Dr. Edith Breburda
Christliches Forum, 11.0kt. 2018
Allzu oft geraten wir in eine Sackgasse und stehen vor
unlösbaren Aufgaben, wenn wir versuchen, in Gottes Schöpfung und seinen Auftrag
„Seid fruchtbar und mehret euch“ einzugreifen.
Mit Entsetzen beobachtet man seit einigen Jahren die
abnehmende Fruchtbarkeitsrate von Männern. Nicht nur der israelische Major der
Armee, Hagai Levine, war zutiefst besorgt. Zudem nimmt seit 1980 die Rate von
Gonaden-Tumoren rapide zu. Das Schlimme daran ist, dass bisher keiner die
Ursache dafür enthüllen konnte.
Wenn unfruchtbare Paare eine Reproduktionsklinik
aufsuchten, sah man vor einigen Jahren noch sehr selten die Ursache im Mann.
Heute sind in Israel - eine der wohlhabendsten Nation der
Welt - die Hälfte der Männer unfruchtbar. Mehr als woanders vertrauen hier
kinderlose Paare in die In-Vitro-Fertilisation. Und öfter als in anderen
Ländern sind mehrere IVF-Behandlungen notwendig, um die Zahl der Geburten zu
steigern.
Major Levine, führender Epidemiologie der israelischen
Verteidigungsarmee, ist sich bewusst, dass die Abnahme der sexuellen und
reproduktiven Gesundheit und die damit verbundene drastische Zunahme der
Sterilität bei Männern nicht nur in seiner Heimat vorkommt.
Seine 2017 publizierten Studie über den Stand
menschlicher Samenzellen erweckte weltweites Aufsehen - obwohl die Franzosen
bereits über ähnliche Beobachtungen in dem Zeitraum von 1989 bis 2005
berichteten. Die Zeitschrift LeMonde
redete zwar nicht von einem totalen Kollaps, aber immerhin von einer
ernstzunehmenden Kriese.
2008 bemerkte China, dass mit der Samenqualität etwas
nicht mehr stimmt - und 2012 warnte Indiens Gesundheitsminister vor einem
Anstieg der Unfruchtbarkeit bei Männern. Malaysia schrieb dem 43%igen Verlust
einer durchschnittlich vorhandenen Spermienanzahl dem zunehmenden Arbeitsstress
und andere Faktoren der Lebensführung zu.
Erst im September 2018 fragte sich die US-Zeitung Newsweek, wer für den Tod von Amerikas
Spermien verantwortlich sei. Vox publizierte sieben Fragen, die wir uns wohl
aus Angst bisher nicht klarzumachen getrauten.
Professor Shanna Swan von der Icahn School of Medicine
des Mount Sinai Hospitals in New York, schrieb: <In den letzten 40 Jahren wurde
die Spermienzahlen um die Hälfte reduziert.>
Die Gefahr, dass wir deshalb nicht mehr auf natürlichem
Wege Kinder bekommen könnten, liegt zwar nach wie vor in weiter Ferne, trotzdem
liefert die männliche Fruchtbarkeit ein Indiz für seine Gesundheit: jene mit
der geringsten Spermienqualität hatten die höchste Wahrscheinlichkeit, bald zu
sterben. Was auch immer die Fruchtbarkeit des Mannes eindämmt, ist damit auch
für einen zu frühen Tod desselben verantwortlich.
