Saturday, December 12, 2020

COVID-19 Impfstoffe, Freund oder Feind

 Dr. Edith Breburda


Christliches Forum, 9. Dezember 2020


mRNA Impfstoffe sind eine vielversprechende Alternative, gegenüber herkömmlichen Schutzimpfungen. Sie besitzen eine sehr hohe Wirksamkeit und man kann sie zu einem günstigen Preis relative schnell entwickeln, erklärt Norbert Pardi im Nature Reviews Drug Discovery Journal vom April 2018- also lange bevor wir etwas von Covid-19 wussten.[1]

 

Pfizer/BioNTEch und Moderna/National Institute of Health bestätigen mit ihren mRNA-Covid-19-Impfstoffen die Aussagen von Dr. Pardi. Allerdings müssen die Impfstoffe in extrem niedriger Temperatur gelagert werden: Pfizer’s Impfstoff, bekannt unter BNT162b2, bei minus 70° Celsius und Moderna’s (mRNA-1273) bei minus 20° Celsius. Dies ist, wie man sich vorstellen kann, ein größeres (logistisches) Problem für diejenigen, die eine Vakzinierung „anbieten“.

 

Der Grund für diese Eiseskälte liegt darin, dass noch nie zuvor messenger-RNA für einen Impfstoff eingesetzt wurden. Die Aufgabe von mRNA ist es, körpereigene Zellen zu veranlassen, Cornavirus-Proteine herzustellen. Diese wiederum löst eine Immunantwort in uns aus, die uns davon abhalten soll, an Covid-19 zu erkranken. 

 

Experten veranschaulichen das Vakzin mit Schokolade, die leicht schmelzen kann und deshalb einen Zuckerguss braucht, um dies zu verhindern. Man will die vielen Enzyme, die ein mRNA Impfstoff enthält, davor schützen, auseinander zu brechen. Dazu benötigt man kalte Temperaturen. 

 

Pfizer hat spezielle Gefriertüten entwickelt, welche die Stabilität des Impfstoffes gewährleisten. Man muss die Kühlkette aufrecht erhalten, darf die Tüten höchstens zweimal am Tag öffnen und nicht länger als 1 Minute auflassen. Ein kontinuierlich kühl gelagerter, aufgetauter Impfstoff,muss innerhalb 5 Tage aufgebraucht werden. 

 

Die kleinste Einheit, die man beziehen kann, sind 975 Impfstoffdosen. Das heißt, es müssen genügend Probanden vorhanden sein, die in kurzer Zeit geimpft werden können.[2]

 

Seit 2002 arbeiten Wissenschaftler an Corona-Impfstoffen, nachdem es drei aufeinanderfolgende SARS-Ausbrüche gab. Bis 2012 wirkten Chinesen, Amerikaner und europäische Wissenschaftler an der Entwicklung von SARS. Damals standen 30 vielversprechende Kandidaten zur Verfügung. 

 

Die besten vier Vakzine verabreichte man an Frettchen, weil die Lungen der Tiere ein gutes Modell für das menschliche Organ sind. Die Tiere entwickelten eine robuste Antikörperantwort, wie sie für die Zulassung von Impfstoffen erwünscht ist. Sobald die Frettchen jedoch mit dem Wildvirus in Kontakt gebracht wurden, starben sie.[3]

 

Auf Twitter konnte man am 9. April 2020 eine Äußerung von Immunologist zu diesem Thema finden. Er schrieb: 

"Während wir Impfstoffe entwickeln ... und Immunitätspässe berücksichtigen, müssen wir zuerst die komplexe Rolle von Antikörpern in SARS, MERS und COVID-19 verstehen." [4]

 

Außer den demnächst zur Verfügung stehenden mRNA Impfstoffen von Pfizer und Modena entwickelte Astrazenca/Universität Oxford einen Covid-19 -Impfstoff (AZD1222). 

 

Impfgegner usw. äußerten ihre Bedenken, dass dieser und einige andere Covid-Impfstoffe mithilfe der fetalen Zelllinie HEK-293 entwickelt wurden. 1973 wurden diese Zelllinien etabliert. Sie stammt aus dem Alex van Eb’s Labor aus Leiden, Holland. Die weiblichen Zellen kamen entweder aus einer Fehlgeburt, oder einer Abtreibung, die damals in Holland staffrei war. Die Identität der Eltern und weitere Gegebenheiten sind nicht bekannt.[5]

Genau genommen sind es humane embryonale XX-Nieren-(Kidney)-Zellen, welche man in einer Zellkultur, also auf spezifischem Nährmedium, kultivierte (vermehrt). Zelllinien, die von diesem HEK-293-Klon abstammen, sind schon seit 1977 in der Biotechnologie und der zellbiologischen Forschung verbreitet, um therapeutische Proteine für Virusimpfstoffe oder auch für die Gentherapie herzustellen. Man benutzt die Zelllinie, um z.B. ZIKA-Viren und ihnen verwandte Viruskrankheiten und deren Impfstoffe zu erforschen. (weiterführende Literatur: Gentopia, das gelobte Land.)

 

„Die Zelllinie wird jedoch vor der Verwendung eines Impfstoffes entfernt“, berichtet Noha Y Kim in seinem Artikel vom 18. November: „The Oxford-AstraZeneca vaccine does not contain aborted tissue“. Er richtet sich gegen die Behauptung vieler Impfgegner usw., dass der Impfstoff Zellen von abgetriebenen Kindern „enthält“.

 

Nach dem Reinigungsprozess weist der endgültige Impfstoff nur noch Billionstel Gramm fragmentierter DNA von der HEK-293 Zelllinie auf. Hier geht es um die Menge an DNA in essbarem Obst und Gemüse”, berichtet Paul Offit, Direktor des Vaccine und Education Centers, am Kinderkrankenhaus der Universität von Philadelphia. 

 

Um das Potential eines Impfstoffes oder eines neuen Arzneimittels auszuprobieren, testet man ihre Wirksamkeit, bevor man sie am Menschen einsetzt. Menschliche Zellen, die aus Abtreibungen, Fehlgeburten, induzierten Pluripotenten Stamm-Zellen, Zellen aus der Plazenta und Nabelschnur (=extraembryonales Gewebe) oder von humanen embryonalen Stammzelllinien gewonnen werden, sind dafür am besten geeignet.[6]

 

Wissenschaftler von Oxford-AstraZeneca injizierten ihren Covid-Impfstoff in die Ziellinie MRC-5. Diese (XY-Zellen) wurden 1966 in England aus Zellen eines 14 Wochen alten abgetriebenen Jungen hergestellt.

