPR-Cas9. Er nahm völlig unbekannte Folgen in Kauf, als er am 25. November 2018 über die Medien bekannt machte, dass soeben die Zwillingsmädchen Lulu und Nana geboren wurden, dessen befruchtete Eizellen genetisch verändert wurden.
Der Vater der Kinder hatte HIV/Aids. Der Wissenschaftler entfernte den CCR5 Rezeptor, der die „molekulare Eintrittspforte“ für die Krankheit ist. Dr. He hofft, dass die Kinder einst so berühmt werden wie Louise Brown, das erste Kind, das durch In-Vitro-Fertilisation geboren wurde.
Die Wiener Ethikerin Susanne Kummer redet von einem: <Schlag ins Gesicht für alle, die einen verantwortungsvollen Umgang mit der Gentechnik beim Menschen befürworten. Der chinesische Wissenschaftler hat sich über alle Maßstäbe der klinischen Forschung hinweggesetzte und in Wahrheit einen Menschenversuch mit nicht vorhersehbaren Folgen durchgeführt>.
Die Eintragung des Versuches im chinesischen Register für klinische Studien erfolgte zwar, dennoch wendete sich Jianku an die Medien statt einer sonst üblichen wissenschaftlichen Veröffentlichung. Damit bekam der Forscher maximale Aufmerksamkeit.
Der Genetiker Markus Hengstschläger warnt vor “fatalen Auswirkungen.“ <Diese stehe stark im Gegensatz zur über Millionen Jahre verlaufenden Entwicklung des Homo Sapiens und erlaube weder ein Zurückdrehen noch eine Folgenabschätzung. Die CRISPR-Cas9-Methode sei zwar ziemlich genau, funktioniere jedoch nicht immer exakt, wodurch es zu "Effekten abseits des eigentlichen Ziels" kommen könne. Darüber hinaus ist es ein Eingriff in die Evolution. Wir verändern den Menschen. Das holen wir nicht mehr zurück>.
Der Mediziner und Moraltheologe Matthias Beck gibt zu bedenken, dass die Chinesen beim Weltkongress der Ethikkommissionen im Frühjahr 2016, <händeringend darum baten, dass Europa in Sachen CRISPR-Cas9 den Chinesen Einhalt gebietet, weil die Genschere in China bereits bei Embryonen angewendet werde.(3)
Der Bioethik Experte der Oxford Universität, Julian Savulescu, erklärt gegenüber BBC: <Nehmen wir an, dass die Behauptung stimmen, dann handelt es sich um erschreckende Experimente. Es waren gesunde Embryonen, an denen man ohne jeden Grund herumexperimentierte. Wir wissen eigentlich nicht viel über den Einsatz von Geneditierung. Aber es verursacht off-target Mutationen, die erst viel später im Leben Krankheiten und auch Krebs verursachen.>
Sein Kollege Feng Zhang stimmt der Aussage zu. <Der Eingriff war nicht notwendig und es kann passieren, dass die Zwillinge nun ein höheres Erkrankungsrisiko haben. HIV ist eine Bedrohung. Doch CCR5 anhand von CRISPR-Cas9 auszuschalten ist viel Riskanter und hat den einzigen „Nutzen“, dass die Kinder nun viel wahrscheinlicher an West-Nil-Virus erkranken.(4)
He Jiankui machte hingegen mit seinen Versuchen weiter. Beim zweiten Internationalen Kongress für Genom-Editierung, der an der Universität in Hong-Kong stattfand, verkündete er am 28.11.2018, dass von den insgesamt sieben Paaren, deren „Kinder“ er mithilfe von CRISPR-Cas9 manipulierte, ein weitere Frau Schwanger geworden ist. Michael Deems von der Rice-University in Huston/Texas half He Jiankui. Deems ist Mitbesitzer der kleinen genetischen Firma, die He in China aufgemacht hat.
