Dr. Edith Breburda
Siehe auch: Christliches Forum vom 8. Mai 2014
In amerikanischen Zeitungen konnte man Ende
April über die außergewöhnliche Leistung der 14-jährigen Christina Clapp lesen.
Mit Leichtigkeit hatte das Mädchen mit dem Jugendsymphonieorchester von
Phoenix, Arizona, ein schwieriges Klavierstück von Beethoven gespielt. Ihre
Mutter ist ihre Lehrerin in allen Dingen, weil Christina zuhause unterrichtet
wird. Die Kirche hatte den Musik-Wettbewerb veranstaltet, an dem 12 Schulen
teilnahmen. Dadurch war es möglich, die 14-jährige mit anderen Kindern zusammen
zu bringen, die ebenfalls Musik als Therapie benutzen um z. B. Verhaltensstörungen
entgegenzuwirken. Christina konnte sich, als sie noch kleiner war, nur schwer
auf eine Sache konzentrieren. Die Musik änderte das. Alle waren erstaunt über
Christinas Talent. Sie ging als Siegerin
des Wettbewerbes hervor. Sie war froh vor all den Leuten Klavier spielen zu dürfen.
"Ich bin ein Klavier-Star", sagte sie den Reporten der Zeitung. Sie weiß,
dass sie anderes ist als ihre Mitschüler. Das Mädchen hat Down-Syndrom, und
wurde deshalb oft diskriminiert. Sie wusste, dass man über sie redete und so
ist sie stolz, ihren Platz als Pianistin gefunden zu haben. Der Erfolg zeigte,
dass sie auch mit ihrer Krankheit erstaunliche Dinge im Leben leisten kann. Leute
mit Down-Syndrom sind auch menschliche Wesen, heißt es am Ende des
Zeitungsartikels[i].
Wie wäre
es, wenn man Down-Syndrom heilen könnte? Wünschen wir uns nicht alle eine Welt
ohne Down-Syndrom, Alzheimer oder Huntington?
Eine
gewagte Frage, die David
Shenk in seinem Buch <<The Paradoxical Nature of
Information Technology>> beantwortet. Er kritisiert, wie wir die moderne Gentechnologie instrumentalisieren.
Shenk gibt zu bedenken, dass Probleme entstehen können, wenn wir anhand eines
Gentests von Krankheitsanlagen erfahren, die zu Erkrankungen führen können. Ein
Gentest bietet demzufolge keine Lösung. Noch dazu wenn man bedenkt, dass das menschliche
Genom ca. 20.000 Gene besitzt.
Es
ist sehr schwierig vorherzusagen, wie viele dieser Gene eventuell dazu
beitragen, damit eine Krankheit wirklich zum Ausbruch kommt. Auch andere Informationen,
wie Epigene und Umwelteinflüsse, beeinträchtigen die Entwicklungsprozesse.
In einem Artikel über Biokapitalismus fragt Shenk,
was für einen Preis wir für die Genetische Revolution zahlen müssen? Er bezieht
sich dabei auf die <<if-then conclusions>> (s: Globale Chemisierung,
vernichten wir uns selbst, · ISBN-10: 0615926657· ISBN-13: 978-0615926650)
Wenn
wir erfahren, dass das ungeborene Kind einen Defekt hat, würden wir es dann
behalten? Das menschliche Genom könnte einen guten Grund bieten, ein Kind zu
töten, wenn es z. B. Down-Syndrom hat. Oder wir selektieren den gesunden Embryo
nach einem kleinen genetischen Einblick. <<Soll es Eltern erlaubt sein
ein Kind abzulehnen, wenn es nicht ihren genetischen Vorstellungen
entspricht?>> fragt Shenk.
Ein
Gentest gibt uns Einblick in das Naturgesetz. Man geht davon aus, dass ein
bestimmtes Gen eine bestimmte Krankheit verursacht. Und jetzt versucht man, das
Naturgesetz durch ein menschliches Gesetz zu ersetzten. Wenn eine werdende
Mutter erfährt, dass sie ein behindertes Kind erwartet, darf sie es laut
menschlichem Gesetz abtreiben. Und wenn das kranke Kind schon geboren ist, darf
man es in den Niederlanden, per Gesetz, nach der Geburt euthanasieren.
Im
Oktober 2013 hatte der 44jährige Verhelst infolge einer Geschlechtsumwandlung,
unerträgliche psychische Leiden erdulden müssen und bat um Sterbehilfe[ii].
Sie wurde in Belgien gewährt, weil die Sterbehilfe dort durch das Euthanasiegesetz
abgedeckt ist.
Man
könnte schlussfolgern, dass diese Person auch in diesem Fall nicht mit der
eigenen Natur einverstanden war.
Shenk
bezieht sich in seinem Artikel auf ein persönliches Beispiel:
Shenk
und seiner Frau wurde eine Tochter mit Down-Syndrom diagnostiziert. Eine
Fruchtwasseruntersuchung hätte jedoch eine Fehlgeburt herbeiführen können.
Dieses Risiko wollten Shenk und seine Frau nicht eingehen, nur um sicher zu
gehen, dass ihre Tochter wirklich erkrankt ist. Denn dann hätten sie das Kind
mit Sicherheit abgetrieben. Sie sahen jedoch keinen Grund, eine Fehlgeburt zu
riskieren, nur weil sie im Grunde neugierig waren. Ihre Tochter war am Ende
gesund.
Was
also bringt uns die Gentechnik? So wie Shenk sie schildert, schadet sie uns.
Eine Welt, ohne Down-Syndrom, ist eine Welt ohne Pocken, Pest und Pertussis, nur eben noch ein Übel weniger.
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