Friday, June 5, 2020

Was erwarten man von dem Washingtoner Erzbischof Gergory? Hat er versagt?



Dr. Edith Breburda


Der Tod von George Floyd ist keine Rechtfertigung für gewaltsame Aufstände in den USA. Und so fragt man sich: Wo bleibt die Anteilnahm von Kirchenführern gegenüber den Menschen, die bedingt durch all die Randale in den letzten 10 Tage in Angst und Bange leben?

Einige Demonstranten nutzen die Gelegenheit, unter dem Vorwand, gegen Rassenungerechtigkeiten zu protestieren, ihrer eigentlichen Agenda „Gehöre“ zu verschaffen. 

Und so traf es die Schwächsten der Schwachen, die auf den Straßen rücksichtslos angegriffen wurden – oder in brennenden Gebäuden gefangen waren, während Randalierer den Zugang zur Feuerwehr blockierten. 

Wo bleibt der Aufruf zur Solidarität gegen die Ungerechtigkeiten, Gewalttaten und die Terrorakte, die oft arme schwarze Gemeinden über sich ergehen lassen müssen? 

Ist es nicht die Aufgabe der Kirche, einer rechtswidrigen Zerstörung Einhalt zu gebieten bzw. die letzten Überreste einer kaum noch vorhandenen Ordnung zu retten? 

„Man erwartete von einem Würdenträger der Kirche nicht, dass er sich mit den linken Medien solidarisiert und Präsident Trump öffentlich rügt, weil er „friedliche“ Demonstranten von „seinem Grund“ verdrängt hätte, um ein Foto vor der St. John-Kirche anfertigen zu können, die einen Tag zuvor von Demonstranten angezündet wurde. Selbst der Jesuitenpater James Martin zeiget sich über die religiöse Geste des Präsidenten entrüstet.


Als der Präsident und seine Frau am nächsten Tag die katholische Wallfahrtskirche des hl. Johannes Paul II aufsuchte, war dies für Erzbischof Gregory ernsthaft ein Anlass, die beiden Besucher öffentlich zu kritisieren. Er unterstellte, dass die Leitung des Nationalheiligtums von der Regierung manipuliert worden sei, um als Hintergrund für die Präsidentschaftskampagne zu dienen.

Dass der Erzbischof einerseits mit dem Präsidenten nicht einverstanden ist, aber andererseits der Sprecherin des Abgeordnetenhauses, Nancy Pelosi von den Demokraten, in seiner Katherdale sehr wohl die Chance bietet, sich dort öffentlich zu äußern, ist kein Geheimnis.  

So bezeichnet der Oberhirte von Washington den Besuch des Präsidenten in der Wallfahrtskirche als „verwerflich“. Es war für den Würdenträger kritikwürdig, dass  eine katholische Einrichtung weiterhin verwirrend, dass eine katholische Einrichtung so ungeheuerlich missbraucht und manipuliert worden sei, jemanden in der Kirche zu begrüßen, der angeblich nicht die Menschenrechte verteidigt. 

Dieses Statement von Erzbischof Gregory ist besonders schwerwiegend, weil er der fühere Vorsitzende der US-Bischofskonferenz war. 

Der Prälat verzichtete bei seiner Maßregelung auf den sonst eher zurückhaltenden Stil, den die Kirche normalerweise im Umgang mit amerikanischen Politikern und erst recht mit einem US-Präsidenten pflegt. Im Gegenteil, er gab sogar vor, Trumps inneren Motive zu kennen, obwohl diese doch letztendlich allein Gott bekannt sind. 

Der Präsident und die katholische First Lady hatten schon lange den Besuch der Wallfahrtskirche geplant. Die Bischöfe sollten sich sehr geehrt fühlen, denn selten hat ein amtierender Präsident einen Wallfahrtsort aufgesucht. 

Noch dazu war der Anlass des Besuches ein lang ersehntes Gesetz zur weltweiten Religionsfreiheit, das Präsident Trump am selben Tag unterzeichnete. 

Gerade jetzt erwarten Amerikaner eine faire Anteilnahme ihrer Priester und Bischöfe, als dass diese sich mit kleinlicher Politik befassen. 
 
