Sunday, August 18, 2019

Neuerscheinung-Gentopia, das gelobte Land

Dr. Edith Breburda


Sind Sie unter den Ersten, die moderne Biotechnologien näher begutachten. Schaden diese uns? Oder sind sie zu unserem Besten? Kann man die Welt, mit all den genetischen Errungenschaften ernähren, oder sollten wir uns lieber auf eine Regenerative Agrikultur besinnen? 
Ist der Hamburger aus dem Labor einem Stück Rindfleisch überlegen? Wie verhält sich dieses "Fake-Fleisch", welches in der Bratpfanne in nichts einer echten Bulette -aus einem Kuh-KZ Arizonas- nachsteht, gegenüber unsere Umwelt? Ist es überhaupt gesund und nahrhaft, Chemiefleisch zu verzehren? 
Was hat es mit all den Herbiziden und Pestiziden auf sich, und wieso hat Bayer Millionenklagen auf dem Tisch, nachdem sie Monsanto übernahmen? 
Können wir Parkinson, Alzheimer, Unfruchtbarkeit, Missbildungen bzw. auch Autismus usw. einem allzu leichtfertigen Umgang mit Roundup zuschreiben? 
Wollen wir überhaupt, dass Agrarmonopole bestimmen, was auf unsern Tellern landet? Wenn wir so weiter machen, scheint eins fast so sicher wie das Amen in der Kirche - ein Honigschlecken ist das alles bald nicht mehr. Denn immer mehr Bienen sterben, und sie sind die wichtigsten Pollinatoren, die wir haben. Ohne sie kann unsere Landwirtschaft zumachen. Genetisch manipulierte - oder editierte Erzeugnisse hin oder her. 
Unser Experimentieren ist zudem nicht nur auf die Landwirtschaft und Tiermedizin beschränkt. 
Bioethiker waren entsetzt, als ein chinesischer Forscher, He Jianku, von der chinesischen Southern Universität für Science und Technology in Shenzhen alle Vorsichtsgebote bei seinem Eingriff in die Keimbahn über den Haufen warf und CRISPR-Cas9 an menschlichen Embryonen anwendete. 
Er nahm völlig unbekannte Folgen in Kauf, als er am 25. November 2018 über die Medien verlautete, dass die Zwillingsmädchen Lulu und Nana geboren wurden, dessen befruchtete Eizellen durch ihn (im Alleingang) genetisch verändert worden waren. Dr. He hofft, dass die Kinder einst so berühmt werden wie Louise Brown, das erste Kind, das durch In-Vitro-Fertilisation geboren wurde. 
Wenn man diese Methode in Keimbahnzellen anwenden will, kann es passieren, dass neue Krankheiten verursacht werden, die zudem an alle Nachkommen vererbt werden.  Nach dieser Verlautbarung sind im Sommer 2018 CRISPR-Cas9 Aktien der Pharmafirmen gefallen. Zum Teil lag es auch daran, weil immer mehr Nebenwirkungen über die Genom-Editierung veröffentlicht werden. Insgesamt verloren führende CRISPR-Cas9 Konzerne 300 Millionen US-Dollars an Börsenwert. 
Vielleicht merken wir erst zu spät, was passiert, wenn wir in die Schöpfung eingreifen, ohne das notwendige Wissen zu besitzen. Denken wir nur an die Man-Made Viren wie Zika, die die Welt im Atem hielt. 
Das Verlangen, die Ernährung der Menschen zu sichern, hatte schon der bedeutende Gießener Chemiker Justus Liebig. 1840 erschien sein Buch “Agrikulturchemie(die organische Chemie in Anwendung auf Agrikultur und Physiologie). 
Liebig hatte den chemischen Dünger erfunden und damit die Basis geschaffen, die Ernteerträge des Bodens enorm zu steigern. Wie jeder Wissenschaftler trieb ihn Versuch und Irrtum an. Denn auch er wusste nicht, was passiert, wenn man in einen Naturkreislauf eingreift, ohne das Konzept zu verstehen. 
Er schrieb: „Ich hatte mich an der Weisheit des Schöpfers versündigt und dafür meine gerechte Strafe empfangen. Ich wollte sein Werk verbessern und in meiner Blindheit glaubte ich, dass in der wundervollen Kette von Gesetzen ein Glied vergessen worden sei, was ich, der schwache ohnmächtige Wurm, ersetzen müsse. Die Alkalien, bildete ich mir ein, müsse man unlöslich machen, weil sie der Regen sonst entführe. 
Doch der große Baumeister verlieh den Trümmern dieser Kruste das Vermögen, alle diejenigen Elemente, welche zur Ernährung der Pflanzen und damit der Tiere dienen, anzuziehen und festzuhalten...“ 
Liebigs Erfolg stand nichts mehr im Wege, als er lösliche Nährstoffe dem Boden zufügte. Doch wie es scheint, ist uns Liebigs Erkenntnis und Demut abhanden gekommen. 
Denken wir z.B. an den Genie der Physik, Stephan Hawking, der in seinem Buch: „Der große Entwurfdie Existenz Gottes anhand der Theory of Everything widerlegt. In dem 2010 erschienenen Buch schreibt er : „Für die Entstehung des Universums sei kein Schöpfergott notwendig.“
In dem Buch: “Eine kurze Geschichte der Zeit“ philosophiert Hawkins: „...Sollte eines Tages die Zusammenführung aller Gleichungen über das Universum gelingen, dann würden wir Gottes Plan kennen. Dies wird uns die Weltformel liefern, sodass wir keinen Schöpfer mehr brauchen.“ – Falls es ihn doch geben sollte? 
Leider konnte Hawking uns diese Weltformel nicht mehr eruieren, denn er trat seinem Schöpfer am 14. März 2018 gegenüber. Jedenfalls existiert die Idee, die Welt nach unserem Bilde bzw. unseren Vorstellungen umzugestalten schon länger, denn die Suche nach der Weltformel hatte ihren Ursprung bereits 1820 in Kopenhagen gehabt.
So kommt es nicht von ungefähr, was der Humananatom Paul Knopfler von der Medical School der Universität in Kalifornien/Davis postulierte: „Wir schaffen unseren eigenen GMO-Sapiens.“