 

AstraZenecas Pressesprecher Jenny Hursit erklärt, dass ihr Impfstoff demnach keine Zelllinien beinhalten.[7] Handelt es sich um eine Haarspalterei? Und warum ist es medizinisch gesehen von Bedeutung, ob humane DNA in Impfstoffe integriert sind? 

 

Schon lange versucht man, Verunreinigungen, die bei der Herstellung von humanen embryonalen Stammzelllinien usw. oder beim Testen von Arzneimitteln in der Petrischale entstehen, zu verhindern. (Siehe weiterführende Literatur: Verheißungen der neuesten Biotechnologien und Globale Chemisierung, vernichten wir uns selbst).

 

Wissenschaftler sehen den kleinen Anteil, also die Billionstel Gramm fragmentierter DNA aus fetalen Zelllinien, oder wie sie auch sagen, restlichen DNA-Spuren eines abgetriebenen Kindes als problematisch an. Diese kleinsten menschlichen Moleküle könnten zu einer Autoimmunreaktion usw. führen. 

 

Dazu muss man gar nichts so weit zurück gehen. IJapan wird Hühnereiweis als Ausgangsmaterial für Impfstoffe gegen Masern, Röteln und Mumps (MMR) herangezogen. Mit diesen Impfstoffen hatte man keinerlei Probleme. In den USA hingegen wird dieser Impfstoff aus fötalen Zelllinien selber herstellt.

 

Dr. Theresa Deisher, eine Genetikerin aus Seattle, bemerkte dazu: 

„Wenn wir einem Kind diesen Impfstoff verabreichen, injizieren wir auch residuale fötale humane DNA-Moleküle. Das bedeutet, restliche DNA-Moleküle der Zelllinien des abgetriebenen Kindes, das benutzt wurde, um den Impfstoff herzustellen, können an der Entstehung von Autoimmunerkrankungen beteiligt sein.“ 

 

Deisher stellt weiterhin einen Zusammenhang zwischen dem MMR-Impfstoff und dem Auftreten von Autismus her. (weiterführende Literatur: E. Breburda, Reproduktive Freiheit, free for what?)[8]

 

Um dem ethischen Standard eines neuen Impfstoffes zu entsprechen, fordern Wissenschaftler, dass die Probanden von Impfstoffversuchen bzw. die ab 8. Dezember 2020 aktuellen Impfstoffkandidaten über Nebenwirkungen aufgeklärt werden. 

Wissenschaftler sprechen von einer notwendigen Einverständniserklärung. 

 

Die Möglichkeit besteht, dass es bei einigen „Probanden“ zu einer Verschlechterung der klinischen Krankheit nach dem Empfang von Covid-19 Impfstoffen kommen kann. 

 

Im International Journal of Clinical Practice, wurde am 28. Oktober 2020 darauf hingewiesen, dass COVID-19-Impfstoffe, die neutralisierende Antikörper hervorrufen sollen, Impfstoffempfänger sensibilisieren können, was zu einer schwereren Krankheit führen kann, als wenn sie nicht geimpft wären.“ 

 

„Kurz gesagt bedeutet dies, dass der Impfstoff nicht die Immunität gegen die Infektion aufbaut, sondern die Fähigkeit des Virus verbessert, in körpereigene Zellen einzudringen und diese infizieren, was zu einer schwereren Erkrankung führt, als wenn sie nicht geimpft worden wären“, schreibt Lynne Peepels im April 2020.[9]

 

Dies ist eine mögliche Erklärung, warum die Frettchen bei einer Infektion mit dem damaligen SARS Wildvirus in 2012 starben. 

 

Wie verhält sich nun aber eine Covid-19 Infektion bei Schwangeren? Eine Studie vom 1. September 2020 erläutert, dass Schwangere weniger Covid-19 Symptome aufzeigen. Schwangere, die nach einer potentiellen Covid-Erkrankung das Krankenhaus aufsuchten, hatten kein Fieber oder Muskelschmerzen. 

 

Doch wenn sie eine Vorerkrankung hatten, änderte sich das Krankheitsbild schlagartig. Mercedes Bonet, Mitautor der Studie, kommentiert: 

„Die Beweise zeigen, dass bereits bestehende Vorerkrankungen, wie Diabetes oder Bluthochdruck ein höheres Risiko darstellen. Dies ist ganz unabhängig davon, ob man schwanger ist oder nicht.“ 

 

Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, dass schwangere Frauen alle Vorsichtsmaßnahmen treffen sollten, um eine Covid-19-Krankheit zu vermeiden, insbesondere wenn sie Grunderkrankungen haben.[10]

 

Bei all dem hat man das, was bei einer Krankheit eigentlich natürlich erscheint, vergessen. Dr. Peter McCullough ist Kardiologe und Vizedirektor des Medical Centers der Baylor-Universität im amerikanischen Dallas. Er hat über 20 Manuskripte über Covid verfasst. 

 

Er nennt die Pandemie eine „Katastrophe fürs Leben“(disaster for a lifetime). Der Arzt ist 57 Jahre alt, hat mildes Asthma, Bluthochdruck und leidet an einer arteriosklerotischen Herz-Kreislauf-Erkrankung. Dies hindert ihn jedoch nicht daran, jeden Tag 10-km zu joggen. Er wurde im Oktober 2020 positiv für Covid-19 getestet, was in plötzlich vom Arzt zum Patienten machte. 

 

Seine Quarantäne verbrachte er zwar zuhause, doch die Fenster waren weit geöffnet. Spaßhaft bezeichnete er seinen Lock down als: „no picnic .. no fun. 

 

Der Unterschied zu vielen anderen Covid-Patienten lag darin, dass er als Arzt Zugang zu all den Medikamenten hatte, von welchen selbst das National Institute of Heath nicht nur abgeraten, sondern diese sogar verboten hatte. 

 

Dr. McCollough schwört auf eine frühe Medikamentation von z.B. Hydroxychloroquine. 