Die Technologie kam während einer künstlichen Befruchtung zur Anwendung, wobei eine Samenzelle in die Eizelle inseriert wurde, um die Embryonen zu ‚erschaffen‘. Nach drei Tagen -im Achtzellstadium, wo jede Zelle omnipotent ist und aus ihr ein Embryo hervorgehen kann- wurden davon einige Zellen genetisch alteriert. Die Eltern konnten sich entscheiden, ob sie mit einem der genetisch veränderten Embryonen weitermachen wollten. Insgesamt sind 16 von den ursprünglich 22 Embryonen manipuliert worden, von denen man 11 in sechs Versuchen einpflanzte und von denen dann die Zwillinge überlebten.
Die beiden Universitäten der Forscher -Rice- und Southern University- wie auch die chinesische Regierung, fingen sofort mit Untersuchungen an.
Jennifer Doudna, die ein Patent auf CRISPR besitzt, erklärte ABC News: <Es handelt sich wirklich um eine unakzeptable Entwicklung. He ist zwar auf dem Kongress erschienen; er hat jedoch keine Auskunft darüber erteilt, was ihn motivierte, diese Forschung am Menschen durchzuführen.> Seine Methoden wurde immer noch nicht in einem von Experten begutachteten Fachjournal veröffentlicht oder unabhängig bestätigt. Weiterhin weigerte er sich zu beantworten, wer ihn bezahlte und warum er seine Forschung geheim gehalten hatte. Vor allem aber, ob die Eltern über Risiken und Nutzen des Projektes vollends aufgeklärt wurden und ob sie das Verfahren verstanden haben, in das sie freiwillig einstimmten.
David Liu von der Harvard MIT’s Institut, der auch in Patent auf eine andere Version von CRISPR besitzt, ist am Boden zerstört. <Es ist ein erschreckendes Beispiel dafür, wofür wir eine vielversprechende Technologie, die ein großes Potential für die Gesellschaft hat, nicht nutzen sollten. Ich hoffe es kommt nie wieder vor.>
Qui Renzong von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften klagt die Organisatoren der Konferenz in Hong-Kong an, die es Dr. He erlaubten, seine Arbeit vorzustellen, obwohl sie noch nicht von unabhängigen Experten überprüft worden ist. Für Prof. Qui hat Dr. He gegen die Gesetzte der chinesischen Reproduktionsmedizin verstoßen.
He Jianqui behauptet dennoch, er hätte vor seinen Versuchen vier Experten konsultiert, davon einen Professor in den USA. Der Forscher der Southern Universität in China ist seit Februar 2018 auf einem dreijährigen unbezahlten Urlaub. Seine Arbeitssteller waren sich nicht bewusst, dass er seine Forschungsgelder für die die Finanzierung dieser HIV-CRISPR-Studie verwendete.
Prof. William Hurblut, Ethiker der Standford Universität, sprach lange mit Dr. He. <Ich kannte seine frühen Arbeiten. Ich wusste nicht, dass er versucht hatte, eine Schwangerschaft mit geneditierten Embryonen zu erzielen. Dennoch hegte ich diesen Verdacht. Dr. He hätte niemals aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft herausgehen dürfen. Wenn Forscher der Meinung sind, dass eine Methode nicht sicher genug ist, um angewendet zu werden, entstehen Missverständnisse, Misstrauen und es schafft Diskrepanzen, wenn ein Forscher plötzlich seine eigenen Versuche auf diesem Gebiet durchführt.
Am Anfang nahmen acht Paare an den klinischen Studien teil. Nachdem ein Paar abgesprungen ist, erzeugte man 30 Embryonen, von den sieben übriggebliebenen Eltern. He Jianqui hatte 21 von ihnen manipuliert. Aufgrund der jetzigen Lage hat ein Gerichtsverfahren eine Fortsetzung der Studien untersagt.(5)



