Pfarrer Jess Ty
Our Lady of Joy/Arizona
Predigt zum 4. Sonntag im Jahreskreis
(übersetzt von Dr. Edith Breburda)
Durch die Taufe nehmen wir Teil am allgemeinen
Priestertum als Propheten und als Könige. In den Lesungen des vierten Sonntags
im Jahreskreis betrachten wir die Rolle eines Propheten.
In Jeremia 1,4 heißt es: „Noch ehe ich dich auserwählt,
noch ehe du aus dem Mutterleib hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum
Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.“
Gott hat ab dem Zeitpunkt unserer Empfängnis für jeden
von uns einen Plan. Oft fragen Eltern ihre Kinder, was für einen Beruf sie
erlernen wollen. Beide haben ihre Vorstellungen und Ideen. Wichtiger als dies
ist es jedoch zu wissen, dass Gotte einen Plan für jeden von uns hat, und wir
unseren Kindern helfen, ihn zu verstehen.
Gott hat eine bestimmte Berufung für unser Leben und sie ist
unser Weg, um heilig zu werden. „Gott hat für das Leben eines jeden Menschen
einen Plan. Niemand - außer Gott allein, kennt den Plan und die
Bestimmung für unser Leben”(vgl.Jer.29:11).
So ist es sehr traurig, dass unsere Gesellschaft
unheilvolle Gesetzte genehmigt hat; sie betrachten das Töten eines Kindes
im Mutterleib als eine legale Handlung.
Die hl. Theresa von Kalkutta sagte einmal: „Jedes Land,
das Abtreibung akzeptiert, lehrt seinen Menschen nicht zu lieben, sondern
Gewalt anzuwenden, um das zu bekommen, was sie wollen. Deshalb ist Abtreibung
der größten Zerstörer von Liebe und Frieden."
Wir haben auch zugelassen, dass eine Ehescheidung legal
ist, während eine Scheidung in Gottes Augen verwerflich ist, wie es der Prophet
Malachi (Mal 2,16) verkündet hat.
Vor wenigen Tagen wurde ein neues Gesetz in
New York legalisiert, das die Ermordung von Babys bis zur Geburt erlaubt. Der
Gouverneur von Virginia will das Gesetz auch auf bereits geborene Babies
erweitern, damit sie noch nach der Geburt getötet werden können, wenn der Arzt
und die Mutter dies wünschen.
Trotzdem ziehen es viele vor, über das
Gesetz zu schwiegen, weil es sie als Erwachsene nicht betrifft und das, obwohl
es sich um eine grobe Verletzung der Würde und der Rechte der menschlichen
Person handelt.
Wenn wir der Ideologie -Gottes Gesetze zu
missachten- nicht Einhalt gebieten, wird sich dieser unheilvolle Prozess des
Übels nicht aufhalten lassen und weitet sich aus, so dass wir am Ende all jene
töten, die uns zur Belastung oder nutzlos für unsere Gesellschaft werden.
Es wird legal werden, jemanden zu töten,
wenn er krank oder behindert ist, oder einfach nur, weil er zu schwach ist. Und
wir meinen dann auch noch, wir tun etwas Gutes, weil wir dem anderen Menschen angebliches
Leid ersparen.
Wenn eine Nation Gott als den Mittelpunkt
ihres Lebens missachtet, wird alles entschuldbar und es ist dann wörtlich ok,
wenn die " Hölle ausbricht".
Wenn wir aufhören Gott anzubeten, werden
wir alles andere vergöttern. Weltliches Vergnügen, Macht, Ansehen, Reichtum,
Gesundheit, Tiere, aber auch uns selbst verehren wir dann anstelle Gottes.
Wir übersehen dabei, dass es ohne Gott
keine Ordnung gibt und stattdessen Chaos herrschen wird. Wenn es keine
aufopfernde Liebe mehr gibt, tritt an dessen Stelle die Selbstsucht; alles soll
nur noch mir dienen. Ich, ich und nochmal ich - beherrscht dann unser Denken.
Dennoch ist eine Hoffnung vorhanden. Denn auch, wenn wir untreu sind, ist der
HERR seinen Verheißungen treu. ER wird uns nicht verlassen.
Das 2. Kapitel des Timotheusbriefes Vers 11-13
sagt:
„Wenn wir mit ihm gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben. Wenn wir
bis zum Ende durchhalten, werden wir auch mit ihm herrschen. Wenn wir ihn
jedoch verleugnen, wird ER uns verleugnen. Wenn wir untreu sind, wird er immer
noch treu bleiben, denn ER kann sich nicht selbst verleugnen.“
Lassen Sie uns Gott als Mittelpunkt unseres
Lebens zurückbringen. Lassen Sie uns Glauben, Hoffnung und Liebe in unserem
Leben neu entfachen.
Lasst uns die Liebe Gottes zu anderen
verkünden, vor allem denen, die vom Feind getäuscht werden.
Lasst uns einander lieben, denn Liebe ist
die größte aller Gaben, und ohne Liebe gewinnen wir nichts, wie der heilige
Paulus in unserer zweiten Lesung verkündete.
Lasst uns die Wahrheit in der Liebe
verkünden. Dieses Leben ist ein Geschenk von Gott, weil ER für jeden von uns
einen Plan hat, welcher im Mutterleib beginnt: „Vom Mutterleib an ist Gott
meine Stärke“, verkündet unser Psalm.
Lassen Sie uns alle die Heiligkeit des
Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod respektieren und schützen.
Lasst uns aufhören, selber Gott zu spielen,
und zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht. Möge Gott entscheiden, wann
ER uns in seine himmlische Heimat zurückrufen möchte.
„Sterbehilfe wird dann für uns keine
Notwendigkeit mehr sein. Wir werden Gottes Entscheidung respektieren, wenn er
uns als Mann und Frau erschaffen hat. Mit dem Plan Gottes zu kooperieren,
schenkt uns als Kinder Gottes die wahre Freiheit und wird uns sehr glücklich
machen. „Sein Plan ist unser Wohlergehen, um uns eine Zukunft und Hoffnung zu
geben.“
Jesus Christus ist der Gesalbte, die Erfüllung
aller Prophezeiungen in der Hl Schrift. ER wird uns zeigen, dass Gott für uns
sorgt. ER wird uns aus aller Gefangenen befreien. ER wird uns von unserer Selbstsucht und unseren
selbstzerstörerischen Fesseln loslösen, wenn wir es ihm erlauben.
Lasst uns zu ihm zurückkehren, lasst uns
das Sakrament der Versöhnung in Anspruch nehmen, lasst uns ihn in der Heiligen
Kommunion empfangen, und ihm erlauben, in unseren Herzen zu regieren.
Lasst uns seine Gebote halten und in Ihm
bleiben. Wenn wir dem HERRN folgen, und die Wahrheit in Liebe verkünden, werden
andere uns hassen und ablehnen. So haben sie auch Jesus und Jeremia behandelt.
Aber Gott wird uns nicht im Stich lassen.
Gott wird immer bei uns sein: „Sie werden
gegen dich kämpfen, aber nicht über dich herrschen, denn ich bin mit dir, um
dich zu retten, sagt der Herr“ (Jer. 1, 19).
No comments:
Post a Comment