Dr. Edith Breburda
Die Feministinnen von Schweden sind außer sich. Frauen seien keine Handelsware und ihre Kinder erst recht nicht. Eine schwedische Feministen Organisation verurteilt das Geschäft mit der Leihmutterschaft. Sie verlangt von der Regierung, diese Praktiken abzuschaffen.
Sveriges
Kvinnolobby, eine schwedische Frauen Lobby, ist der Meinung, eine
Leihmutterschaft beutet die Körper von Frauen und ihre reproduktiven Organe aus.
Damit werden Menschenrechte verletzt. Vor allem die der armen Frauen aus
Drittländern, wie Indien.
"Feministinnen
widerstrebt die Auffassung, dass man Frauen als eine Art Schwangerschafts-Container
benutzen kann, deren Fortpflanzungsfähigkeit käuflich ist. Das Recht auf körperliche
Unversehrtheit kann man nicht durch Verträge oder Verhandlungen beschneiden. Auch
wenn besonders vorteilhafte oder attraktive Bedingungen einen
Leihmutterschaftsvertrag ausmachen, sollte das Recht der Frau und der Kinder in
dieser Debatte ausschlaggebend sein und nicht das Interesse der <Käufer>, heißt es in dem
Grundsatzprogramm der Organisation."
Leihmutterschaft
ist in Schweden verboten. Die Regierung untersucht trotzdem, ob man sie
legalisieren soll. Zu viele Bürger haben eine Leihmutterschaft im Ausland in
Anspruch genommen und die Kinder zurück nach Schweden gebracht. Ein Unterfangen,
das mit vielen Schwierigkeiten verbunden ist.
Die Gruppe "Feminist
not to surrogacy motherhood" (Feministinnen gegen Leihmutterschaft) ist
strikt gegen eine Freigabe. "Wenn die Türen dafür geöffnet werden, egal
wie streng die Auflagen auch sein sollten, werden Kinder zum Handelsgut."
Im April 2011 hat
das Europäische Parlament die kommerzielle und eigennützige Leihmutterschaft
verurteilt, weil es um Menschenhandel geht. In ihrer Kampagne bieten
Feministinnen Alternativen an. Sie sind auf die körperliche Integrität gerichtet
und nicht auf das Recht eheloser Paare auf ein Kind, auf Kosten der grundlegendsten
Menschenrechte der Frau.
"In den
meisten Fällen werden Frauen aus armen Ländern ausgebeutet. Reiche westliche
Länder kommerzialisieren Leihmütter aus Entwicklungsländern. So entsteht ein
Ungleichgewicht der Machtverhältnisse zwischen den Auftraggebern und den
Leihmüttern. Westliche Länder nutzen die vulnerable ökonomische Situation der
Frauen in Entwicklungsländern aus. In ihren Bemühungen ein biologisches Kind zu
bekommen, werden Wege eingeschlagen, die Frauen zwingen, ihren Körper zu
verkaufen. Die fundamentalen Menschenrechte sollten arme Frauen davor
beschützen, ihre Reproduktionsorgane als Ware anbieten zu müssen. Es wird immer
mehr zum Trend, Grundrechte einzureißen zu Gunsten von Paaren, die ihre
eigennützigen Pläne verwirklichen wollen, um ein Kind zu haben.
Immer öfter
argumentiert man mit den << Reproduktiven Rechten>>. Kinderlose Eltern
bestehen auf einem Recht auf Kinder, wobei allerdings die Menschenrechte der
Leihmütter nicht angesprochen werden", beschweren sich schwedische
Feministinnen. (T.Baklinski, Swedish
feminists condemn surrogacy: a global trade with women's and
children's bodies, Bioethics LifeSiteNews, 23. Okt. 2014).
Renting wombs - das
Mieten der Gebärmutter, wird von vielen bereits als eine Art Neokolonialismus
bezeichnet. Einst hieß es, die Sonne geht im Britischen Imperium nicht unter,
weil England über Kolonien auf der ganzen Welt verfügte.
