Dr. Edith Breburda
Christliches Forum, 7. September 2015
In der New York Times ist am 15. August 2015 ein Artikel[1] erschienen, der über die Rekrutierung neuer Arbeitnehmer in einem US-Unternehmen berichtet. Die beschriebene Firma, die wohl exemplarisch für viele moderne Arbeitsplätze ist, startete ein Experiment, wie weit man gehen kann, um Arbeiter zu belasten. Man setzt auf den Ehrgeiz der Leute, die sich bewerben. All das, was sie in ihren vorhergehenden Stellen gelernt haben, sollen sie ganz einfach vergessen. Und wenn sie so ein Arbeitstempo an den Tag legen, dass sie den Wagen an die Wand fahren, dann sollten sie einfach diese Wand als ihre Chance ansehen und sie hochklettern. Sie sollten die besten Mitarbeiter werden, die sich am Führerschaftsprinzip (Leadership Principles), orientieren. 14 Anweisungen, wie man am besten mit den Kunden umgeht, müssen von den Mitarbeitern beachtet werden. Es wird z.B. erwartet, dass man auch mitten in der Nacht noch Emails empfängt und beantwortet. Viele der Arbeitnehmer bleiben nicht lange bei diesem Arbeitgeber. Was eine Mitarbeiterin, die es ganz nach oben geschafft hatte irritierte war, dass als sie schwanger war und an Krebs erkrankte, die Leistungen ihre Krankenkasse plötzlich gestrichen wurden. Sie lies sich bei ihrem Mann versichern. Dann stellte sich heraus, dass alles ein Versehen war. Als die Frau nach 5 Monaten wieder in die Firma zurückkam, war alles anders. Sie wurde herausgemobbt. Frauen, sagte sie, schaffen es nicht in dieser Männerdomaine[2].
In der New York Times ist am 15. August 2015 ein Artikel[1] erschienen, der über die Rekrutierung neuer Arbeitnehmer in einem US-Unternehmen berichtet. Die beschriebene Firma, die wohl exemplarisch für viele moderne Arbeitsplätze ist, startete ein Experiment, wie weit man gehen kann, um Arbeiter zu belasten. Man setzt auf den Ehrgeiz der Leute, die sich bewerben. All das, was sie in ihren vorhergehenden Stellen gelernt haben, sollen sie ganz einfach vergessen. Und wenn sie so ein Arbeitstempo an den Tag legen, dass sie den Wagen an die Wand fahren, dann sollten sie einfach diese Wand als ihre Chance ansehen und sie hochklettern. Sie sollten die besten Mitarbeiter werden, die sich am Führerschaftsprinzip (Leadership Principles), orientieren. 14 Anweisungen, wie man am besten mit den Kunden umgeht, müssen von den Mitarbeitern beachtet werden. Es wird z.B. erwartet, dass man auch mitten in der Nacht noch Emails empfängt und beantwortet. Viele der Arbeitnehmer bleiben nicht lange bei diesem Arbeitgeber. Was eine Mitarbeiterin, die es ganz nach oben geschafft hatte irritierte war, dass als sie schwanger war und an Krebs erkrankte, die Leistungen ihre Krankenkasse plötzlich gestrichen wurden. Sie lies sich bei ihrem Mann versichern. Dann stellte sich heraus, dass alles ein Versehen war. Als die Frau nach 5 Monaten wieder in die Firma zurückkam, war alles anders. Sie wurde herausgemobbt. Frauen, sagte sie, schaffen es nicht in dieser Männerdomaine[2].
Leben wir in einer Gesellschaft, die nur auf Profit aus ist? Wann schwappt
das Hire and Fire-Prinzip nach Europa
über, so wie alles, was aus USA kommt, recht bald in Deutschland nachgeahmt
wird.
Berthold Wigger und Florian Steidel vom Karlsruher Institut für Technologie
konnten in einer Studie belegen, dass Rauchen der Gesellschaft nutzt. Zwar sind
Raucher für Krankheiten wie Bronchialkarzinom (Lungenkrebs,
Lungenkarzinom, bronchiogenes Karzinom), Atherosklerose (Arterienverkalkung), COPD (Chronic
Obstructive Lung Disease) prädestiniert, was wiederum die Kosten der Behandlung
ansteigen lässt, allerdings haben diese Patienten eine kürzere Lebenserwartung.
