USA: Bundesstaat Wisconsin erlaubt Homo-Partnerschaften / Gouverneur Jindal (Louisiana) gegen Leihmutterschaft
US-Bischofskonferenz hat in März eindeutig gegen das Verfahren Position bezogen
Dr. Edith Breburda
Im
Bundestaat Wisconsin/USA wurde am Freitagnachmittag, dem 6.6.2014, völlig
unerwartet ein Gesetz verabschiedet, das Homosexuellen eine staatlich
registrierte Partnerschaf erlaubt.
Wenige
Zeit später fanden sich die ersten Paare vor dem Gerichtsgebäude in Madison und
Milwaukee ein. Schon lange hofften sie, dass der Bann, der auf der
gleichgeschlechtlichen “Ehe” ruhte, von einem Richter aufgehoben wird und sie
ihre Zulassung erhalten.
Einige
der Paare hatten solche Eile, vor einem Standesbeamten zu erscheinen, dass sie
gar ihr Geld vergaßen und so die anfallenden Gebühren nicht bezahlen konnte.
Ein Beamter half schließlich aus und übernahm die Kosten.
Ein
anderes Paar, das schon lange zusammen lebt, ließ seine adoptierten Kinder
zuhause bei Nachbarn, um sich zwei Stunden nach dem Urteil vor dem
Standesbeamten ihr “Ja-Wort” zu geben.
Inzwischen
hatten sich viele Paare vor dem mittlerweile geschlossenem Gerichtsgebäude
eingefunden. Die Standesbeamten waren noch bis in die Nacht hinein beschäftigt,
ihres Amtes zu walten.
Der
42-jährige evangelische Pastor Warner von der Plymouth-Kirche in Milwaukee
hatte schon vor 17 Jahren mit seinem 52-jährigen Partner “kirchlich”
geheiratet. Seitdem wartet das Paar auf die staatliche Anerkennung. Auch sie
haben 2 Kinder adoptiert (vgl. Sentinel
Journal, Milwaukee Wisconsin: “Scores of gay couples married in Milwaukee,
Madison” vom 7.6.2014).
Bischof Morlino aus Madison/Wisconsin ist besorgt über "Domino Effekte"
Der Katholische Bischof von Madison, Robert Morlino, zeigte sich
enttäuscht, dass das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe im
Bundesstaat Wisconsin aufgehoben wurde. Er gab zu bedenken, dass die
Freigabe der gleichgeschlechtlichen Ehe andere gesellschaftliche
Probleme hervorrufen werde. So wie bei einem Domino-Effekt. „Wir haben
auch eine Verantwortung gegenüber unseren Nachfahren“, betonte der
Bischof in einem Interview mit dem Wisconsin State Journal.
Veto des
Gouverneurs gegen Leihmutterschaft
Gouverneur
Bobby Jindal aus Louisiana hatte sich am 2. Juni 2014 gegen ein Gesetz
ausgesprochen, das Paaren erlaubt hätte, Leihmütter zu benutzen.
Jindal
argumentiert, Leihmütter würden dazu beitragen, dass man den Respekt vor dem
Leben verliert. Louisianas Familien-Forums Präsident Gene Mills gab zu
bedenken, dass durch die Techniken der In-Vitro-Fertilisation (künstliche
Befruchtung) unweigerlich Embryonen (also die kleinste Erscheinungsform
des Menschen) zerstört werd
Dies
sei das eigentliche moralische Dilemma der IVF. Auch würden Leihmütter den
Begriff und die Institution der Familie neu definieren. Wenn der Staat
Louisiana Leihmütter anerkennen würde, wäre es für gleichgeschlechtliche, aber
auch Einzelstehende legal, “Kinder” zu bekommen, bemerkt Mills.
Das
Veto des Gouverneurs bewirkt nun, dass es strafbar ist, eine Leihmutter
“einzustellen”.
Die
US-Bischofskonferenz äußerte sich am 28. März 2014 zu diesem Thema. Sie
verurteilte die Kommerzialisierung, Objektivierung und die utilitaristische
Absicht, die eine Leihmutterschaft ausmacht und damit die Frau degradiert.
In
dem Dokument “Donum Vitae” wird darauf hingewiesen, dass eine Leihmutter nicht
im Einklang mit der Würde der Frau ist . Der Wert der Frau wird damit auf eine
Art Dienstleistung herabgestuft.
