Dr. Edith Breburda
Siehe auch Christliches Forum, 28. März 2015
Als eine 23-Jährige Medizinstudentin aus Indien am 16. Dezember 2012 in einem Bus in Delhi vergewaltigt wurde, war die Welt erschüttert. Viele Jugendliche versammelten sich auf den Straßen und forderten Gerechtigkeit für Frauen, die Opfer sexuellen Missbrauchs wurden. Die Regierung musste strengere Gesetze versprechen.
Als eine 23-Jährige Medizinstudentin aus Indien am 16. Dezember 2012 in einem Bus in Delhi vergewaltigt wurde, war die Welt erschüttert. Viele Jugendliche versammelten sich auf den Straßen und forderten Gerechtigkeit für Frauen, die Opfer sexuellen Missbrauchs wurden. Die Regierung musste strengere Gesetze versprechen.
Zwei Jahre später gehen die
Vergewaltigungen scheinbar unbekümmert weiter. Laut einer Statistik von 2013
des Nationalen Strafregister Büros werden in Indien jeden Tag durchschnittlich
93 Frauen vergewaltigt. Die Zahl der Frauen, die eine Anzeige erstatteten, nahm
zu. Proteste dagegen schienen nutzlos zu sein.
Die Ursache sehen Experten
darin, dass Mädchen in Indien eine untergeordnete Rolls spielen. Sie werden
meist abgetrieben - und wenn sie es schaffen, geboren zu werden und durch ihre
Kindheit zu kommen, werden sie immer in Gefahr sein, von Männern missbraucht zu
werden.
Nirgendwo sind sie vor sexuellen Übergriffen sicher, nicht einmal zuhause. Man sagt ihnen, sie dürfen sich nicht beschweren, und sollten stillhalten, sonst bringen sie nur Schande über ihre Familien.
Nirgendwo sind sie vor sexuellen Übergriffen sicher, nicht einmal zuhause. Man sagt ihnen, sie dürfen sich nicht beschweren, und sollten stillhalten, sonst bringen sie nur Schande über ihre Familien.
Der Filmproduzent Leslee Udwin macht in
seinem Dokumentar Film India's Daughter
auf diese Gegebenheiten der Indischen Gesellschaft aufmerksam. Der Film
berichtet über die Vergewaltigung und Ermordung der 23 Jahren alten Studentin
in Delhi.
Er wurde vom BBC gedreht und sollte am Internationalen Tag der Frauen, am 8. März 2015, in den Kinos anlaufen.
Als die Film-Produzenten bekannt gaben, dass sie einen der Täter im Gefängnis interviewt haben, wurde der Film in Indien am 4. März von der Regierung verboten. In England wurde er dennoch gezeigt. Auch wurde er auf YouTube aufgeladen, bis am 5 März die Indische Regierung auch YouTube blockierte. Der kontroverse Film sorgte für großes Aufsehen.
Er wurde vom BBC gedreht und sollte am Internationalen Tag der Frauen, am 8. März 2015, in den Kinos anlaufen.
Als die Film-Produzenten bekannt gaben, dass sie einen der Täter im Gefängnis interviewt haben, wurde der Film in Indien am 4. März von der Regierung verboten. In England wurde er dennoch gezeigt. Auch wurde er auf YouTube aufgeladen, bis am 5 März die Indische Regierung auch YouTube blockierte. Der kontroverse Film sorgte für großes Aufsehen.
Doch warum?
Im Interview zeigte Mukesh Singh, einer der fünf
Vergewaltiger, keinerlei Reue oder Einsicht. Er deutete darauf hin, dass die
junge Frau nicht getötet worden wäre, wenn sie eingewilligt hätte. Auch der
Anwalt der Attackierten äußerte sich im Film. Er sagt: <<Es gibt in
unserer Gesellschaft keinen Platz für ein freundschaftliches Verhältnis von
Männern und Frauen. Wir haben die beste Kultur...Da ist kein Platz für
Frauen>>.
<<Gibt es ein besseres Statement
über die moralische Benachteiligung von Frauen?>>, fragt Ritu Sharma in
einem Artikel über India’s Culture of Rape, vom 11. März 2015.
<<Neulich>>, fährt sie fort, <<sprach ich mit einer alten Frau aus Haryana. Sie sagte mir: es ist das normale Schicksal eines jeden Mädchens, vergewaltigt zu werden. Eltern müssen sehr auf ihre Tochter aufpassen, bis sie endlich verheiratet ist. Sie können nicht dauernd hinter ihr herlaufen. So ist es viel besser, einen Jungen zu haben. Der ist pflegeleichter>>.
<<Neulich>>, fährt sie fort, <<sprach ich mit einer alten Frau aus Haryana. Sie sagte mir: es ist das normale Schicksal eines jeden Mädchens, vergewaltigt zu werden. Eltern müssen sehr auf ihre Tochter aufpassen, bis sie endlich verheiratet ist. Sie können nicht dauernd hinter ihr herlaufen. So ist es viel besser, einen Jungen zu haben. Der ist pflegeleichter>>.
Shabnam Hashmi, eine Frauen Aktivistin
aus Delhi, erklärt sich die Situation so:
<<In der patriarchalen Gesellschaft von Indien werden Jungen viel
mehr Freiheiten eingeräumt. Sie werden dazu erzogen, die Freiheiten von Frauen
zu kontrollieren. Zuerst die ihrer Schwestern und dann ihrer Ehefrauen. Eine männerdominante Gesellschaft gibt Frauen vor, wie sie sich zu verhalten haben. Wie
sie sich in der Öffentlichkeit kleiden und wann sie zu Hause sein müssen.