Unter dem Strich spart der Staat und so gesehen die Allgemeinheit die Kosten
der Renten ein. Man spricht im Englischen von einem „death benefit“.
Statistisch gesehen liegen die Ersparnisse einer Gesellschaft über einen
Zeitraum von 89 Jahren, in der 30% der Männer und 21% der Frauen rauchen, bei
36.4 Milliarden Euro. Hinzu kommen 376 Milliarden Euros Einnahmen für die
Tabaksteuer. Wenn der Euro 89 Jahre existieren sollte: „praktizieren Raucher in
vorbildlicher Weise das sozial verträgliche Frühableben.[3]“
Handelt es sich bei dieser Untersuchung nur um
ein reines Rechenbeispiel? Wie betrachten wir die Arbeitskraft von Frauen? Die
moderne Welt stellt an Frauen die gleichen Anforderungen wie an Männer.
Captain Kristen Greist und 1st Lieutenant Shaye Haver
schrieben in den USA am Freitag, dem 21. August 2015, Geschichte. Sie waren die
ersten Frauen die eine US-Elite-Armee-Ausbildung absolviert haben. Die Fort Benning
Ranger School in Georgia ist bekannt dafür, physisch wie auch mental die
höchsten Anforderungen an ihre Soldaten zu stellen. Desto bemerkenswerter ist
es, dass sich zwei Frauen diesem äußerst strapaziösen körperlichen Programm
unterworfen haben. Sie mussten ein hartes Training mit wenig Schlaf und Essen
absolvieren. In 40 Minuten müssen z.B. 108 Liegestützen und ein 8-Km Lauf
durchgeführt werden.
Bei der Abschlussfeier wandte sich Generalmajor Austin S. Miller auch an
die Presse, die Kritik daran äußerte, dass jetzt auch Frauen in das Ausbildungs-Programm
aufgenommen werden. Wurde das Training für die Frauen erleichtert? Werden nicht
Männer daran gehindert zu kämpfen, weil
ein Mann doch instinktiv eine Frau beschützen will und deshalb im wirklichen
Nahkampf von seinem Job abgelenkt wird, wenn Frauen an seiner Seite stehen? “Wir
haben unsere Standards nicht geändert. Ein 5 oder 12 Meilen Lauf ist ein 5 oder
12 Meilen Lauf. Diese Frauen sind einfach nur Vorreiterinnen. Sie werden auch
als solche gerühmt. Sie haben den Weg für die Frau auch in diesen Elite Schulen
freigelegt“.
„Wir können genau so viel zum Kampf beitragen wie Männer. So fühlen wir uns
auch. Ich hatte schon immer das Ziel, die beste Ausbildung zu bekommen, welche
die US Armee bietet. Es ist überwältigend ein Teil der Geschichte zu sein“,
sagte die Absolventin Greist. Was für eine Aufgabe die beiden Frauen
letztendlich im Militär ausüben werden, ist noch nicht klar. Das Pentagon lässt
sich mit der Entscheidung bis Ende des Jahres Zeit. In einem Elite Regiment für
spezielle Kampfhandlungen dürfen die beiden Frauen jedoch nicht dienen. Am
Ausbildungsjahr, das im April 2015 begonnen hat, nehmen 381 Männer und 19
Frauen teil[4].
Leben wir in einer Welt, wo nur noch derjenige
einen Wert hat, der den Anforderungen der Gesellschaft entsprich? Frauen
greifen zu diesem Zweck zu “Medikamenten”, um pflichtbewusst den Platz
einzunehmen, den ihnen eine leistungsorientierte Welt zugeordnet hat. Frauen
dürfen keine Gefühle mehr zeigen, sie sind emotional erstarrt. Der Pille und
den Psychopharmaka haben sie das zu verdanken. Im Endeffekt beobachten
Fachleute eine zunehmende Vermännlichung der Frau, die nicht zuletzt das
hormonelle Gleichgewicht ausschaltet. Emotionen und Verhaltensweisen, die wir
dem männlichen Organismus zuschreiben, finden wir nun auch bei Frauen. Frauen
betrachten sich beispielsweise als unverwundbar. Eine Haltung, die Frauen
helfen könnte, in männlich dominierten Unternehmen die Karriere-Leiter nach
oben zu klettern. Man braucht ihre Arbeitskraft und Kinder haben da keinen
Platz mehr. (mehr dazu: Reproduktive Freiheit, free for what?).
