Sunday, March 22, 2020

Wie gehen Länder mit einer Krise um?



In den USA weichen Journalisten nicht von ihrer Intention einer sensationslüstigen Berichterstattung ab. Aufgebracht fragen sie ihren Präsidenten Trump, warum er vom China Virus redet. Im gleichen Atemzug bezeichnen sie es als rassistisch allen chinesischen US Bürgern gegenüber. 
Der Präsident, antwortet darauf: Weil ein Virus nach dem Ort seiner Entstehung benannt wird. Im gleichen Atemzug nennt er das Marburg Virus, die afrikanische Schweinepest…

Trump sieht sich in einem Krieg gegenüber einem unsichtbaren Feind. Er braucht einen Stimulus, um so schnell wie möglich durch die Kriese zu gelangen. Ein Mitarbeiter des Weissen Hauses redet davon, so schnell wie möglich durch die Hölle zu gehen. Er hatte eine starke Wirtschaft. Um das Geld kümmert sich der mittlerweile recht zuversichtliche Präsident später.  

Amerikaner sind schon mit ganz anderen Dingen fertig geworden. In New York werden mittlerweile alle nicht notwendigen Operationen ab Sonntag den 22. März verzichtet. So müsste die Abtreibung auch dazugehören! 

Haben wir aus der Geschichte gelernt?

 Schauen wir nach Kuba, während des Zikavirus- Ausbruchs. Entscheidend ist immer, wie die Behörden mit Zika umgehen. Kubas Gesundheitsministerium hat in der Vergangenheit die Epidemie schlichtweg vertuscht und geleugnet. Wie es in solchen Ländern üblich ist, kommunizieren man erst dann, wenn die Existenz einer Sache sowieso schon offensichtlich ist. 

Nathan Grubaugh von der Yale School of Public Health schätzt, dass im Jahr 2017 allein 5.700 Infektionen vorlagen. Eine Pressemitteilung von New Scientist sprach bereits im Mai 2017 von 1.9000 Erkrankten. Kuba berichtete über den ersten Zika-Fall im März 2016. Im Januar 2017 standen keine Daten mehr zu Verfügung, obwohl die Infektion in der zweiten Jahreshälfte 2017 ihren Höhepunkt erreichte. 

Die kubanischen Behörden schwiegen gegenüber der panamerikanische Gesundheitsorganisation PAHO über einen Ausbruch. Forscher der Yale-Universität analysierten Touristen, die auf Kuba waren und sich dort mit Zika angesteckt haben. Eine Unterlassung der Meldepflicht ist oft die Ursache, dass Epidemien in anderen Ländern ausbrechen, weil Reisende und Gesundheitsbehörden keine entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen treffen können, wenn sie nichts über ein erhöhtes Risiko der Infektion wissen. 

Peter Hoetz vom Baylor College of Medicine in Texas ist beunruhigt: „Es sollte demnächst möglich sein, einen Anstieg von Geburtsfehlern nachzuweisen.“ Für ihn steht es ziemlich fest. Eine Zika-Virus Infektion während der Schwangerschaft birgt ein erhöhtes Risiko für Mikrozephalie.
Manche mögen sich daran erinnern, wie die Obama Administration 2016 Kuba gepriesen hat. „Dieses Land hätte Krankheiten, die von Stechmücken ausgehen, fest im Griff. Sie würden nicht warten, bis die Krankheit auftritt“, verdeutlichte damals der Tropenexperte Carlos Espinal Tejada des Globalen Gesundheit-Konsistoriums der Internationalen Universität von Florida, in Miami.“ 

In Kuba ist vieles anders, als wir es von lateinamerikanischen Ländern gewohnt sind. Carilda Peña Gracía, der Gesundheitsminister des Landes erklärte: 

„Wenn wir einen Virus erwarten, mobilisieren wir alles. Seitdem 1981 auf er Insel 158 Menschen dem Dengue-Fieber zum Opfer gefallen sind, wissen wir was wir, zu tun haben.
 Lokale Kliniken haben insgesamt 15.000 Leute angeheuert, welche die 11 Millionen Einwohner des Landes kontrollieren. Sie statten ihnen Besuche ab. Wenn sie eine Schnake sehen, wird sie umgebracht. In Havanna ist jeder Moskito Kontrolleur für 280-300 Haushalte verantwortlich. 