[1]Harris J. and Darnovsky M: Pro and Con: Should Gene editing be performed on human Embryos? National Geographic, August 2016
[2] Begley S.: A serious new hurdle for CRISPR: Edited cells might cause cancer, two studies find. STAT, Reporting from the frontiers of health and medicine, June 11, 2018
[3] IMABE: Ethikerin: Keimbahneingriff für Forschung ein Schlag ins Gesicht. Kathpress, 27.11.2018
[4] Burger J.: Chinese scientist announces birth of first humans whose genes have been edited. Aleteia, 26. Nov. 2018
[5] Terry M.: Second pregnancy reported by Chinese CRISPR researcher as ethical and legal investigations launch. Biospace, Nov. 28, 2018

 

Sunday, November 18, 2018

Irrwege in der Reproduktionsmedizin für homosexuelle Paare und ihren Kinderwunsch

Dr. Edith Breburda
Am 15. November 2018 berichtete die biomedizinische Presse über den großen Erfolg, wonach gleichgeschlechtlich Partner nun endlich ein Kind haben können (1).
Dieses Statement verwirrt auf den ersten Blick. Es ist unmöglich, aus einer Eizelle eine Samenzelle herzustellen. Man braucht sowohl eine Ei- wie auch eine Samenzelle, um einen Embryo zu erzeugen.
Ist es etwa der Reproduktionsmedizin gelungen, Samenzellen aus Hautzellen herstellen? Kann man die Zeituhr von induziert pluripotenten Zellen soweit zurückzudrehen, dass man noch über das Stadium der embryonalähnlichen Zelle hinaus Keimzellen produzieren kann?
Wissenschaftler behaupten, dies sei schon seit einiger Zeit bei Mäusen gelungen. Es ist zwar ein langer Weg, bis man Versuche von der Maus auf den Menschen übertragen kann, doch Eizellen anders zu gewinnen, als z.B. Studentinnen oder Frauen aus Entwicklungsländern auszubeuten, ist schon lange ein erklärtes Ziel der Forscher.
Wie man weiß, sind Eizellen in der modernen Reproduktionsmedizin der limitierende Faktor. Für einige US-Wissenschaftler ist es sogar unethisch, dass Frauen für gespendete Eizellen kein Entgelt bekommen. Zunehmend diskutiert man, ob eine Ei – oder Samenzellspende unter die gleiche Rubrik fallen sollt, wie jede andere Organspende, unabhängig davon, ob man die davon gewonnenen Embryos für die Stammzellforschung oder die Reproduktionsmedizin verwendet (2).
Robert Edwards, der Erfinder der In-Vitro-Fertilisation (IVF), erhielt 2010 den Nobelpreis der Medizin. Damals, 1978, als das erste Retortenbaby geboren wurde, waren viele Zeitgenossen skeptisch. Die medizinischen, soziologischen, juristischen und ethischen Fragen der künstlichen Befruchtung sind bis heute nicht beantwortet.
Trotzdem ist die IVF für gleichgeschlechtliche Paare der einzige Weg, Kinder zu bekommen. Aber normalerweise brauchen sie dazu einen Samenspender oder eine Eizellspenderin samt Leihmutter.
So ist es unverständlich, dass Bioscience in seinem Artikel eine neue Methode rühmt und dabei von einem gemeinsamen Kind von zwei Gleichgeschlechtlichen redet.
Doch wenn man genauer hinschaut, schreibt der Forscher: Dank neuer Fortschritte in der IVF ist es nun gelungen, dass gleichgeschlechtliche Paare beide ihr „Baby“ austragen.
Dieser Prozess der reciprocal effortless in vitro fertilisation wurde das erste Mal von Ashley und Bliss Coulter in Anspruch genommen. Sie beide hatten Anteil an ihrem „Wunderbaby“.
Effortless IVF ist ähnlich einer herkömmlichen IVF. Der Embryo wird jedoch nicht in der Petrischale „herangezüchtet“, bis er das Blastozystenstadium erreicht hat und dann in die Gebärmutter entlassen wird; nein, in diesem Fall wuchs der Embryo für fünf Tage in einer Kapsel heran, die in den Gebärmutterhals von Bliss eingeführt wurde. Es war auch die Eizelle, welche Bliss gespendet hatte, und die mit einer Samenzellspende befruchtet wurde.
Danach wurde die INVOcell Kapsel samt Embryo in Ashley’s Reproduktionsorgan übertragen, was Ashley zur Leihmutter machte. Diesen Vorgang nennt man „Reciprocal IVF“.
Es bedeutet nichts anderes, als dass eine andere Frau das Baby austrägt als jene, die ihre Eizelle spendete. Das klingt kompliziert. Am Ende ist es ein ganz einfacher Vorgang, den man schon lange in der Tiermedizin kennt. Sicher, das Ziel ist hier, möglichst schnell Hochleistungstiere bzw. geklonte Tiere heranzuzüchten. Natürlich kann man das nicht vergleichen.

Aber rein technisch ist der Vorgang fast derselbe. Im Falle Coulter wurde diese neue Methode gewählt, damit beide Eltern in einem gewissen Sinne an der „Erzeugung ihres Kindes“ teilhaben können.
Weiterhin schreiben die Wissenschaftler, dass man neben einer reciprocal effortless IVF bereits viele andere Fortschritte in der Reproduktionsmedizin gemacht hat.
Man redet von einer In-Vitro-Maturation, was nichts anderes bedeutet, als dass man unreife Eizellen der Frau entnimmt und diese dann im Labor heranreifen lässt. Diese Methode der Eizellreifung außerhalb des weiblichen Körpers erspart es der Frau, Unmengen von Hormonen zu schlucken, um meist 12 Eizellen auf einmal durch eine Hyper-Ovulation entnehmen zu können.
Der Film „Eggsploitation: Maggie’s Story“ des Centrums für Bioethics and Culture gibt uns einen Einblick, was geschah, als Maggie sich mehrere Male einer Eizellenextraktion unterzog. Sie hatte plötzlich einen Knoten in der Brust; er wurde von der Fertilitätsinstitution nicht ernst genommen. Erst als sie später ihren eigenen Hausarzt aufsuchte, diagnostizierte er Brustkrebs im vierten Stadium, mit Metastasen in der Lunge und in den Knochen. Keiner in ihrer Familie hatte vor ihr diese Krankheit. Diese Art von Krebs sieht man eigentlich nur bei Frauen nach ihren Wechseljahren oder bei Frauen, die drei oder mehr Kinder hatten.
Auch diese Art der Hyper-Ovulation ist aus der Tierzucht bekannt.
In den 70iger Jahren war der posthume Nobelpreisträger Edwards enttäuscht, weil seine Methode der In-vitro-Fertilisation nicht die gleiche Erfolgsrate wie bei Kühen aufwies.