Er selber hat mit Kollegen aus Italien ein Behandlungsprotokoll entwickelt. Es lehnt das momentane in den USA vorhandene und „empfohlene“ Behandlungsregime entschieden ab, welches Covid-Patienten sehr lange unbehandelt lässt, bis sie am Ende schwerkrank in einem Krankenhaus landen. 

 

Er spricht sich hingegen für den Einsatz von sicheren, gängigen Medikamenten aus, die als erstes Mittel Patienten gegeben werden müssen, die über 50 Jahre alt sind, die Adipositas, Krebs, Diabetes oder Herz-Nieren- bzw. eine Lungenerkrankung haben. 

 

Wir können es nicht verantworten, dass Patienten wie ich ohne Behandlung zu Hause sitzen“, sagte McCullough. "Es ist falsch und sollte nicht passieren." Als McCullough an COVID erkrankte, hatte er Anzeichen von Atemnot. Zwei Tage später setzte er seinen Kreuzzug für eine richtige Behandlung fort. 

 

Er veröffentlichte ein YouTube-Video, warum sich der krankenhausabhängige Behandlungsansatz ändern muss. In Italien werden 12 Prozent mit einer Sauerstofftherapie im Krankenhaus behandelt, während es in den USA 22 bis 34 Prozent sind, die auf der Intensivstation landen. "All dies", kommentierte er, „ist meiner Ansicht nach weitgehend vermeidbar."

 

An dem Tag, an dem er positiv getestet wurde, begann McCullough mit der Behandlung von zwei Medikamenten, die seit Jahrzehnten erfolgreich menschliche Parasiten abwehren und auf der Liste der essentiellen Medikamente der WHO stehen: Ivermectin am ersten Tag und Hydroxychloroquin am zweiten. 

Hydroxychloroquin, ein Antimalariamittel, das zu einem antiviralen Medikament wurde, wurde größtenteils wegen Trumps wiederholter Bestätigung verleumdet- und kritisiert wegen seiner angeblichen (übertrieben dargestellten) Nebenwirkungen und fehlgeschlagenen Studien, bei denen das Medikament oft zu spät verabreicht wurde. 

 

Eine Reihe von Peer-Review-Studien im Frühstadium zeigte jedoch, dass es insbesondere mit einem Antibiotikum und Zink wirksam ist. Eine kürzlich durchgeführte Metaanalyse von 126 Studien ergab, dass eine frühzeitige Behandlung zu einer Verringerung des Krankheitsverlaufes von bis zu 63 Prozent führte - einschließlich der Mortalität und des Zeitraumes eines Krankenhausaufenthaltes.

 

Ivermectin, bekannt als Wundermittel gegen Flussblindheit in den Tropen, entwickelt sich zu einem weniger kontroversen Antivirusmittel für Covid. Es hat eine hervorragende Sicherheitsbilanz, erklärt der Kardiologe. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Prävention und Behandlung von Covid in mehreren Stadien vielversprechend sind, einschließlich einer kombinierten Arzneimittelstudie mit Ivermectin, mit der kritisch kranke Patienten in Broward County, Florida, gerettet wurden. 

 

Beide antiviralen Medikamente werden gegen Covid in ärmeren Ländern oder Ländern der Dritten Welt eingesetzt. Die Möglichkeiten einer Behandlung in Guatemala, Peru, Teilen Indiens, Bangladeschs, Brasiliens und Griechenlands sind gering, die dortigen Bürger scheinen jedoch von diesen Medikamenten zu profitieren. 

 

Eine Theorie besagt, dass die Covid-Raten in Afrika aufgrund der routinemäßigen Massenverabreichung von Ivermectin zur Parasitenbekämpfung niedrig sind. Es sind natürlich mehr Studien erforderlich. 

 

Unabhängig davon ist Dr. McCullough froh, die Chance einer frühzeitigen Behandlung gehabt zu haben. „Ich gehe davon aus, dass ich bald wieder arbeiten kann“ sagt er zum Abschluss eines Interviews mit der Bloggerin Mary Beth Pfeiffer.[11]



[1] Pardi N. et al. mRNA vaccines- a new era in vaccinology. Nat Rev Drug Discov. Apri 2018; 17 (4): 261-279 Published online Jan 12 2018

[2] Simmons-Duffin S. Why does Pfizer’s Covid -9 vaccine need to be kept colder than Antarctica? National Public Radio, Nov. 17 2020;

[3] Mercola J. How Covid-19 vaccine can destroy your immune system, Mercola, Take control of your health, November 11 2020 

[5] Alex van der Eb. "USA FDA CTR For Biologics Evaluation and Research Vaccines and Related Biological Products Advisory Committee Meeting" (PDF). Lines 14–22: USFDA. p. 81. Retrieved August 11, 2012.

[6] Breburda E.: Verheißungen der neuesten Biotechnologien

[7] Kim N. Y.: The Oxford-AstraZenca vaccine does not contain aborted fetal tissue. PolitiFact, Nov. 18, 2020

[8] Breburda E. Reproduktive Freiheit, free for what? Scivias Verlag 2015

[9] Peeples L.: News Feature: Avoiding pitfalls in the pursuit of a COVID-19 vaccine. PNAS, Proceedings of the National Academy of Science of the United States of America, April 14, 2020. 

[10] World Health Organization, New research helps to increase understanding of the impact of COVID-19 for pregnant women and their babies. 1. September 2020

[11] Pfeiffer M. B.: This Doctor has COVID. He has a plan. For all of us. TrialSiteNews, Oct. 30, 2020

Wednesday, December 2, 2020

COVID - Diagnostik und Impfstoffe

Dr. med. vet. Edith Breburda


Christliches Forum 2.12.2020

Um COVID zu bekämpfen, können uns Hunde und Haifische helfen. Was sie verbindet uns dienlich zu sein, ist nicht ihr Geruch, obwohl in beiden Spezies das Olfaktorisches-System brillant entwickelt ist. Doch was des einem die Schnauze, ist des anderen die Leber. 

Hunde haben die erstaunliche Fähigkeit, sogenannte „airborn“, d.h. in der Luft befindliche Chemikalien zu erkennen. Allen voran sind Bluthunde besonders prädestiniert, Menschen aufzuspüren, die auf der Flucht oder verschüttet sind. 

 

Unsere Vierbeiner werden mittlerweile in der Diagnostik eingesetzt, um den spezifischen Geruch, der mit Malaria, Bakterienkrankheiten oder sogar mit bestimmte Krebserkrankungen einhergeht, zu erkennen. 