Solche Tage sind
längst Geschichte. Heute mietet man die Gebärmütter der Frauen aus exotischen
Ländern, nur um dem Wunsch auf ein eigenes Kind nachzukommen. Der Journalist Wesley J. Smith zitierte The Independent vom 28. Dezember 2012
als er von einem neuen, biologischen
Kolonialismus, sprach. Gerade in Indien sind die Regulierungen für eine
Leihmutterschaft minimal. Dort ist es nicht nur verheirateten Paaren erlaubt
eine Leihmutter anzuheuern, sondern auch Homosexuellen.
Smith berichtete im
National Review Online über Johnathon Busher und seinen Partner Stephen Hill.
18 Jahre lebten die beiden Engländer aus West Midlands zusammen. Dann
beschlossen sie eine Familie zu gründen. 2011 reisten sie nach Indien, um in New
Delhi eine Klinik aufzusuchen. Stephen Hill spendete sein Sperma, während die
Eizellen von einer ausgesuchten Eizellspenderin stammten. Der Rest war eine
Angelegenheit der In-Vitro-Technik.
Etwas verlegen
fühlten sich Johnathon Busher und Stephen Hill nach der Geburt von
Zwillingsmädchen. Die Leihmutter zögerte, die beiden Kinder zu übergeben. Der
Ehemann der Leihmutter ging davon aus, dass die Kinder sein eigenes Fleisch und
Blut seien. Die Leihmutter hing sehr an den Neugeborenen, erläuterte Johnathon Busher.
<<Wir waren froh, dass wir einen handfesten Vertrag hatten und die beiden
Mädchen ohne weitere Schwierigkeiten mitnehmen durften>>, sagten die
beiden Männer.
Smith kommentierte:
"Es handelte sich einfach um einen Vertrag. Man muss sich daran halten.
Eine Leihmutter darf sich unter diesen Umständen nicht zu sehr an das Kind
gewöhnen. Wenn jemand ein Kind auf diese Weise haben will, muss ihm das einfach
gewährt werden. Schließlich bezahlt er ja dafür. So wie man ein Auto oder ein
iPhone kauft."
Vor 200 Jahren
nannte man es Sklavenhandel, heute bezeichnet man es als Elternschaft, wenn wir
Menschen für unsere Zwecke kaufen, sagt
E. Hilton in ihrem Bericht: Renting
wombs; The new 'biological colonialism'. 3. Jan. 2013.
Auch das neueste umstrittene
Konzept, das Social Freezing, muss in
diesem Zusammenhang genannt werden, weil es Frauen die Möglichkeit gibt
selbst zu bestimmen, wann sie schwanger werden wollen, ohne Berücksichtigung
der physiologischen Möglichkeiten. Keiner weiß, ob die Plazenta, die Knochen,
der Stoffwechsel einer 50 Jährigen überhaupt in der Lage sind, eine
Schwangerschaft aufrecht zu erhalten. Aber zu diesem Zweck gibt es ja
Leihmütter. Beziehungsweise arbeitet man darauf hin, eine Schwangerschaft im Labor
auszutragen. Dann bräuchte man keine Leihmütter mehr. Wissenschaftler in Japan
arbeiten mit Hochdruck an einer künstlichen Gebärmutter (artificial wombs).
In 20 Jahren will
man soweit sein. Dann soll endlich die Gleichberechtigung der Frauen
gewährleistet und das Ziel der reproduktiven Freiheit erreicht sein. Will man
damit beweisen, eine bessere Technologie entwickeln zu können, als der liebe
Gott? Auch sollen dann Männer leichter Kinder bekommen können (S.
Wills. Growing
Babies in Artificial wombs: Inevitable? Desirable? Moral? Technology, 13. August
2014).
Veröffentlicht im Lebensforum 2. Quartal 2015, # 114 : Kinder sind keine I-Phones
Christliches Forum 16. Nov. 2014
Veröffentlicht im Lebensforum 2. Quartal 2015, # 114 : Kinder sind keine I-Phones
Christliches Forum 16. Nov. 2014
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