Dr. med.vet. Edith Breburda
siehe auch Christliches Forum, 8. April 2015
In der New York Times wurde am ersten März-Wochenende 2015 ein viel beachteter Artikel veröffentlicht, der sich mit Frauen beschäftigt, die zunehmend Psychopharmaka einnehmen. Die Psychiaterin Julie Holland war erschrocken über sehr viele Amerikaner, die immer häufiger zu Antidepressiva greifen. “Es ist verrückt zu beobachten, dass eine von vier Frauen, aber nur einer von sieben Männern diese Arzneien verlangen.“
In der New York Times wurde am ersten März-Wochenende 2015 ein viel beachteter Artikel veröffentlicht, der sich mit Frauen beschäftigt, die zunehmend Psychopharmaka einnehmen. Die Psychiaterin Julie Holland war erschrocken über sehr viele Amerikaner, die immer häufiger zu Antidepressiva greifen. “Es ist verrückt zu beobachten, dass eine von vier Frauen, aber nur einer von sieben Männern diese Arzneien verlangen.“
Frauen verhalten sich oft launisch, was
sie der Evolution zu verdanken haben. Sie reagieren empfindlich auf ihre
Umgebung, zeigen aber ein sehr großes Einfühlungsvermögen gegenüber den
Bedürfnissen ihrer Kinder. Sie reagieren intuitiv gegenüber den Absichten ihrer
Männer. Das bildet die Grundlage, damit eine Familie und ihre Nachkommen
überleben können.
Eine Frau wird eher von ihren Gefühlen als von ihrem Verstand geleitet. So gesehen kann sie eine Feder aus dem
Gleichgewicht bringen. Sind Frauen wirklich hart
im Nehmen? In der
modernen Gesellschaft heißt es, unser Verhalten sei sozial geprägt. Die
physiologische Komponente unseres Körpers hat wenig damit zu tun. Es ist eher
an der Zeit, Frauen zuzugestehen, ihren Kopf zu gebrauchen und Männern ihr Herz.
Julie Holland bezieht sich auf die unterschiedliche
Biologie der Geschlechter. Sie hat jeden Tag gestresste Frauen in ihrer Praxis,
denen sie helfen möchte.
Ihre Ansichten brüskieren die moderne Gender-Theorie,
die der Meinung ist, es bestünden keine Unterschiede zwischen Männern und
Frauen.
Der Artikel von Holland verscherzt es sich
mit der pro- aber auch mit der anti-feministischen Ideologie.
Es gibt Wissenschaftler, die überzeugt
sind, Frauen könnten ihre Gefühle besser ausdrücken als Männer, weil das
weibliche Gehirn fähiger ist, Sprachen zu erlernen, ihr Gedächtnis besser ist
und sie sensitiver gegenüber den Gefühlen anderer sind. Sind es nicht auch
Frauen, die cleverer sind, Aktien zu jonglieren?
Worauf Holland eigentlich aufmerksam
machen will ist, dass Arzneimittelunternehmen Frauen einreden, ihre natürlichen
Gefühle, ihre Stimmungsschwankungen seien pathologisch, die man nur mit
Antidepressiva und Neuroleptika behandeln könne. Jede x-beliebigen Werbung,
Talkshows und Zeitungen vermitteln den Eindruck, es würde zur neuen Normalität
der Frau gehören, Psychopharmaka einzunehmen.
Die Psychiaterin Holland ist darüber fast
ärgerlich. Sie bemerkt: <<diese Medikamention, die wir fast als absolut
notwendig für moderne Frauen erachten, steht im krassen Widerspruch zur
Physiologie des weiblichen Körpers. Wir
missachten ihr Gehirn, die natürlichen biochemischen Abläufe, die einen
funktionierenden Organismus am Leben erhalten. Ihr Menstruationszyklus, der
durch den Hormonhaushalt geregelt wird, bewirkt doch gerade diese Stimmungsschwankungen.
Nur deswegen sind sie gereizt, unzufrieden. Manchmal reagieren sie mit Tränen
auf die Erwartungen, die man an sie als Mutter und Berufstätige hat. Es sind
die Anforderungen zu Hause, in der Familie oder die Gemeinheiten ihres Vorgesetzten
bei der Arbeit, mit denen sie fertig werden muss. Ist es in so einer Situation
verboten sensibel zu sein? Oft
lässt sich die Lage mit mehr Schlaf bzw. Sport verbessern. Wenn man so eine
Situation durch Antidepressiva beheben will, hilft man den Frauen nicht.
Meist sind es Stimmungsaufheller, die
Serotonin enthalten, die man den vermeintlichen Patienten verabreicht, damit
sie nicht ihr inneres Gleichgewicht verlieren. Es ist fast so, als ob wir mit
Kanonen auf Spatzen schießen würden. Am Ende erreichen wir das Gegenteil.
Frauen können ihre Gefühle überhaupt nicht mehr zeigen. Sie erstarren
emotional. Sie sind nicht mehr interessiert an den normalen Tagesabläufen.