 

Sie sind fähig, ihre Eigentümer auf eine bevorstehende Unterzuckerung oder Epilepsie aufmerksam zu machen. Sie sind trainiert, uns Insulin bzw. Medikamente zu bringen und können sogar medizinische Hilfe herbeiholen. 

 

Nun hoffen Wissenschaftler, Hunde trainieren zu können, um COVID-19-Erkrankte ausfindig zu machen. 

 

Die britische Regierung fördert das Londoner Institut für hygiene- und tropische Medizin (LSHTM), die mit Hundeschulen zusammenarbeiten, um COVID-Spürhunde auszubilden. Eine ähnliche Studie wird der Universität von Pennsylvania ausgerichtet. 

 

In Deutschland hatte im Juli 2020 die Pilot-Studie „Corona schnüffelnde Hunde“ eine Erfolgsrate von 83%, um positiv Erkrankte zu erkennen. Die Tiere konnten 96% der Menschen als gesund identifizieren. Und all das nur nach einer Woche Training. 

 

Um eine nahezu sichere Erkennung von 100% zu haben, muss man sich sonst einem ziemlich unangenehmen Nasentupfer-Test unterziehen und 15 Minuten warten, wohingegen Hunde sofort ein Ergebnis „erschnüffeln“.

 

„Es ist für sie ein Spiel“, sagt Holger Volker, Mitautor der Studie und Institutsleiter der Kleintierchirurgie des Tiermedizinischen Fachbereiches der Universität von Hannover. 

Der Helsinki-Vantaa-Flughafen hat bereits Corona-Spürhunde eingesetzt. Es handelt sich um ein Projekt der finnischen Regierung. Es ist noch unklar, wie schnell Hunde die Erkrankten aus einer Menge herausfinden - oder anderes gesagt, wie streng der Geruch eines Kranken ist. Man könnten sie wie alle anderen Hunde, die nach Drogen oder Sprengstoff suchen, einsetzten und müsste nicht einzeln vorgehen:

 

„Wir wollen, dass unsere Hunde Personen identifizieren, die noch keine Symptome der Krankheit aufweisen“, erklärt Steve Lindsay. Der Epidemiologie der Durham Universität testet, inwieweit Hund qualifiziert sind, spezifisch auf Corona zu „reagieren“. (1)

 

Das US-Landwirtschaftsministerium redet von mehr als 50 Tierarten - darunter Löwen, Katzen, Tiger und Hunde, die in den USA mit COVID-19 infiziert wurden. Dieses Statement wurde veröffentlicht, nachdem das Landwirtschaftsministerium des Bundestaates Michigan verkündete, dass mehrere tausend Nerze, die wegen ihrer luxuriösen Fälle gezüchtet wurden, an COVID-19 verendeten. Im Bundestaat Utah waren es alleine 10.000 Nerze:

 

„Sie fangen an, mit offenem Mund zu atmen, obwohl sie davor keine Krankheitssymptome zeigten,“ betont der staatliche Tierarzt Dr. Dean Taylor. „Sie sterben in den nächsten Tagen. Es sind jedoch vornehmlich alte Tiere. Wir haben eine bisherige 50ig-prozentige Einbuße“, fährt er fort. 

 

Nicht nur die USA fand man COVID-erkrankte Nerze. Im April 2020 sind die ersten Tiere in Holland an SARS-Co-2 erkrankt. Seitdem wurden mehrere Nerzfarmen in Dänemark und Spanien infiziert. 

 

Das US-Department geht davon aus, dass vorerst keine weiteren Erkrankungen von der Michigan-Farm an Wild-, Haustiere oder Menschen übertragen werden.(2)

 

Was bleibt, ist ein Impfstoff, an dem Wissenschaftler mit Hochdruck arbeiten. Naturschützer und Wildtierexperten sind jedoch skeptisch, ob das hochgesteckte Ziel, die ganze Weltbevölkerung gegen COVID-19 zu impfen, jemals möglich sein wird. 

 

Es liegt u.a. an Squalen, einem Impfstoff-Adjuvanz, welches aus Haifischleberöl hergestellt wird. Um eine weltweite Versorgung mit squalenhaltigen COVID-19 Impfstoffen zu gewährleisten, würde dies den Tod für eine halbe Million Haie bedeuten. 

 

Weil Haifische noch wegen anderer begehrter Stoffe gejagt werden und nun die Nachfrage nach bestimmten Haiarten steigt, könnten diese vom Aussterben bedroht sein. Dies veranlasste die Organisation Shark Allies, ihre Change.org Petition ins Leben zu rufen, die sich für ein Verbot von aus Haien gewonnen Squalen in COVID-19 Impfstoffen aussprechen. Es wird auf andere nachhaltige botanische Squalene hingewiesen, die man zur Verfügung stellen könnte.  

 

Trotz allem verwendet man Haifischleberöl als den Hauptbestandteil, weil es billig und leicht zu erhalten ist, aber nicht, weil es wirksamer ist als Squalen aus anderen Quellen. 

Shark Allies deutet darauf hin, dass eine Massenproduktion eines COVID-19 Impfstoffs eine potentielle Katastrophe für Haie und Menschen heraufbeschwört. Es sind keine nachhaltigen oder zuverlässigen Ressourcen für die Produktion von Hai-Sqalenen vorhanden. 

 

Um einer globalen Impfstoffproduktion zu gewährleisten, greift man auf eine begrenzte Wildtierpopulation zurück. Eine steigernde Nachfrage einer sich ohnehin schon auf kritischem Niveau befindenden Tierart kann dem Druck der Impfstoffherstellung nicht lange standhalten. 

 

Länder, die Hai-Squalene produzieren, würden das Öl bald für den Eigenbedarf benötigen. Noch nie wurde getestet, ob eine derartige Lieferkette aufrechterhalten werden kann. Es gibt keine Qualitätskontrollen und von einer Transparenz ist erst gar nicht die Rede. 

 

„Kurz gesagt, die Ausbeutung von Haien für einen wichtigen Impfstoffbestandteil, der aus nachhaltigeren und zuverlässigeren nichttierischen Alternativen gewonnen werden kann, ist ein nachteiliger und zerstörerischer Ansatz“, schlussfolgern die Verantwortlichen der Haifischallianz. 

