Der neue Gouverneur des US-Bundesstaates wendet sich gegen Abtreibung und embryonale Stammzellenforschung – und erntet dafür Demos randalierender junger Demonstranten. Ein Bericht von Edith Breburda.
Madison (kath.net) Der neue republikanische Pro-Life Gouverneur von Wisconsin/USA muss sparen, insgesamt 137 Millionen Dollar, doch die Demokratischen Abgeordneten boykottieren das Spargesetz und erschienen nicht zur Sitzung in der das Gesetz verabschiedet werden sollte. An ihrer Stelle besetzten Tausende von Demonstranten das Kapitol von Madison. Der neue Gouverneur ist den Demonstranten ein Dorn im Auge, da er strikt gegen Abtreibung und Stammzellforschung ist.
Am Donnerstag, dem 17. Februar, machte Madison, der Regierungssitz von Wisconsin, in ganz USA Schlagzeilen. Seit 3 Tagen demonstrieren Tausende vor und im Kapitol gegen die geplanten Gehaltskürzungen in Höhe von sieben Prozent für öffentliche Bedienstete (Lehrer, Universitätsangehörige, Staatsangestellte). Der Staat Wisconsin hat einen hohen Schuldenberg von seinem Vorgänger, dem demokratischen Gouverneur Doyle, übernommen. Gouverneur Scott Walkers Politik ist es, durch sofortige Spargesetze das Defizit im Haushalt von über drei Milliarden Dollars abzubauen.
Am Donnerstag, dem 17. Februar, machte Madison, der Regierungssitz von Wisconsin, in ganz USA Schlagzeilen. Seit 3 Tagen demonstrieren Tausende vor und im Kapitol gegen die geplanten Gehaltskürzungen in Höhe von sieben Prozent für öffentliche Bedienstete (Lehrer, Universitätsangehörige, Staatsangestellte). Der Staat Wisconsin hat einen hohen Schuldenberg von seinem Vorgänger, dem demokratischen Gouverneur Doyle, übernommen. Gouverneur Scott Walkers Politik ist es, durch sofortige Spargesetze das Defizit im Haushalt von über drei Milliarden Dollars abzubauen.
Die Polizei rief die Mitarbeiter im Kapitol auf, ihre Türen abzusperren, laut grölende und randalierende junge Demonstranten zogen durch die langen Gänge des Kapitols. Die Toiletten waren unzugänglich, die Lifte des Gebäudes standen still. Ärgerliche Demonstranten klopften an die Scheiben der einzelnen Büros.
Die Polizei suchte nach den Demokratischen Abgeordneten. Um 11:30 Ortszeit waren 17 Republikaner im Sitzungssaal, aber keine Demokraten weit und breit. Nach einem Gebet und dem Fahneneid sollte die Sitzung beginnen, aber sie wurde jäh abgebrochen durch Demonstranten, die laut nach "Freiheit, Demokratie und Einheit" brüllten. Die Schulen im Staat waren geschlossen geblieben, Lehrer hatten sich krank gemeldet, damit sie an den Demonstrationen teilnehmen können.
Verängstigte Bürger, die zufällig an diesem Tag in der Innenstadt zu tun hatten, waren geschockt. "Es sei kein Durchkommen gewesen", berichtet eine Mitarbeiterin von Pro-Life-Wisconsin, die zu einem Treffen der Lebensbewegung wollte.
Nur purer Hass und randalierende junge Leute. Der Gouverneur hat keinen leichten Stand. Kurz vor den Wahlen, Ende Oktober 2010, wurde Walker von seinem Demokratischen Rivalen Tom Barrett als absoluter "Rechtsradikaler und Konservativer" verschrien. Warum?
Barrett argumentierte, Walker hätte mit den Pro-Life-Bewegungen einen Pakt geschlossen, er wolle alle Verhütungsmittel abschaffen und die Abtreibung gleich dazu. Apotheker sollten ein Recht haben, Frauen die Herausgabe der Pille zu verweigern. Damit würde Walker den Frauen ihre Selbstbestimmungs-Reproduktions-Rechte (women’s reproductive rights) verweigern. Auch Minderjährige sollten nicht die Pille bekommen, da Kontrazeptiva mit Steuergeldern finanziert werden. Aber woher sollten die Frauen dann die Pille beziehen, fragte der Rivale Barrett im Oktober.
Walkers Ansichten, Abtreibung, auch nach Vergewaltigung, zu verbieten, scheint den Demonstranten ein Grund zu sein, noch lauter gegen den neuen Gouverneur zu grölen. Walker möchte die Personenwürde Ungeborenen zukommen lassen und zwar ab dem Zeitpunkt der Befruchtung, berichtet man auf der Webseite von Pro-Life Wisconsin. Mit so einem Gesetz hätten die Ungeborenen das unbestrittene Recht auf Leben. Zu guter Letzt ist Walker auch noch gegen humane embryonale Stammzellforschung. Das allein erklärt, warum so viele (außerstaatliche) Demonstranten von weit her angereist kamen, und das knappe 6 Wochen, seitdem Walker im Amt ist.
Doch immer öfter äußern hochgradige Wissenschaftler Bedenken und warnen sogar vor einem klinischen Einsatz von humanen embryonalen Stammzellen. Forscher an der Universität von Kalifornien, der San Diego School of Medicine und des renommierten Scripps Research Institutes, berichten über massive Rückschläge der bis dato als Hoffnungsträgerin bezeichneten regenerativen Medizin. Ein Artikel in der Fachzeitung "Cell Stem Cell" vom 7. Januar 2011 analysiert die gefundenen schweren genetischen Abnormalitäten, die embryonale wie auch induzierte (zurückgezüchtete)
pluripotente Stammzellen aufweisen. Fachleute berichten von einem herben Rückschlag bei der Stammzellforschung.