Sie vernichten die Brutstätten der Insekten. Wenn sie einen Erkrankten finden, untersuchen sie sein Umfeld. Auch Reiserückkehrer müssen erst mal in die Klinik kommen, wo sie von Ärzten untersucht werden, damit sie keine Viruskrankheit einschleppen. Vor allem werden Schwangere beobachtet. 
Als man zwei Frauen mit einer Infektion fand, die beide im siebten Monat schwanger waren, haben die Ärzte ihnen das Risiko erklärt und ihnen nahegelegt ihre Kinder abzutreiben. Sie haben sehr geweint, weil sie ja schon so weit in ihrer Schwangerschaft waren. Aber sie haben doch eingesehen, dass es so besser war.“ 

„Die intensive Anstrengung die Seuche einzudämmen, hätte sich rentiert, wir fanden in Kuba nur drei Zika-Infizierte“, versicherte Nilda Roca Menendez, die Epidemiologiedirektorin von Havanna. „Aber viele Fälle verlaufen mild und werden gar nicht registriert.

Kubas Beamten sind überzeugt, dass wenn der Saat nicht die Mithilfe ihrer engagierten Einwohner gehabt hätte, es nicht so glimpflich ausgegangen wäre. Obwohl eigentlich keiner so recht Moskito-Kontrolleur sein will. Die Leute haben zudem Sorge, dass Wertsachen mit entwendet werden, wenn die Wohnungen mit Insektiziden eingesprüht werden. Die Kontrolleure werden nicht richtig bezahlt und sie haben keine Schutzkleidung. Sie müssen lange und hart arbeiten. Die giftigen Chemikalien stinken. Es werden fast nur junge Soldaten vor ihrem Studium rekrutiert. 

So ging es auch dem 18-jährigen Abel. „Wir wissen, wie wichtig der Job ist“, sagt er. Aber wir sind nicht gerade begeistert davon. Unser Chef kontrolliert uns genau. Und wenn er Moskitos in einem bereits besprühten Haus findet, können wir uns auf Repressalien gefasst machen. 
Yasmani, den man nach seinem Einsatz immer im Park findet, erklärt, dass er seit vier Jahren diese Arbeit verrichtet. Manchmal kommen noch 10 Dollars für Überstunden hinzu. „Jeden Tag schleppen wir die schweren Sprühflaschen die Stufen rauf und runter. Das Gas, welches wir in den Wohnungen mithilfe eines alten Dieselmotors, der die Flaschen antreibt, versprühen, ist ungesund.“ Yasmani hat jeden Abend Kopfschmerzen. Ein Arzt sagte, es käme von den Abgasen. Der Treibstoff enthält Blei, bestätigt Antonio Bell. 

Der Aufseher, repariert oft notdürftig Gasapparate. Er trägt eine blaue Baseball- Kappe, auf der zu lesen ist: campaña anti-Aegypti. Es ist der Name der Firma, welche Aegypti Moskitos und ihre Zikaviren ausrotten sollen. „Mit Hilfe von Blei steht uns das Moskito-Gift als eine Suspension zur Verfügung“, erläutert er. 
„Alle sechs Monate werden unsere Arbeiter untersucht.“ Als Aufseher verdient er $29. An der Wand hängen zwar Masken für die Arbeiter, doch keiner benutzt sie. Man hebt sie für den Fall auf, dass derjenige, der sie brachte, sie wieder haben will. 

Trotzdem schwärmen immer noch viele Amerikaner vom Gesundheitssystem der Insel. Unter ihnen Arachu Castro von der Tulane Universität in New Orleans. Sie konnte sich selbst davon überzeugen, wie gut es funktioniert. Sie reiste mit ihrer Tochter. Als sie unterwegs ein hohes Fieber bekam, brachte man sie sofort ins Krankenhaus, um sie auf Zika und Denguefieber zu testen. Alles war negativ. Seitdem ist Castro begeistert. Sie sagte: „Wenn jemand krank wird, hat er Glück im Unglück, weil er in Kuba ist.” 
Offensichtlich handelt es sich um Wunschdenken, wenn etwas so sichtbar Gesundheitsschädliches schöngeredet wird? Bereits US-Präsident Reagan erklärte. „Ein Sozialismus funktioniert nur an zwei Orten:  Im Himmel, wo man ihn nicht braucht -und in der Hölle, wo dieses System schon lange etabliert ist." (1)



1)     Breburda Edith: Gentopia das gelobte Land

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