Doch dies sei nur einer der Fortschritte, die der Artikel nennt. Man ist bereits fähig, eine ganze Gebärmutter zu transplantieren. (Siehe: https://charismatismus.wordpress.com/2016/05/03/transplantation-einer-gebaermutter-haben-wir-bald-noch-mehr-kinder-aus-dem-labor/)

Das Transplantat wird allerdings nur temporär im Körper der Frau verbleiben. Um die Abstoßung des fremden Organs zu verhindern, müssen Medikamente eingenommen werden, die das Immunsystem unterdrücken. Damit dies nicht zu lange erfolgt, darf eine Frau nur zwei Schwangerschaften austragen. Danach wird die Gebärmutter wieder herausoperiert.
Ob zwei Schwangerschaften physiologisch überhaupt möglich sind, wird nicht hinterfragt. Eine Schwangerschaft unter immunsuppressiven Bedingungen aufrecht zu erhalten, ist physiologisch gesehen äußerst schwierig, wenn nicht unmöglich.
Warum geht es also letztendlich? Neulich konnte man in der New York Times von einer Frau lesen, dessen sehnlichster Wunsch es war, eine Schwangerschaft zu erleben: „Solange ich mich daran erinnern kann, wünsche ich mir all die lästigen Nebeneffekte wie Schwangerschaftsübelkeit, geschwollene Beine, Rückenschmerzen. Diese Erfahrung ist zwar nicht lebensnotwendig, aber ich möchte sie dennoch unbedingt erleben.“
Lindsey war die erste Frau in den USA, bei der eine Gebärmutter eingepflanzt wurde; sie erhielt den Uterus einer verstorbenen Spenderin.
Gleichgeschlechtliche konnten bisher nur über eine Eizell-Samenzellspender die biologischen Kinder eines Partners austragen. Mit einer künstlichen Befruchtung geht eine Pränatal-Diagnostik einher. Embryos, die nicht den Vorstellungen der Mediziner entsprechen, werden vernichtet, tiefgefroren oder an die Forschung gespendet.
Die nächsten Generationen waren in den letzten Jahren die Versuchskandidaten der modernen Reproduktions-Medizin. Die sogenannten „künstlichen Kinder“ wurden zum Maßstab, ob etwas funktioniert oder nicht. Momentan weiß keiner, inwieweit die so erzeugten Kinder gesundheitliche, psychische oder physische Probleme haben.
Die Leidtragenden sind die Frauen, die ausgebeutet werden. Für moderne Reproduktionstechniken braucht man Eizellen, Leihmütter und nun auch Spender-Gebärmütter. Um unfruchtbaren Frauen zum Kind zu verhelfen, nehmen Eizellspenderinnen in Kauf, selber unfruchtbar zu werden.
Diesbezüglich drängt sich die Frage auf, wo die Grenzen unseres Handelns liegen? Ist es egoistisch, ein Kind zu erzeugen, obwohl es nach allen Regeln der Fortpflanzung nicht natürlich zustande kommen kann?
Sollen wir all die Techniken, die wir zuvor in der Tiermedizin anwendeten, auch für den Zweck nutzen, einen Supermenschen zu schaffen? Viele argumentieren, dass die Produktion eines derartigen Menschen niemals gerechtfertigt werden kann, weil sie konträr zu Personenwürde, Integrität und Identität eines menschlichen Wesens steht.
Sigmund Freud sagte in einem Vortrag über das menschliche Sexualleben: „Die Abkehr von der reproduktiven Funktion ist das gemeinsame Merkmal aller Perversion.“
Der US-Mediziner Dr. Hunnell schrieb am 17. August 2011: Gott verlangt von uns niemals, etwas Unmoralisches zu tun, um unserer Berufung gerecht zu werden. Wenn einige nur durch reproduktionsmedizinische Maßnahmen Eltern werden können, dann trifft auf solche Ehepaare die Berufung für eine biologische Elternschaft nicht zu. (3)“


1) Sasha Mortimer, Breakthroughs in IVF: How a Same-sex couple carried the same Baby. BioSpace Nov. 15/2018: hier online
ASIN: B007MSBJGM, Paperback
3)Edith Breburda  Reproduktive Freiheit, Free to what? Scivias; 1 edition (June 18, 2015) ASIN: B00ZZ55TNI

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