Die Schlüsselfragen, die angegangen werden müssen, gehen weit darüber hinaus, ob man den Präsidenten, der in Pro-Life Angelegenheiten ganz auf christlicher Linie steht, mag oder nicht.
 
Es wirkt eher verwirrend, wenn sich ein Oberhirte unnötig und noch dazu einseitig in politische Tagesthemen einmischt und gleichzeitig seine spirituelle Führungsrolle vernachlässigt. 
 
„Verschwommene Plattitüden, die sich auf soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde berufen, tragen nichts dazu bei, die herrschende Gewalt, die in fast allen Städten der USA vorherrscht, zu stoppen“, schreibt John Horvat, Vizepräsident von „Tradition, Family und Property“ in seinem Rundbrief am 4. Juni 2020. 
 
Horvat redet von drei Dingen, auf die der Erzbischof bezugnehmen müsste:
 
1) Es sollte zu einer klaren Verurteilung der Plünderungen und der gewaltsamen Unruhen kommen. Der brutale Tod von George Floyd, der die Proteste auslöste, darf nicht als Vorwand für eine weitaus schlimmere Gewalt dienen. 

Die Rolle der Kirche besteht vor allem darin, sich gegen Ungerechtigkeiten auszusprechen. Es ist Zeit, jene Agitatoren, die Terror verbreiten, beim Namen zu nennen. Wo bleibt der Aufruf, für all die Opfer zu beten? Zudem ist die Forderung einiger Politiker fasch, den Polizisten, die helfen, Ruhe und Ordnung zu schaffen, sogar Gelder zu entziehen. 


Wer tröstet diejenigen, deren Geschäfte niedergebrannt wurden? Die zusammengeschlagen oder getötet wurden, weil sie versuchten, sich selbst oder ihre Nachbarn vor den Plünderern zu verteidigen. Diejenigen, die jetzt buchstäblich vor dem Ruin stehen? 

Wer betet für die Polizisten, die jede Nacht ihr Leben riskieren, um uns zu beschützen?  Wäre es nicht angebracht für einen Erzbischof, die sinnlosen Zerstörungen anzuprangern?  

Es sind auch Kirchen, die mit Graffiti besprüht oder angezündet werden. Die Forderungen, sich mit den Protestierenden zu solidarisieren, ohne die Gewalttaten der Trittbrettfahrer zu verurteilen, widersprechen dem Evangelium und jeglicher Ethik.

2) Der Erzbischof sollte sich damit beschäftigen, wann er seine Kathedrale öffnet und so die Sakramente für die Gläubigen wieder zugänglich werden. Ganze Regionen und Bundesstaten haben immer noch keinen Zugang zu ihnen. Gläubige sterben, ohne mit den Gnadenmitteln der Kirche getröstet zu werden ober beichten zu können.

Demonstranten dürfen in Coronazeiten ohne „social-distancing“ ganze Straßenzüge einnehmen, während Kirchen nicht mehr als 10 bis 25 Gläubigen Einlass gebietet. Es scheint sich auch keiner darum zu bemühen, es mit der Wiedereröffnung der Kirchen eilig zu haben. 

Katholiken wollen von ihrem Bischof in ihren Nöten verstanden werden. Restaurants dürfen gefüllt werden, aber die geistige Nahrung wird nach wie vor verweigert. 

3) Katholiken erwarten, dass ihr Erzbischof die Gelegenheit nutzt, um über die Sünde als solche zu sprechen, die den Menschen verrohen lässt. 

Es sollte zu Busse und Umkehr aufrufen. Massenabtreibungen, die auch während der Pandemie durchgeführt wurden, Blasphemie usw. sind es, die unser Land spaltet. Ein Bischof sollte seine Gläubigen zum beharrlichen Gebet anhalten. 

Vizepräsident John Horvat glaubt allerdings nicht daran, dass sich Erzbischof Gregory diese Anregungen zu Herzen nimmt. 

Die Äußerungen unserer Oberhirten bleiben wohl auch diesmal zeitgeistig und nichtssagend, schlussfolgert Horvat in seinem Artikel: “3 Things DC Archbishop Gregory should’ve said instead of criticizing President Trump.”   

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