Es geht in diesem Buch jedoch nicht so sehr um Test-Tube Babys, sondern eher um Test-Tube Burgers, welche die Geschmäcker erregen. 

Viele haben die hohe Erwartung, dass die von uns geschaffenen Elite-Organismen rundum perfekt sein sollten, obwohl wir noch lange nicht verstehen, welche Auswirkungen genetische Veränderungen haben. 

Zudem schreiten neue Technologien sehr schnell voran. Jegliche Rechtsordnung oder Ethik hinkt hinterher. Es existiert keine weltliche Autorität, die bestimmt, welche biotechnologischen Methoden angewendet werden sollten. 

Papst Emeritus Benedikt XVI. legte uns diesbezüglich nahe, dass wir Menschen es sind, die der Schöpfung schaden. Vor allem, weil wir den Respekt vor der Umwelt verloren haben. 
Bereits Papst Johannes Paul II. bemerkte in seiner ersten Enzyklika: „Der Mensch scheint oft keine andere Bedeutung seiner natürlichen Umwelt wahrzunehmen als jene, die den Zwecken eines unmittelbaren Gebrauchs und Verbrauchs dienen.“ Der Papst rief zu einer weltweiten ökologischen Umkehr auf.
Doch unser Engagement: „Für die Wahrung der moralischen Bedingungen einer glaubwürdigen Humanökologie“ könnte besser sein. Wir müssen „der Natur eines jeden Wesens und seiner Wechselbeziehung in einem geordneten System Rechnung tragen.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Päpste über unsere moralische Verantwortung sprechen, die wir für die Umwelt haben. 1971 warnte Papst Paul VI. vor den dramatischen Folgen, die entstehen, wenn der Mensch die Natur rücksichtslos ausbeutet. Die Auswirkungen der Industriegesellschaft enden in einer ökologischen Katastrophe.
Der Mensch läuft Gefahr, bei seinem Handeln selbst Opfer dieser Zerstörung zu werden. Denn: „die außerordentlichsten wissenschaftlichen Fortschritte, die erstaunlichsten technischen Meisterleistungen, das wunderbarste Wirtschaftswachstum wenden sich, wenn sie nicht von einem echten sozialen und moralischen Fortschritt begleitet sind, letztlich gegen den Menschen.“
Bei allen Bemühungen, GMO salonfähig zu machen, werden leicht diejenigen übersehen, welche die Hypothese aufstellen, dass die Manipulation des Erbgutes gar nicht nötige ist, um die Welt zu ernähren. Ein Herumexperimentieren im Pflanzen- und Tierreich trägt kaum etwas zu einer größeren Ernte bei. 
So postuliert eine regenerative Agrikultur, zu der unter anderem die Methode einer System of Rice Intensification gehört, welche 1983 der Jesuitenpater Henri de Laulaine in Madagaskar entdeckte, und die bisher von vielen Drittländern übernommen wurde, dass wir weder Gifte oder dergleichen, die noch dazu meist mit einer unmenschlichen Tierhaltung einhergehen, brauchen. 
Um morgen unser Essen auf dem Teller zu haben, sollten wir mit der Natur arbeiten und sie nicht verändern. 

Wir brauchen keine Verbesserung oder Neugestaltung der Schöpfung, denn es ist bereits alles perfekt. Schon die ersten Seiten des Buches “Genesis“ sprechen davon: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut (Gen 1,31).“

Die Autorin vermittelt auch in diesem Buch -auf spannende Weise- wie "sicher" neue Biotechnologien sind. Denn wir alle wollen, dass wir verantwortungsbewusst mit ihnen umgehen, damit sie unseren Nachkommen keinen Schaden bringen.





1   Taschenbuch: 345 Seiten
·       Verlag: Scivias (1. August 2019)
·       Sprache: Deutsch
·       ISBN-10: 096006950X
·       ISBN-13: 978-0960069507
19,26 EUR


·       Dateigröße: 34636 KB
·       Seitenzahl: 420 Seiten
·       Verlag: Scivias; Auflage: 1 (16. August 2019)
·       Sprache: Deutsch
       ASIN:B07WF1BRZ8,
    ISBN:  978-0-9600695-1-4
     9,03 EUR

No comments:

Post a Comment

Translate