Levine sagte: <Männer werden wahrscheinlich über kurz
oder lang vom Aussterben bedroht sein. Zwar sind wir noch nicht so weit, aber
wir hätten die Zeichen erkennen sollen. Stattdessen blieben sie unbeachtet. Die
Welt, die wir kennen, wird sich total verändern. Wir wissen zwar nichts Genaueres,
trotzdem steht fest, die Männlichkeit wird existentiell bedroht.>
Der bekannte Youtube Blogger Joe Biggs scheint darüber
nicht erstaun: <Das ist nichts Neues, ebenso berichtete Alex Jones und
InfoWars schon sehr lange darüber.>
Eine Feminisierung schreitet seit den letzten zehn Jahren
fort. Alpha-Männchen gibt es nicht mehr. Stattdessen tragen sie enganliegende
Jeans, einen Haarknoten und benehmen sich zunehmend wie kleine Mädchen. Echte
Männer existieren kaum noch und Frauen wollen sich nicht mit weibischen Männern
abgeben.>
Genaugenommen heißt das: Unsere westliche Zivilisation
stirbt aus, weil sie an der Erfüllung des Schöpfungsauftrages schlichtweg
scheitert.
Eigentlich beobachtet man den Schwund der Spermienanzahl
bereits Anfang der 1990. Ob es ein Zufall ist, dass wir in diesen Jahren damit
anfingen, unsere Feldfrüchte genetisch zu manipulieren, sei dahingestellt. In
den 70iger und 80iger Jahren lagen Atom- und andere krebserzeugende Umweltgifte
im Fokus der Forschung.
Der Zoologe Theo Colborn interessierte sich als erster
für die gesundheitlichen Auswirkungen von Umwelthormon-Stoffen, die in den Hormonhaushalt
von Menschen und Tieren eingreifen. Im Verdacht stehen Pestizide und Abwässer
aus Industrie, Landwirtschaft und Städten, welche genotoxische oder östrogene
Wirkungen hervorrufen können.
Plötzlich fand man Fische und Amphibien, denen man nicht
eindeutig ein Geschlecht zuweisen konnte. Die Fruchtbarkeit in Vögeln, Fischen,
Säugetieren ging zurück. Nicht nur Colborn stellte sich die Frage, was
passieren könnte, wen menschengemachte Umweltgifte eine geschlechtsverändernde
Wirkung aufweisen.
Das 1996 erschienenen Buch Silent Spring mit einem Vorwort on Al Gore postuliert, dass wir
Menschen unsere eigene Fruchtbarkeit durch chemische Umweltgifte bedrohen.
Colborn ruft auf, etwas zu unternehmen. Spermien werden
weiterhin degenerieren, während die Flut von Östrogenen steigt. Colborn hatte
mit 20 anderen Wissenschaftlern das Wort Endokrine
Disruptoren geprägt, wobei Östrogen an erster Stelle steht.
Richard Sharpe von der Universität Edinburgh untersucht
seit Jahren den Anstieg der Unfruchtbarkeit in Männern. Seit über 50 Jahren
(seitdem es auch die Pille gibt) werden männliche Ungeborene steigendenden
Hormonkonzentrationen ausgesetzt.
Synthetische Östrogene stammen aus der Tierhaltung.
Phytoöstrogene kommen vor allen in Soja, aber auch Hopfen (Bier) vor.
Östrogenähnliche Chemikalien finden wir in Pestiziden und Plastikprodukten.
Zudem kann man östrogenhaltige Verhütungsmittel nicht aus den Kläranlagen
herausfiltern, womit wir es mit unserem Trinkwasser konsumieren.
Wir leben in einem „See voller Östrogene“, sagen die
Wissenschaftler. Allen voran Colborn, der als erster von genitalen
Missbildungen sprach, die bereits vorgeburtlich entstehen und in einer
lebenslangen Verminderung der Spermienqualität resultieren. Das bedrohende,
schnell voranschreitende Übel besteht in einer Überflutung von Östrogenen,
welche die darin ertrinkenden Männer am Ende feminisieren.
Wem man auch immer die Schuld zuschreibt, seien es unsere
Handys, die ansteigenden Temperaturen, die Landwirtschaft, oder Petrochemie:
Fest steht, in 2017 sind in Amerika 3,85 Millionen Babys geboren worden. Der
Kindersegen ist mit sechs Geburten in 100 gebärfähigen Frauen so niedrig wie
schon lange nicht mehr.