Dr. Edith Breburda
Christliches Forum, 10. Nov. 2015
Forscher verwendeten eine neuartige Gen-Schnitttechnik, um einen aggressiven Krebs bei einem Kind zu behandeln. Sie veränderten dadurch das menschliche Genom. Nachdem eine herkömmliche Behandlung mit Chemotherapie und einer Knochenmarktransplantation nicht funktioniert hat, wurden einem Mädchen spezielle Designer-Zellen injiziert. Ein paar Wochen danach verschwand ihre Leukämie.
Forscher verwendeten eine neuartige Gen-Schnitttechnik, um einen aggressiven Krebs bei einem Kind zu behandeln. Sie veränderten dadurch das menschliche Genom. Nachdem eine herkömmliche Behandlung mit Chemotherapie und einer Knochenmarktransplantation nicht funktioniert hat, wurden einem Mädchen spezielle Designer-Zellen injiziert. Ein paar Wochen danach verschwand ihre Leukämie.
"Wir werden
über eine Heilung erst in ein oder zwei Jahren reden, sofern der Krebs nicht
zurückkommt“, sagte Paul Veys, der Arzt, der die Behandlung am Great Ormond
Street Hospital für Kinder in London durchgeführt hat.
Es gibt andere
Gründe, vorsichtig zu sein. Die Behandlung wurde bisher nur bei einem Patienten
durchgeführt.
Während einige der Daten auf einem wissenschaftlichen Treffen in
Florida im Dezember vorgelegt werden sollen, wurde das Verfahren bisher nicht
begutachtet oder in einer Fachzeitschrift veröffentlicht.
Medizinmann/USA |
Bei der
Gen-Bearbeitung werden fehlerhafte DNA-Stücke mit einer winzigen Schere
herausgeschnitten, um eine genetische Erkrankung zu beheben.
Der Ansatz ist
jedoch umstritten, weil er eines Tages verwendet werden könnte, um Merkmale wie
Augen- oder Haarfarbe zu verändern, die nichts mit einem medizinischen Nutzen
zu tun haben. Das Gespenst sind "Designer-Babys".
Inzwischen haben
mehrere große Unternehmen, darunter Pfizer Inc., Astrazeneca
SPS und Novartis
AG damit begonnen, mit Gen-Editing-Tools zu arbeiten.
Viele
Biotechnologieunternehmen und akademische Forscher experimentieren bereits mit
einer als CRISPR-Cas9 benannten Technik. Sangamo BioSciences
Inc. in den USA
testet eine rivalisierende "Zinkfinger-Nukleasen-Gen-Schnitttechnik"
bei HIV-Patienten.
Der Säugling, der
in London behandelt wurde, litt an einer rezidivierenden akuten lymphatischen
Leukämie, einer Form von Blutkrebs, die sich sehr schnell ausbreiten kann.
Nachdem eine konventionelle Therapie gescheitert war, hatten die Ärzte fast
keine Optionen mehr.
Einige
Leukämie-Patienten können mit einer experimentellen CAR-Technik, die einige
Erfolge bei US-Studien gezeigt hat, behandelt werden. Sie beinhaltet die
Entnahme von Immunzellen des Patienten, die gentechnisch verändert werden, so
dass sie effizienter Leukämiezellen aufspüren und töten. Anschließend werden
die Zellen wieder eingesetzt.
Das Problem war,
dass Layla nicht genug von ihren eigenen gesunden Immunzellen hatte, weil so
viele durch die Chemotherapie zerstört wurden. Das normale CAR-Verfahren wurde
somit ausgeschlossen. Um T-Zellen eines gesunden Spenders zu verwenden, wandten
sich die Great Ormond Street Ärzte an Cellectis, eine französische
Biotech-Firma, in der Pfizer 8% der Anteile besitzt.
Ein paar Wochen,
nachdem die Spenderzellen entwickelt und Layla gegeben wurden, bildete sich
ihre Leukämie zurück. Sie erhielt dann eine Knochenmarktransplantation, um
ihrem Immunsystem, das durch die Behandlung ausgelöscht worden war, Auftrieb zu
gegeben. Sie erholt sich jetzt zu Hause.
"Es ist sehr
aufregend, aber es ist noch zu früh von Erfolgen zu sprechen", sagte Matt
Kaiser, der Leiter der Blutkrebs-Forschung bei UK Charity Bloodwise.
Um die Behandlung
von Layla zu validieren, fügte er hinzu, "es muss sich eindeutig um
klinische Langzeitstudien handeln, mit mehr Patienten. Wir müssen wissen, wer
reagiert und wer nicht, um langfristige Ergebnisse zu verstehen. "
Cellectis plant
die Aufnahme einer Prüfung seiner Produkte bei mehr Patienten ab Anfang
nächsten Jahres. Wenn die Layla Ergebnisse repliziert werden können, kann der
Gen-Bearbeitungsansatz eine neue Möglichkeit bieten, Leukämie und
möglicherweise andere Krebsarten zu bekämpfen.
Literatur:
Gautam Naik: New
York on Genes Helps Cancer Fight, The Wall Street Journal. 6. Nov. 2015
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