Dr. Edith Breburda, Christliches Forum, 28.01. 2021
Zu extraembryonalen Gewebe zählt man Nabelschnur, Plazenta, Amnion usw. Es handelt sich um Gewebe, welches ein ungeborenes Kind braucht, um sich zu entwickeln. Oft hört man, dass man diese Zellen den adulten Stammzellen zuordnet, was jedoch schlichtweg falsch ist.
Es gibt drei „Arten“ von Stammzellen:
Embryonale Stammzellen, die erzeugt werden, indem man Embryos zerstört, wenn sie das Blastozystenstadium erreicht haben. Der Embryo hat fünf Tage nach der Befruchtung dieses Stadium erreicht. Er besteht aus einem Trophoblast, der die Plazenta bildet und dem Embryoblast, aus dessen Zellen sich ein Baby entwickelt.
Der Embryo muss vernichtet werden, um embryonale Stammzellen zu erhalten. Forscher testen u.a. Medikamente, Impfstoffe usw. in Nährmedien, die aus embryonalen Stammzellen bestehen.
Zu den adulten Stammzellen zählen Knochenmarkszellen, Fettzellen usw.
Extraembryonale Stammzellen, die z.B. aus der Nabelschnur stammen, werden neben adulten Stammzellen als erfolgsversprechende Therapieformen eingesetzt. (weiterführend Literatur: E. Breburda, Verheißungen der neuesten Biotechnologien).
Es war daher nur eine Frage der Zeit, Covid-Patienten mit extraembryonalen Stammzellen zu behandeln.
Am 5. Januar 2021 veröffentlichten Wissenschaftler der Universität von Miami die Ergebnisse ihrer Phase I/IIa Studie, in der sie mesenchymale Stammzellen aus der Nabelschnur heranzogen, um Covid Erkrankte zu therapieren.
Wie in Translational Medicine beschrieben, hatte die Anwendung der in dieser Studie beschriebenen Verfahren keine adversen Wirkungen. Im Gegensatz zu 12 Patienten, welche ein Placebo erhielten, konnte die Überlebensrate in mit Nabelschnur behandelten Stammzellpatienten gesteigert werden, wobei weniger inflammatorische Zytokine vorhanden waren.
Auch wenn es sich nur um eine der mindestens 25 Stammzelltherapien handelt, die bei Covidpatienten mit milden bis mittelstarken Symptomen zum Einsatz kam, ist es die am weitesten fortgeschrittene. Der Zugriff auf Stammzellen aus der Nabelschnur kann relativ schnell erfolgen. Die Nabelschnur würde normaler Weise entsorgt werden. Ein Einverständnis, sie zu erhalten, ist nicht erforderlich.
Vorhergehende Studien der Pharmakonzerne Athersys and Orbcel bestätigen, dass mesenchymale Stammzellen direkt in die Lunge wandern, wo sie die massiven entzündungsfördernde Zytokine erfolgreich bekämpfen, welche Covid-Patienten aufweisen und die zu ihrem schnellen Tod beitragen.
Der Erst-Autor der Studie, Camillo Ricordi, deutet darauf hin, dass 31 Tage nach der Infusion die Wirksamkeit 91% betrug. In der Kontrollgruppe waren es nur 42%. Professor Ricordi, Direktor des Diabetes und Zell-Transplant-Zentrums der Miller School of Medizin von der Universität von Miami will weitere Studien durchführen, wobei er andere Krankheiten wie Typ 1 Diabetes einbezieht, denen auch eine hohe Inflammationsrate zugrunde liegt.
Athrcyl’s Multistammzelltherapie aus adulten Knochenmarkzellen der Linie HLCM051 arbeitet an Phase II/III für Covid-19 Therapien.
Norvatis benutzt Knochenmarkzellen – Remestemcel-L - welche zuvor in Japan zugelassen wurden, um die Graft-versus-Host Disease, eine immunologische Komplikation bzw. Transplantatabstoßung zu behandeln. Im Dezember 2020 wurden vorläufige Daten bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem akutem Lungenversagen, das bei Covidpatienten auftritt, veröffentlicht. Bei 300 Patienten könnte Remestemcel-L nach 30-Tagen die Mortalität wahrscheinlich nicht reduzieren, heißt es. (1)
Die momentane Covid-19-Pandemie mit all ihren Varianten lässt Wissenschaftler nach Alternativen suchen, die nicht nur in der Stammzellforschung liegen.
So ist es schon immer das Ideal der Landwirtschaft, «Heilkräuter» anzubauen. Die Pflanze Artemisia-Annua (chinesischer Beifuß) enthält zwei Substanzen, mit denen man in vielen Teilen der Welt erfolgreich Malaria bekämpft. Die in Kenia ansässige Advanced Bioextract Company regt z.B. gezielt afrikanische Bauern an, die hochwertige Artemisia-Annua Pflanze zu kultivieren.
Regierungen entwickeln in den Ländern, die am meisten von Malaria betroffen sind, ein effizientes Gesundheitswesen, das auf einer entsprechenden Infrastruktur aufbaut. Weiterhin werden Extrakte der Pflanze genutzt, um eine gesunde Darmflora zu unterstützen. Man will damit den Widerstand gegen verschiedenartige Mikroorganismen stärken. Sind es doch gerade diese Winzlinge, welche durch eine vermehrte Antibiotikaresistenz in der Darmflora überhand gewinnen.
Es ist kein Geheimnis, dass die Darmflora unsere Immunabwehr beeinflusst. Forscher sprechen von einem Zusammenhang zwischen schädlichen Organismen im Darm, unserem Immunsystem, und Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Neurogenerative Störungen, Diabetes usw.
Artemisia-Annua Extrakte sollen untere anderem die Darmwand schützen und antiparasitäre, antibakterielle und antioxidante Eigenschaften besitzen.
Eine neuere Studie hebt die Eigenschaften der Pflanze hervor, SARS-COV-2 Infektionen abzuwehren. Obwohl der genaue Mechanismus unbekannt ist, wurden die anitviralen Funktionen bestätigt. Forschungen in den letzten Jahrzehnten haben gezeigt, dass dieses Heilkraut, welches seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet wird, mehrere gesundheitliche Vorteile aufweist.
Im Jahr 2015 erhielt der chinesische Wissenschaftler Tu Youyou einen Teilnobelpreis für Physiologie der Medizin für seine Entdeckung von Artemisinin und Dihydroartemisinin 1, die beide starke Malaria bekämpfende Eigenschaften besitzen. (2)
1) Zipkin M.: Umbilical Cord Stem Cells Show Pormise as COVID-19 Therapy. BioSpace, 15, Jan. 2021
2) Mercola J.: Artemisinin from sweet wormwood inhibits SARS-CoV-2, Mercola Take Control of your health. 4. Jan. 2021
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