Leider haben wir vergessen, die Jungen zu erziehen, wie sie sich in der Gesellschaft von Mädchen verhalten sollen. Es würde sicher einen Unterschied machen, wenn sie wüssten, dass es sich gehört, einer Frau Respekt zu zollen.
Leider haben wir vergessen, die Jungen zu erziehen, wie sie sich in der Gesellschaft von Mädchen verhalten sollen. Es würde sicher einen Unterschied machen, wenn sie wüssten, dass es sich gehört, einer Frau Respekt zu zollen.
In den meisten Familien nehmen Jungen eine gehobene Stellung ein. Sie
denken, es gehört zum guten Geschmack, eine Frau zu necken und sich ihr
gegenüber verächtlich zu zeigen. Es ist
die Mentalität in unserer Gesellschaft, die einen Mann dazu erzieht, eine Frau
zu kontrollieren.
Wir machen uns keine Gedanken über ihre Sicherheit.
Keiner würde seine Frau daheim einsperren, um sicher zu gehen, dass ihr nichts passiert. Männer meinen, sie hätten keine Pflichten oder Verantwortungen gegenüber einer Frau. Wenn Männer aufhören würden, in einer Frau eine sexuelle Ware zu sehen, die sie, wann immer es ihnen gefällt, benutzen können, dann müssten Frauen auch keine Angst mehr haben missbraucht zu werden>>.
Wir machen uns keine Gedanken über ihre Sicherheit.
Keiner würde seine Frau daheim einsperren, um sicher zu gehen, dass ihr nichts passiert. Männer meinen, sie hätten keine Pflichten oder Verantwortungen gegenüber einer Frau. Wenn Männer aufhören würden, in einer Frau eine sexuelle Ware zu sehen, die sie, wann immer es ihnen gefällt, benutzen können, dann müssten Frauen auch keine Angst mehr haben missbraucht zu werden>>.
Der Prämierminister von Indien, Narendra Modi, setzte sich erst im Januar
2015 dafür ein, Mädchen eine Ausbildung zukommen zu lassen. Derartig Programme
werden missglücken, solange Mädchen sich nicht frei und in einem sichereren
Umfeld bewegen können. Ist es so
verwunderlich, dass viele lieber einen Sohn, als eine Tochter haben?
<<Warum sollen wir Töchter
haben, wenn sie oft ein solch brutales Ende finden?>>, sagte eine
ärgerliche Frau, die gegen Vergewaltigung demonstrierte.
<<Hat sie nicht recht? Warum soll man ein Mädchen so einer Gesellschaft aussetzten, die ihre wahren Werte nicht anerkennt>>. Es ist fast eine Ironie, weil in Indien so viele weibliche Gottheiten verehrt werden. Die lebenden Frauen werden hingegen geringschätzig behandelt.
<<Hat sie nicht recht? Warum soll man ein Mädchen so einer Gesellschaft aussetzten, die ihre wahren Werte nicht anerkennt>>. Es ist fast eine Ironie, weil in Indien so viele weibliche Gottheiten verehrt werden. Die lebenden Frauen werden hingegen geringschätzig behandelt.
Wir können die Notwendigkeit nicht verneinen, dass es in Indien strengere
Gesetzte geben muss, um Vergewaltigungen strenger zu bestrafen. Nur muss man in
den Familien anfangen, die Mentalität zu ändern.
Die Mädchen der Gesellschaft müssen ihre Rechte kennen, damit sie zuversichtliche junge Frauen werden. Die Söhne sollten die Würde der Frau anerkennen. Das wäre der erste Schritt. Ein kleiner Anfang. Nur so könnte man Müttern und Töchtern helfen.
Die Mädchen der Gesellschaft müssen ihre Rechte kennen, damit sie zuversichtliche junge Frauen werden. Die Söhne sollten die Würde der Frau anerkennen. Das wäre der erste Schritt. Ein kleiner Anfang. Nur so könnte man Müttern und Töchtern helfen.
Ein Anfang wäre der Dokumentar-Film von
Udwin gewesen, der leider verboten wurde Er hätte eine ehrliche Diskussion über
das männliche Verhalten gegenüber Frauen angefacht. Der Innenminister Rajnath
Singh sagte im Parlament: <<die Kommentare des Vergewaltigers im Film
waren sehr abfällig und bildeten einen Affront gegen die Würde der Frau>>
Was er nicht erwähnte war, dass diese Haltung allgegenwärtig in Indien
vorherrscht.
Ein Polizeisprecher von Delhi ging
einen Schritt weiter. Seiner Meinung nach hat der Film fragwürdige Inhalte, die
eine Störung der öffentlichen Ordnung bewirken könnten. Sind aber nicht
Empörung und Verurteilung die einzigen logischen Antworten, um verachteten
Frauen in Indien zu helfen? fragt Ritu Sharma in ihrem Artikel: India’s Sons must learn to respect
India’s daughters, vom 6. März 2015, UCANews, ASIA’s most trusted independent
Catholic news Source (http://www.ucanews.com/news/indias-sons-must-learn-to-respect-indias-daughters/73121).
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