Überraschend sind die Ergebnisse jedoch nicht. Bereits 2009 berichtete eine israelische Forschergruppe über die Entwicklung von Hirntumoren, die sich beim Einsatz von transplantierten neuralen Stammzellen entwickelten. Die neuronalen Stammzellen wurden aus abgetriebenen menschlichen Föten gewonnen. Bisher haben die Forscher nicht auf solche schwerwiegenden Mutationen geachtet, die bei beiden Stammzellgruppen auftreten.
Die neuesten US-Publikationen liefern Beweise, wonach Stammzellen zur Tumorbildung führen; damit kann man sie nicht zum therapeutischen Einsatz bringen. Scott Walker, der neue Gouverneur von Wisconsin, hatte bereits in seinem Wahlprogramm festgelegt, nur noch adulte Stammzellforschung zu unterstützen.
Für Samstag, den 19. Februar, hat Pro-Life Wisconsin zu einer friedlichen Demonstration für die "I Support Scott Walker Rally" aufgerufen. Da die Demokratischen Abgeordneten am Donnerstag, dem 17. Februar, nicht anwesend waren, konnte über das Spargesetz nicht abgestimmt werden.
Die Polizei suchte nach den Demokratischen Abgeordneten. Um 11:30 Ortszeit waren 17 Republikaner im Sitzungssaal, aber keine Demokraten weit und breit. Nach einem Gebet und dem Fahneneid sollte die Sitzung beginnen, aber sie wurde jäh abgebrochen durch Demonstranten, die laut nach "Freiheit, Demokratie und Einheit" brüllten. Die Schulen im Staat waren geschlossen geblieben, Lehrer hatten sich krank gemeldet, damit sie an den Demonstrationen teilnehmen können.
Verängstigte Bürger, die zufällig an diesem Tag in der Innenstadt zu tun hatten, waren geschockt. "Es sei kein Durchkommen gewesen", berichtet eine Mitarbeiterin von Pro-Life-Wisconsin, die zu einem Treffen der Lebensbewegung wollte.
Nur purer Hass und randalierende junge Leute. Der Gouverneur hat keinen leichten Stand. Kurz vor den Wahlen, Ende Oktober 2010, wurde Walker von seinem Demokratischen Rivalen Tom Barrett als absoluter "Rechtsradikaler und Konservativer" verschrien. Warum?
Barrett argumentierte, Walker hätte mit den Pro-Life-Bewegungen einen Pakt geschlossen, er wolle alle Verhütungsmittel abschaffen und die Abtreibung gleich dazu. Apotheker sollten ein Recht haben, Frauen die Herausgabe der Pille zu verweigern. Damit würde Walker den Frauen ihre Selbstbestimmungs-Reproduktions-Rechte (women’s reproductive rights) verweigern. Auch Minderjährige sollten nicht die Pille bekommen, da Kontrazeptiva mit Steuergeldern finanziert werden. Aber woher sollten die Frauen dann die Pille beziehen, fragte der Rivale Barrett im Oktober.
Walkers Ansichten, Abtreibung, auch nach Vergewaltigung, zu verbieten, scheint den Demonstranten ein Grund zu sein, noch lauter gegen den neuen Gouverneur zu grölen. Walker möchte die Personenwürde Ungeborenen zukommen lassen und zwar ab dem Zeitpunkt der Befruchtung, berichtet man auf der Webseite von Pro-Life Wisconsin. Mit so einem Gesetz hätten die Ungeborenen das unbestrittene Recht auf Leben. Zu guter Letzt ist Walker auch noch gegen humane embryonale Stammzellforschung. Das allein erklärt, warum so viele (außerstaatliche) Demonstranten von weit her angereist kamen, und das knappe 6 Wochen, seitdem Walker im Amt ist.
Doch immer öfter äußern hochgradige Wissenschaftler Bedenken und warnen sogar vor einem klinischen Einsatz von humanen embryonalen Stammzellen. Forscher an der Universität von Kalifornien, der San Diego School of Medicine und des renommierten Scripps Research Institutes, berichten über massive Rückschläge der bis dato als Hoffnungsträgerin bezeichneten regenerativen Medizin. Ein Artikel in der Fachzeitung "Cell Stem Cell" vom 7. Januar 2011 analysiert die gefundenen schweren genetischen Abnormalitäten, die embryonale wie auch induzierte (zurückgezüchtete)
pluripotente Stammzellen aufweisen. Fachleute berichten von einem herben Rückschlag bei der Stammzellforschung.
Überraschend sind die Ergebnisse jedoch nicht. Bereits 2009 berichtete eine israelische Forschergruppe über die Entwicklung von Hirntumoren, die sich beim Einsatz von transplantierten neuralen Stammzellen entwickelten. Die neuronalen Stammzellen wurden aus abgetriebenen menschlichen Föten gewonnen. Bisher haben die Forscher nicht auf solche schwerwiegenden Mutationen geachtet, die bei beiden Stammzellgruppen auftreten.
Die neuesten US-Publikationen liefern Beweise, wonach Stammzellen zur Tumorbildung führen; damit kann man sie nicht zum therapeutischen Einsatz bringen. Scott Walker, der neue Gouverneur von Wisconsin, hatte bereits in seinem Wahlprogramm festgelegt, nur noch adulte Stammzellforschung zu unterstützen.
Für Samstag, den 19. Februar, hat Pro-Life Wisconsin zu einer friedlichen Demonstration für die "I Support Scott Walker Rally" aufgerufen. Da die Demokratischen Abgeordneten am Donnerstag, dem 17. Februar, nicht anwesend waren, konnte über das Spargesetz nicht abgestimmt werden.
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