 

Ihre Organisation ist nicht über Nacht entstanden, seit Jahren versuchen sie, Haifische zu schützen. Sie boten Tauchtouren am Nordufer der Hawaiianischen Insel Oahu an. In 2010 konnte ein Bann auf Haifischflossen erwirkt werden. „Liebe sie oder nicht, der Ozean brauche Haifische und wir brauchen die Weltmeere“, betont die Gründerin von Shark Allies, Stefanie Brendl. (3) 

 

Squalene sind nicht die magische Begleitsubstanz in Impfstoffen. Sie könnten ohne weiteres durch andere Zusatzstoffe wie Hefe, Algen, Palm Öl oder andere Öle ersetzt werden. Eine Firma hat sogar eine synthetische Variante von Squalenen aus Zuckerrohr für Kosmetikprodukte hergestellt. Obwohl es eine Alternative wäre, Haifische zu schützen, sind die oben genannten Adjuvantien nicht als Ingrediens für Impfstoffherstellung zugelassen. Was die Frage aufkommen lässt, wie sicher Squalene überhaupt sind. 

 

Der Zweck eines Impfstoff-Zusatzstoffes ist es, die Immunreaktion zu beschleunigen. Der Prozess wird allerdings nicht voll verstanden. Bei Adjuvantien in den normalen Grippe-Impfstoffen scheint es zu einer Interaktion zwischen dem Antigen- und Dendritischen-Zellen zu kommen. Letztendlich werden dadurch Immunzellen aktiviert, die das Antigen bekämpft. 

 

Impfstoffe, die Squalene enthielten, wurden in Europa 2009 während der Schweine-Grippe eingesetzt. Als Nebenwirkung trat Narkolepsie auf, eine sehr seltene und behindernde neurologische Störung, die durch übermäßige Schläfrigkeit am Tag gekennzeichnet wird. 70% der Nakrolepsieanfälle gehen mit Kataplexie17 einher. Die Betroffenen verlieren die Kontrolle über ihre Muskeln und halluzinieren zu Beginn und am Ende des narkoleptischen Anfalls. 

 

Eine Analyse von 2001 ergab, dass Squalene in Influenza-Impfstoffen enthalten sind, was ihr Sicherheitsrisiko gegenüber anderen Grippe-Impfstoffen erhöhte. Obwohl die Beweise gering sind, ist die Möglichkeit gegeben, dass Squalene Autoimmunerkrankungen wie Arthritis und Hautirritationen wie Lupus hervorrufen, wenn sie injiziert werden. 

 

Die Aussagte bezieht sich auf eine Studie von 2004, die zeigte, dass einige der kleinen Versuchstiere wie Ratten und Mäuse derartige Reaktionen aufwiesen. Es hange von der Versuchstierspezies, der Dosierung und der Verabreichung ab, schlussfolgerte der Versuchsleiter.(4)

 

So ist es nicht von der Hand zu weisen, dass Adjuvantien, die man in der Human-, Veterinärmedizin oder in der Grundlagenforschung einsetzt, Autimmunreaktionen hervorrufen.

 

Das Dilemma mit fraglichen Impfstoffen, die für den Notfall zugelassen werden, besteht darin, dass man sie erlauben muss, sobald sie bereits einmal eingesetzt wurden bzw. 

sobald fragliche Inhaltsstoffe in Impfstoffen erlaubt wurden, kann man Squalene für Notfall Impfstoffe benutzen, ohne die normalen Sicherheitsstudien durchlaufen zu müssen, die eigentlich notwendig wären. 

 

In 2013 wurde ein squalenhaltiger Impfstoff für H5N1 für den U.S.-Markt zugelassen. Er enthielt bereits die als problematisch angesehenen Squalen-Zusatsstoffe, welche andere Länder 2009 während der Schweine-Grippe-Pandemie eingesetzt hatten. 

 

Militärisches Personal des Golf-Krieges wurde mit squalenhaltigen Anthrax-Impfstoffen geimpft. 2002 fand eine Studie heraus, dass die Probanden Antikörper gegen Squalene entwickelt hatten. 

 

Die Herausforderung der Impfstoffhersteller besteht darin, eine Immunreaktion zu maximieren, während Nebenwirkungen, die adverse Reaktionen hervorrufen, minimiert werden sollten.(5)

 

 



(1) De La Garza. A.: “It’s a game for Them.” Scientists around the world are teaching dogs to sniff out COVID-19. Oct 09, 2020 


(2) Chung G.: Thousands of Minks die after coronavirus outbreaks at fur farms across the US. People Magazine, Oct 9. 2020


(3) https://www.sharkallies.com/our-story


(4) Yoshiki Kuroda et al.: Autoimmunity induced by adjuvant hydrocarbon oil components of vaccine. Biomedicine &Pharmacotherapy, Vol 58, Issue 5, June 2004, Pages 325-337


(5) Mercola J.: A Half-Million Sharks to be killed for COVID-19 Vaccine. Mercola, take control of your health. October 7, 2020 

Thursday, October 8, 2020

Moderne Reproduktionsmedizin, einfrieren der Eizellen im Trend



Dr. Edith Breburda, Christliches Forum 08.10.2020

 Der Wandel moderner Reproduktionstechniken, macht das Einfrieren von Eizellen nicht nur zu einer Art „Boutique-Erfahrung“, sondern gibt Frauen Macht über ihre Zukunft.   

Im Laufe der Jahre wurde das Einfrieren von Eizellen, die man im Fachjargon Oozyte cryopreservation bezeichnet, gründlich verändert. Die in den 80iger Jahren entwickelte Methode war anfänglich dazu gedacht, kranken Frauen eine Möglichkeit der Behandlung zu geben, ohne ihre Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Sie legten buchstäblich ihre Eizellen auf Eis. 

 

Bereits im Jahre 2012 hat die Amerikanische Gesellschaft für Reproduktive Medizin ein ursprünglich experimentelles Verfahren der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Damit wurde der Weg zu einer Art „Makeover“ geebnet, der in der Gesellschaft einen breiten Einklang fand. Es befreite nicht nur Frauen von ihrer tickenden biologischen Uhr, sondern machte es fast zu einer alltäglichen Notwendigkeit, die fast schon zum guten Ton gehört. 