Zeigen weder Wut noch Trauer. Haben weniger Empathie und verlieren ihre
Kreativität. Ein künstlich erzeugter, hoher Serotonin Spiegel im weiblichen
Körper bewirkt den Verlust der emotionalen Sensibilität mitsamt seinen
natürlichen Schwankungen. Im Endeffekt beobachten Fachleute eine zunehmende
Vermännlichung der Frau, die nicht zuletzt das hormonelle Gleichgewicht
ausschaltet. Emotionen und Verhaltensweisen, die wir dem männlichen Organismus
zuschreiben, finden wir nun auch bei Frauen. Frauen betrachten sich beispielsweise
als unverwundbar. Eine Haltung, die Frauen helfen könnte, in männlich dominierten
Unternehmen die Karriere-Leiter nach oben zu klettern>>, erläutert
Holland.
Das Interessante an ihrer Studie ist die
Feststellung, dass hinter der menschlichen Biologie eine ethische Bedeutung
steckt.
<<Wenn man sich schlecht fühlt,
physisch oder geistig, will uns unser Körper damit etwas sagen. Wie sollten besser auf ihn
hören und versuchen, die Dinge zu verändern. Das ist besser als sich ein Rezept
für ProzacR zu holen und so weiterzumachen wie bisher. Durch
Psychopharmaka vergewaltigen wir eigentlich unseren Körper. Wir ordnen ihm
unseren Willen unter. Wir basteln so lange an ihm herum, bis er das tut, was
unseren Wünschen entspricht und wir ihn mit den Anforderungen, welche die
moderne Welt an ihn stellt, in Einklang bringen>>.
Frauen bekommen heute doppelt so oft
Antidepressiva und Medikamente gegen Angstzustände verschrieben als Männer. Man
fragt sich warum. Seit mehr als 50 Jahren haben wir die Einstellung, unseren
Körper manipulieren zu müssen. Bevor wir damit anfingen, die Gefühle der Frau zu
behandeln, unterdrückten wir die Chemie, welche die Fortpflanzung beeinflusst. Der
Grund war der gleiche. Frauen sollten Männern nicht in sozialen oder
wirtschaftlichen Bereichen in die Quere kommen. Man brauchte ihre Arbeitskraft und
wollte einer Überbevölkerung vorbeugen. Im Interesse unseres Planeten wollte
man weniger Menschen, die eine größere Konsumauswahl zur Verfügung haben.
Kontrazeptiva dienten genau diesem Zweck und Frauen nahmen sie pflichtbewusst
ein. Heute schlucken sie Medikamente, die ihnen den Platz zuweisen, den sie in
einer leistungsorientierten Welt haben. Eine Welt, die durch die Pille
verändert wurde. Wo nur noch der einen Wert hat, der den Anforderungen der
Gesellschaft entspricht.
Hat die moderne Geschäftswelt deshalb Psychopharmaka
auf den Markt gebracht? Feministinnen und Psychiater haben dieses Thema bisher
nicht adressiert.
Holland erläutert: << Die Gemütsbewegungen
einer Frau sind eine ganz normale Reaktion einer gesunden Frau. Es sind keine
Symptome einer Krankheit. Emotionen können der Frau sehr viel Macht im guten
Sinne verleihen. Heute muss eine Frau ihre Affekte unterdrücken. Ihr wurde
beigebracht, sich für ihre Tränen zu entschuldigen und ihren Ärger zu
unterdrücken. Ansonsten gilt sie als hysterisch. Die gleichen Vorurteile äußern
wir einer Frau gegenüber, die beabsichtigt Kinder haben zu wollen.
Fruchtbarkeit ist ein Zeichen von Gesundheit und beschreibt nicht eine
Krankheit. Es ist eine große Bereicherung für die Frau, ein Kind zu erwarten.
Wir erwarten jedoch von ihr, dass sie sich dafür entschuldigt, schwanger geworden
zu sein. Sie muss ihre Angst und Wut darüber unterdrücken, dass wir erwarten,
ihrer Fruchtbarkeit nicht gerecht zu werden>>. Holland bezeichnet diese
Erwartungshaltung der Gesellschaft schlichtweg als verrückt.
<<Wenn Psychiater zumindest die Einsicht hätten,
sich diese Vorgänge zuzugestehen, wären wir auf dem richtigen Weg, die Epidemie
von psychisch leidenden Frauen einzudämmen>>.
Haben Kontrazeptiva die Welt verändert? Sie
sind der Ursprung für alle darauf folgenden reproduktionsmedizinischen
Technologien, wie IVF (künstliche Befruchtung), Egg-Cell-Freezing (Einfrieren
von unbefruchteten Eizellen), Pränatale Diagnose (vorgeburtliche Untersuchung
genetischer Defekte), Abtreibung, Stammzellforschung, Fetozid (Absichtliches Töten
eines Föten)
Kontrazeptiva trennten Sex von der
Reproduktion. Haben sie letztendlich der Frau mehr Freiheiten gegeben, oder sie
eher versklavt?
Literatur:
Moynihan C.: Women are being overmedicated so they’ll
stop being… Women? NY Times story causes outrage. Aleteia 5. März 2015
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