Auch
die Bischöfe heben hervor, dass durch die Option einer Leihmutterschaft das
entstandene Leben nicht geschützt wird. Die Technik, die hinter der
Leihmutterschaft steht, ist die künstliche Befruchtung.
IVF: Das
Problem der überzähligen Embryonen
Die
Zukunft der überzähligen Embryos ist ungewiß, da man ihnen nicht ihre
menschliche Würde zugesteht und sie oft “entsorgt” werden (vgl.
S. Siggins: Bobby Jindal: Surrogate Motherhood lessens “the way we value human
life, 2. Juni 2014).
Die
moderne Medizin spricht zwar davon, die künstliche Befruchtung “sicherer zu
machen”. Doch die Wissenschaftler verstehen darunter vor allem die Ausschaltung
von Erbkrankheiten.
Ein
Bericht in Science Magazin vom 3. Juni 2014 mit dem Titel “U.K.
report says proposed IVF technique is likely safe” beschreibt eine ganz
neue Methode. Man bezieht sich auf die “mitochondrial-DNA replacement therapy”.
Mitochondrien,
die als das Kraftwerk der Zelle bezeichnet werden, befinden sich im Zellplasma.
Sie besitzen ihr eigenes Erbgut, ihre eigene DNA. Mitochondrien versorgen die
ganze Zelle mit der nötigen Energie.
Mitochondrien
stammen von der mütterlichen Eizelle. Die Mitochondrien der Spermien dringen
bei der Befruchtung nicht in die Eizelle ein. Sie werden von Enzymen abgebaut.
Bei Spermienzellen bleibt nur die DNA des Zellkerns erhalten und sorgt für die
Rekombination des Erbgutes. D.h. alle Kinder erhalten nur die Mitochondrien-DNA
der Mutter, der Mann kann seine Mitochondrien nicht weitervererben.
So
konnte man die DNA zurückverfolgen bis zu einer Ursprungsfrau, die man die
“Mitochondriale Eva” nennt. Sie lebte vor 200.000 Jahren in Afrika.
Künstliche
Befruchtung per Mitochondrien-DNA
Mitochondrien-Eiweiße
und Kerneiweiße müssen miteinander harmonieren. Sowohl der Zellkern als auch
die Mitochondrien im Zellplasma verfügen über Erbinformationen. Die
Mitochondrien haben ihre eignen Gene und stellen rund ein Dutzend eigener
Eiweiße her.
Die
meisten anderen Proteine, die sie zum Arbeiten brauchen, werden ihnen von den
Genen des Zellkerns geliefert.
Es
gibt Berichte über Antikörper, die gegen die Kerneiweiße gerichtet sind und so
zum Zelltod führen können. Mitochondrien-Gene können krebserregend sein und zum
septischen Schock beitragen (siehe das Buch
“Globale Chemisierung- Vernichten wir uns selbst?”, Amazon, 2014).
Um
mitochondriale Erbkrankheiten auszuschalten, versuchen Wissenschaftler, das
genetische Material einer Eizelle mit defekten Mitochondrien in eine
Spendereizelle mit gesunden Mitochondrien zu transferieren.
Der
Embryo besitzt die mütterliche und väterliche Kernzell-DNA und die
mitochondriale DNA von einer Eizellspenderin. Somit könnte eine Mutter, die
“defekte” Mitochondrien hat, ein gesundes Kind gebären.
Momentan
ist ein derartiges Verfahren in Groß- britannien noch verboten, da das gesamte
genetische Material aller Nachfahren der so entstandenen Menschen verändert
würde.
Auch
könnten aus Versehen dennoch kranke Mitochondrien bei einem Transfer
“verschleppt’ werden und damit die Gesundheit des so entstandenen Menschen
beeinträchtigen.
In
Großbritannien bemüht sich die “Human Fertilisation and Embryology Authority”,
damit das Parlament die “mitochondrial DNA replacement therapy” baldmöglichst
genehmigt.
Die
Regierung verlangt vorerst mehr Versuche, um das Verfahren ‘sicher’ zu machen.
So will man mehr Embryos herstellen, die durch die “3 Mitwirkenden”
(Samen-Eizellen-Kern und Spender-Eizellenkörper mit gesunder mitochondrialer
DNA) entstanden sind.
Die
Embryos sollen nicht implantiert werden. Man benötigt sie zum Vergleich mit
Kontroll-Embryos und ihren Stammzellen. Nur durch solche Studien könnte man ein
“o.k.” für das neue Verfahren beschleunigen, heißt es in dem Artikel von
Gretchen Vogel im Science-Magazin.
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