Dr. Edith Breburda
Der
Klimawandel könnte bis 2030 mehr als 100 Millionen Menschen in extreme Armut
bringen infolge von Wassermangel bei der Landwirtschaft, Ausbreitung von
Malaria und anderer Krankheiten, berichtete die Weltbank am Mittwoch, dem
04.11.2015.
Nur wenige
Wochen vor dem UN-Klimagipfel in Paris weist der Bericht darauf hin, dass die
Auswirkungen der globalen Erwärmung ungleichmäßig vor allem die Armen in der
Welt treffen werden, die unvorbereitet mit Klimaschocks und steigendem
Meeresspiegel oder schweren Dürren nicht umgehen können.
"Sie
haben weniger Ressourcen und erhalten weniger Unterstützung von der Familie,
der Gemeinschaft, dem Finanzsystem und den sozialen Sicherheitsnetzen, um die
Folgen des Klimawandels zu verhindern, zu bewältigen und sich anzupassen",
sagt die in Washington ansässige Weltbank.
Wie man den
armen Ländern - und armen Gemeinschaften innerhalb der Länder – helfen kann
sich mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen, ist eine der Crunch Fragen bei
den Gesprächen über ein globales Klimaabkommen, die im Dezember 2015in Paris
stattfinden.
"Die
Statistiken im Bericht der Weltbank sind schockierend und es ist zu hoffen,
dass sie die reichen Länder zwingen, weltweit die armen und gefährdeten
Gemeinschaften zu unterstützen, damit sie die unvermeidbare Klimakrise besser bewältigen,
und widerstandsfähiger in einem veränderten Klima werden."
Obwohl die
Emissionen von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen in Europa und den USA
verringert werden konnten, ist der Klimawandel wahrscheinlich nicht in
absehbarer Zeit zu stoppen. Kohlenstoffemissionen werden voraussichtlich noch
viele Jahre in China, Indien und anderen Entwicklungsländern steigen wegen
Nutzung fossiler Energieträger, um ihre Wirtschaft anzutreiben.
Bemühungen
um die Armen zu schützen, wie zum Beispiel eine Verbesserung des Zugangs zur
Gesundheitsversorgung und sozialen Sicherheitsnetzen, gezielte Maßnahmen zum
Hochwasserschutz und der Anbau von mehr dürretoleranten landwirtschaftlichen
Kulturen, könnten die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Armut
verhindern.
"Ohne
eine solche Entwicklung könnte der Klimawandel bei weiteren 100 Millionen
Menschen, eine extreme Armut bis zum Jahr 2030 zur Folge haben", so der
Bericht.
Stephane
HALLEGATTE, einer der Autoren, sagte der Associated Press, dass sich der
Bericht anstelle einer Analyse der makroökonomischen Auswirkungen des Klimawandels
auf Erhebungen von 1,4 Millionen Menschen in 92 Ländern stützt.
"Wenn
wir die Leute befragten, warum sie in Armut gefallen sind gab es drei
Hauptfaktoren: Landwirtschaftliche Schocks, einschließlich einer Erhöhung der
Lebensmittelpreise, Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Dürren, Stürme...
und Gesundheitsfragen, einschließlich Malaria, Durchfall"
Studien
haben gezeigt, dass der Klimawandel beim globalen Ernteertrag Verluste
von 5 Prozent bis 2030 und von 30 Prozent bis 2080 bedingen könnte. Eine
Temperaturerwärmung könnte auch die Zahl der Menschen mit einem Risiko für
Malaria um 150 Mio. erhöhen.
HALLEGATTE
sagte die "Hotspots" für die Klimafolgen für arme Leute sind Afrika
südlich der Sahara und Südasien.
Die USA und
andere Länder haben sich gemeinsam verpflichtet, zur Finanzierung des
Klimaschutzes in den entwickelten Länder,100 Milliarden Dollars pro Jahr bis
zum Jahr 2020 aufzubringen zur Anpassung an den Klimawandel und zur
Verringerung der Emissionen. Die Entwicklungsländer fordern Verpflichtungen
über das Jahr 2020 hinaus.
Ein kürzlich
veröffentlichter Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung schätzt, dass die Klimafinanzströme in die Entwicklungsländer
im Jahr 2014 62 Milliarden $ erreicht haben.
Literatur
Ritter K.: World Bank: Climate change
could result in 100 million poor. World Bank Report, Wisconsin State Journal, 8.
Nov. 2015
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