 

Die beteiligten Pharmafirmen Kindbody, Prelude Fertility, Ova usw. haben das Einfrieren von Eizellen von einem strikt medizinischen Eingriff, der an ein klinisches Umfeld gebunden war, zu einem Boutique-Erlebnis gemacht. Es wird nicht nur bequem, sondern bietet vor allem Komfort. Darüber hinaus können Frauen nun -so die Werbung- endlich selbst bestimmen, wann und mit wem sie ihren Nachwuchs haben wollen. Notfalls shoppen sie einen begehrten Samenspender, den sie im Internet ohne weiteres finden können. 

 

Die Vermarktung des Einfrierens von Eizellen findet in Happy-Hour-Informationsveranstaltungen, exklusiven Büros bis hin zu Instagram-Anzeigen statt. Es wird das Gefühl vermittelt, dass es sich bei der Reproduktionstechnologie nicht um eine große Sache handelt. Sie ist keineswegs beängstigend und fällt nunmehr unter die Rubrik der Selbstverwirklichung und des Wellness.[1]

 


Die Reklame einer New Yorker Fruchtbarkeitsklinik verglich die Kosten der Prozedere mit dem Sparen auf eine Manikür oder eine gefrorene Acaischale (siehe Bild). In ihrer Werbung heißt es: Entweder gibst Du einige Dollars am Tag für eine Eisschale aus oder sparst für das Einfrieren deiner Eizellen.[2]

 

Andere Anbieter locken Frauen damit, dass sie die „Zukunft besitzen“, wenn sie ihre Eizellen einfrieren. 

 

Als Valerie Landis ihre Eizellen 2015 einfrieren ließ, war sie mit 33 Jahren die Jüngste. Die vielbeschäftigte Frau, deren letzte ernsthafte Beziehung schon ein paar Jahre zurück lag, wollte sich mit dem Kinderbekommen etwas Zeit kaufen. Damals waren die Frauen mindestens 37 Jahre alt, die sich dieser Prozedur unterzogen. Heute ist das ganz anders. Man kann durchaus 25-Jährige unter dem Klientel finden. Es ist die neue Welle der Feministinnen. Ein Trend, der auf die Unabhängigkeit von Frauen verweist. 

 

Gina Bartasi, die Geschäftsführerin von Kindbody, bemerkt: „So viele Gebiete in der Wellness und der eigenen Gesundheitsvorsorge sind proaktiv. Wie denken an ein ausgewogenes Essen; auf unseren Cholesteringehalt zu achten und genug Fitness zu betreiben. Dabei lassen wir unsere Fruchtbarkeit aus und warten so lange, bis das Kinderkriegen zum Problem wird.“

 

Die Eizellen einzufrieren ist eine Art von Selbstvorsorge. 

 

Dies Aussagte steht im Gegensatz zu dem, was Fruchtbarkeitsspezialisten darüber denken. Sie wollen nicht, dass sich junge Frauen grundlos der Prozedur unterziehen. Weder Angst noch Verharmlosung sei angebracht. Es ist zudem falsch, eine Art Hoffnung zu vermitteln, welche diese Art der Reproduktionsmedizin ganz nach dem Willen der Frau und ihrem „Zeitfenster“ ermöglichen würde.  

 

„Ich nenne es ganz unkonventionell DAS ABGREIFEN“, sagt Paul Lin, Geburtshelfer und Gynäkologe sowie Leiter der Gesellschaft für Reproduktionstechnologie. Es klingt ganz so wie: „Hey, du bist eine unabhängige Frau. Schnapp dir deine Fruchtbarkeit und machen es einfach.“- 

Und all das geschieht mit dem Hintergedanken, dass diese lockere Art der „Reklame“ bestimmt Patienten einbringt.“ 

 

Aber eigentlich sind es ja keine Patienten, sondern Kunden. Denn Frauen, die ihre Fruchtbarkeit auf diese Weise hinauszögern, sind nicht krank!  

 

Abgesehen davon, Eizellen für eine spätere erfolgreich Schwangerschaft einfrieren zu lassen, hängt von vielen Faktoren ab. Je mehr Eizellen gespendet werden, desto höher die Chancen einer späteren Schwangerschaft. Gerade dieser Vorgang ist jedoch nicht so einfach. Am Ende überleben nicht mal alle Eizellen den Einfriervorgang. Die „Qualität“ der Eizellen nimmt mit der Lagerung ab, und je älter sie werden, desto wahrscheinlicher haben sie genetische Anomalitäten. 

 

„Alter ist überall der limitierende Faktor für jemanden, der Schwanger werden will“, sagt Dr. Josh Klein, Gründer von Extend Fertility. „Der Zusammenhang für mich war immer klar. Eizellen von jüngeren Frauen sind von Vorteil.“ 

 

2017 ließen sich 23-mal so viele Frauen ihre Eizellen einfrieren wie noch 2009. Firmen in Silicon Valley wie Facebook und Google bieten „egg freezing“ als eine Sozialleistung für ihre Mitarbeiter an. Das Attraktive dabei ist, Zeit „stehlen“ zu können, bis man den richtigen Partner findet; mit seiner Ausbildung fertig ist oder das finanzielle Umfeld stimmt. 

 

Der Hauptgrund liegt laut Yale darin, keinen Partner zu haben. „Ein bisschen kommt auch ein gewisser sozialer Druck und Gruppenzwang dazu“, sagt Dr. Pasquale Patrizio, Leiter des Yale Fertility Center und des Fertility Präservation Programm‘s. „Deshalb müssen wir sehr vorsichtig sein, wie wir das Einfrieren von Eizellen anbieten.“ Auch er betont: „Wir dürfen das Geschäft nicht auf Ängsten aufbauen und mit dem einzigen Hintergedanken, schnell an Geld zu kommen.“ 

 

Bartasi von Kindbody widerspricht dieser Ansicht. Es sei nichts Falsches daran, Frauen zu ermutigen, eher früher als später über ihre Fruchtbarkeit nachzudenken:

 

"Wir wollen einfach keine Optionen vorenthalten. Frauen sollten aufgeklärt und ermutigt werden, ihre eigene Fruchtbarkeit proaktiv zu verstehen, wenn sie noch die meisten verfügbaren Optionen haben", sagte Bartasi. "Sobald sie diese Information haben, liegt die Wahl bei ihnen."