Wir fragen gar nicht, wie sich das auf die
Entwicklung und Psyche der Kinder auswirkt, eine Mutter zu haben, die sie nur
sehen, wenn sie müde und abgespannt von der Arbeit kommt und nur noch in ihr
Bett will.
Kinder brauchen eine Mutter. Forscher fanden heraus, dass Kinder
die Fähigkeit über sich selbst nachzudenken, nur durch den Kontakt zur
Bezugsperson erlernen. Wissenschaftler gingen der Frage nach, wie ein Kind
erkennt, was ein anderer sich wünscht und welche Absichten er hat. Eine Mutter imitiert
den Gesichtsausdruck ihres Kindes in übertriebener Weise, erläuterten Dr. Fonagy
und Dr. Target bereits 1997. „Das Kind erkennt den übertriebenen
Gesichtsausdruck. Es denkt sich, was die Mutter mir zeigt, das bin ich. Die
Mutter fühlt sich überrascht. Aber sie zeigt mir, wie ich gerade aussehe.
Manchmal benutzt die Mutter Worte wie: Da bist Du aber überrascht!“ Das Kind
lernt sich selbst als einen denkenden und fühlenden Menschen kennen, wenn es
von der Mutter als ein Mensch behandelt wird der verschiedene psychische Zustände
hat. Das Kind kann sich dadurch selber als denkender, fühlender Mensch
begreifen.
Diese Kommunikation ist sehr diffizil und hängt oft von den Reaktionen der
Mutter ab. Wenn sie auf ein ängstliches Kind auch ängstlich reagiert, nimmt das
Kind an, seine Angst auf die Mutter übertragen zu haben. Reagiert die Mutter
hingegen nicht genügend, könnte sich das Kind alleingelassen fühlen. Eine nicht
optimale Kommunikation ist nicht immer negativ anzusehen, sie kann auch als ein
Entwicklungsanreiz dienen. Das Kind lernt, sich von der Mutter zu differenzieren.
Im Laufe der Zeit nimmt die Mutter auf das Seelenleben des Kindes Bezug. Z.B.
sagt sie dem Kind: “Ich glaube, du bist jetzt enttäuscht, weil wir nicht mehr
bei Oma vorbeigeschaut haben“. Man bezeichnet diesen Vorgang als „Theory of Mind“. Das Kind lernt dadurch,
Worte für Gefühlszustände zu finden. Bei einem guten Mutter-Kind Verhältnis
lieben es Kinder auf diese Weise psychisch genährt
zu werden. Kinder lernen ihre Eltern genau zu beobachten. Wenn jedoch Gewalt im
Spiel ist, vermeiden es die Kinder, die Eltern zu erforschen. Wenn Kinder
sexuell missbraucht werden, wird die Reflexion erschwert. Umgekehrt fällt die
Hemmschwelle für sexuellen Missbrauch, wenn Erwachsene sich nicht in die Kinder
einfühlen können. Mangelnde Reflexionsfähigkeit kann ein Zeichen dafür sein, dass
Kinder in einem Klima aufwachsen, in dem nicht viel über sie nachgedacht wird[5].
Tendiert unsere Gesellschaft nicht genau dort hin?
[1] Kantor J. und Streitfeld D.: Inside Amazon_Wrestling
Big Ideas in a bruisingworkplace. 15. August 2015 New York Times.
[3] Steidl F. und Wigger B.U.: Die externen
Kosten des Rauchens in Deutschland. Wirtschaftsdienst, Zeitschrift für
Wirtschaftspolitik. 95, Heft 8, S. 563-568, Jahrgang, 2015
[4]
Sanchez R. und Smith-Spark L.: Two women make Army Ranger history. CNN News,
21. August 2015
[5] Ensink K:: Metallization in
children and mothers in the context of trauma. British Journal of Developmental
Psychology, 10.1111-djdp. 12074;
2015
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