 

Was für Gründe Frauen auch immer haben, das Einfrieren der Eizellen ist nicht gerade billig. Alles inclusive kostet es zwischen 15,000-20,000 US- Dollars. 

 

Die Erfolgsrate hängt davon ab, wieviel Eizellen man einfriert und wie alt die Frauen sind. Bei 15 eingefroren Eizellen liegt die Chance bei 85-Prozent, eine später Schwangerschaft zu haben, sofern die Frauen 35 Jahre oder jünger sind. Bei 10 Eizellen liegt die „Rate“ bei 61% und bei 5 Eizellen sind wir bei 15%, sagen die Mediziner. 

 

„Was für ein schreckliches Investment“, beschwert sich die Photographin und Filmproduzentin Gwen Schroeder. „Du musst $15.000 hinlegen, um später eine 15% Chance zu haben, ein Kind zu bekommen.“

 

Sie hat ihre Eizellen eingefroren, als sie 35 Jahre alt war. Sie hatte das Geld erst durch das Erbe ihres Vaters bekommen. Sechs Monate später traf sie jemanden und nun haben sie eine Tochter. Ihre entnommenen Eizellen liegen immer noch auf Eis. „Dieses Investment gibt mir ein bisschen Sicherheit“, sagt sie. „Ich will sie auf jeden Fall behalten, man weiß ja nicht, was das Leben einen noch so bietet.“

 

Die meisten Frauen, die sich der Prozedur unterzogen haben, werden diese Eizellen dennoch nicht nutzen. Aktuell sind es nur 3-9% der Frauen, die wirklich auf sie zurückgreifen. 

 

Die ganze Angelegenheit ist alles andere als einfach, denn je jünger die Frauen sind, desto besser sind zwar die Eizellen, aber umso weniger der Frauen nehmen von ihnen Gebrauch. Je älter die Frauen wiederum sind, desto mehr greifen sie auf ihre gefrorenen Eizellen zurück, je geringer ist bei ihnen jedoch die Wahrscheinlichkeit, ein Kind auszutragen. 

 

Nach Dr. Patrizio Ansicht sollten Frauen ihre Eizellen zwischen 33 bis 35 einfrieren.  Ein schwieriges Unterfangen, wenn man kein Geld hat und nicht jeder eine GoFundMe-Kampagne auf dem Internet starten will, was einige der Frauen durchaus tun. 

 

Was bleibt, ist die ethische Frage dieser Prozedur. Die Frage, wer der Autor des Lebens ist. Denn allzuoft geben wir diese Rolle an die Reproduktionsmedizin ab. Grob vereinfacht wird ein Embryo durch In-Vitro-Fertilisation erzeugt. Meist ist es aber nicht ein Embryo, sondern man nimmt wahrscheinlich alle Eizellen und selektiert am Ende die „Besten“ heraus, um eine Schwangerschaft zu induzieren.
Was ist, wenn die Eizellen nicht benutzt werden? Ihre Lagerung muss bezahlt werden. Sicher ist es einfacher, wenn es sich um eine Eizelle handelt als um einen Embryo. Dennoch stellt sich die Frage:  würde man nicht benutzte Eizellen der Forschung weitergeben? Diese könnten Embryos schaffen, um an ihnen zu experimentieren!  Es ist schwer genug, an menschliche Eizellen zu kommen – und in vielen Ländern sind Eizellen für Forschungszwecke begehrt. 



[i] Grant R.: How egg freezing got rebranded as the ultimate act of self-care. US News, 30. September 2020

[ii] Sadovi K.: Wall Street greed’s latest target: fertility clinics. Take on Wall St. August 7, 2019

 

https://takeonwallst.com/2019/08/private-equity-fertility/

https://www.theguardian.com/us-news/2020/sep/30/egg-freezing-self-care-pregnancy-fertility

 

 

Saturday, October 3, 2020

Das Dilemma der Babyfabriken während der Pandemie


Dr Edith Breburda 

Christliches Forum, 3.Oktober 2020

Es gibt Frauen, die entweder freiwillig oder gezwungenermaßen Kinder auf die Welt bringen. Berichte über sogenannte “Kinderfabriken”, wie z.B. in der Ukraine, mehren sich. Durch das COVID-19 bedingten “Lockdowns” im Frühjahr 2020 erfuhren wir von dem Dilemma, in welchem sich Leihmutter-Kliniken befinden, weil die Babys nicht mehr von ihren Eltern abgeholt werden konnten.  

Oksane Grytsenko ging dem Baby-Business in ihrem Land im Juni 2020 nach. Neugeboren liegen in ihren Krippen. Einige weinen, anderen nuckeln an der Flasche, die ihnen eine Hilfskrankenschwester im Hotel Venice, in einem Vorort von Kiev, reicht. Das Hotel ist mit einer Mauer und Stacheldraht umgeben. 

Es handelt sich um den Nachwuchs von ausländischen Eltern, die diese beim BioTexCom Zentrum für Humane Reproduktionbestellten. Es ist die größte „Leihmutter-Klinik” der Welt. Die Babys sind im Hotel Venice buchstäblich gestrandet. Ihre Auftragsgeber konnten sie nicht mehr abholen, als im März 2020 die ukrainische Grenze wegen der COVID-19 Pandemie geschlossen wurde. 

Verängstigte Eltern versuchen, ihre Kinder über Videoanrufe zu beruhigen. Sie senden Aufnahmen von ihren Stimmen, damit ihre biologische Tochter oder ihr Sohn auf diese Weise ihre Eltern kennen lernen. 

BioTexCom hat ein Video von Hotel Venice im Mai 2020 herausgegeben, um auf das herzzerbrechende Dilemma hinzuweisen. Man will damit erreichen, dass die Grenzen wieder aufmachen, damit die Kinder zu ihren Eltern können. Das Schicksal der Babys erregte weltweit die Gemüter. Einen Monat später waren immer noch 50 Neugeborenen gestrandet. Die boomende Industrie der “Kinderfabriken” wurde dadurch noch mehr ins Rampenlicht der Kritiker gerückt. 

Die ukrainische Kinder-Ombudsfrau Mykola Kuleba redet mittlerweile von mehr als einer Verletzung von Kinderrechten. Wenn es um ihren Willen ginge, würde sie die Leihmutterschaft für nichtukrainische „Eltern“ ganz verbieten. 

Ein Ansinnen, das schwer in einem Land wie der Ukraine durchzudrücken sein wird. Wir wissen, dass Frauen dort nahezu von Extra-Cash abhängig sind. So bieten sich immer wieder verarmte Landfrauen an, Babys gegen Geld auszutragen. Ungeachtet dessen, dass sie offensichtlich einen hohen psychologischen und gesundheitlichen Preis dafür in Kauf nehmen, ihre „Gebärmutter“ auszumieten. 

Die 39-jährige Liudmyla kommt aus Vinnytsia. Die Stadt liegt südwestlich von Kiev. Die Leihmutter wartet immer noch auf das Geld für ein Mädchen, die sie für ein deutsches Ehepaar im Februar 2020 zur Welt brachte. „Ich schreibe meinen Auftraggebern sehr oft“, sagt Liudmyla. Sie schulden ihr noch 6.000 Euro, welche wegen der Pandemie nicht bezahlt werden könnten.  

Liudmyla hatte in Kiev einen erfolgreichen Embryotransfer. Während ihrer Schwangerschaft war sie in Vinnystia. Ihre Agentur verlangte, dass sie das Kind in Polen entbindet. Dort ist zwar eine Leimutterschaft verboten; die Registrierung des Kindes ist in diesem Land dafür einfacher. Jedoch wusste man in der polnischen Klinik nichts von Liudmyla. „Ich wollte sie nicht hergeben. Ich weinte.“ Die Realität holte sie schnell ein. „Ich wusste, worum es ging“, erinnert sich die Leihmutter, die sich in den Tagen des Krankenhausaufenthaltes um das Neugeborene kümmerte. 

Liudmyla ist alleinerziehende Mutter von drei eigenen Kindern. Seit Jahren versucht sie, ihre kleine Familie durchzubringen. So suchte sie 2017 die Leihmutterschaftsklinik in Kiev auf. Mit dem Geld konnte sie einen Lohn für eine Wohnung aufnehmen. Obwohl schon die erste Leihmutterschaft kompliziert war und sie während der Schwangerschaft auf der Intensivstation war, entschied sie sich, ein weiteres Kind auszutragen. Sie wollte damit ihre Wohnung abbezahlen. Eine Bleibe zu haben war besser als ein Hotelzimmer, in dem sie zuvor lebte. 

Obwohl es keine offiziellen Statistiken gibt, vermutet man, dass sich jährlich mehrere tausend ausländische Eltern  an die Ukraine wenden, um auf eine günstige und unkomplizierte Weise, Eltern eines Babys zu werden. Einzige Auflage ist, dass die heterosexuellen Eltern verheiratet sind und eine Bestätigung ihrer Unfruchtbarkeit vorliegt. 

Tetiana Shulzhynska, die in Chernihiv als Busfahrerin arbeitet, suchte 2013 die Leihmutter Klinik BioTexCom auf. Sie hatte so viele Schulden, dass ihr diese ein Fahrkarte nach Kiev senden musste. Sie trug ein Kind für ein italienisches Ehepaar aus. Doch nach zwei Monaten merkte sie, mit vier Kindern schwanger zu sein. Der biologische Vater bestand darauf, drei der Kinder im Mutterleib abzutöten. Im Mai 2014 brachte Shulzhynska eine Tochter für ihre Auftragseltern in die Welt. Sieben Monate später wurde bei Tetiana Zervikalkrebs diagnostiziert. Es dauerte fast ein Jahr, um das Geld für eine Operation aufzubringen. Kurz danach planten die Ärzte ihr linkes Bein zu amputieren, welches bereits vom Krebs angegriffen war. 

Tetjana warnt nicht nur Frauen vor einer Leihmutterschaft, sie führt mittlerweile mit einigen anderen Frauen ein Prozess gegen BioTexCorn. Die 38-Jährige ist der Überzeugung, dass viele Frauen am Ende mehr Unkosten haben werden. „In dem Vertag beschützen sie nur die Babys. Sie kümmern sich nicht um Deine Gesundheit oder gar um Dich persönlich.“

Albert Tochilovsky, der Eigentümer von BioTexCom, kann im Hotel Venice angetroffen werden. Er bestreitet keineswegs die Pannen, welche seine Firma hat. „Ich glaube nicht, dass wir die Einzigen sind, die diese Probleme aufweisen. Jetzt, wo es Gentests gibt, werden wahrscheinlich noch mehr Eltern herausfinden, dass Ihr Kind nicht mit Ihnen verwand ist.“ Für Albert liegt die Ursache bei der relativ geringen Erfahrung, die er hatte, als die Klinik noch in ihren „Kinderschuhen“ steckte. So können durchaus Embryos vertauscht werden, erklärt er.  

Hinzu kommen Elternpaare, die ihre Babys nicht annehmen wollen, weil die Gesundheitsprobleme hatten. Bridget, die Tochter eines amerikanischen Paares, wurde 2016 geboren und lebt nun in einem Weisen-Heim in Zaporizhia, im Osten der Ukraine. 

„Es war eine Tragödie für uns“, sagt der Direktor. Auf der Webseite seiner Leihmutter Klinik steht: „Wir haben die besten Leihmütter“. Er verleugnet die Misshandlung von Frauen und weiß auch nichts von Shulzhynska’s Krebs. Dennoch bezeichnet er ihre Behauptung als „schwachsinnig“, weil seine Klinik ihre Vertragspartner bestens schützt. „Bei uns passiert ihnen nichts. Wir sind nur für die den Embryotransfer zuständig. Wobei wir diesbezüglich die besten Reproduktionstechnologien anwenden. 

Gesundheitsprobleme entstehen in den Entbindungskliniken, die eventuell die Gebärmutter entnehmen müssen. Darauf haben wir keinen Einfluss. Doch selbst wenn das passieren sollte, zahlen wir eine Kompensation“, rechtfertigt sich Albert. 

Vielleicht trifft es besser zu, dass sich der Direktor die Lage nur schönredet und weltfremd auf seinen Profit aus ist. Ansonsten müsste er von all den Nebenwirkungen einer Leihmutterschaft wissen. Sie endet ja nicht damit, wenn das Auftragskind gegen ein Entgelt, von dem er das Meiste für sich behält, in die Arme der Eltern gelegt wird. 

Momentan bangen Schwangere darum, ob es den Auftragseltern überhaupt möglich sein wird, ihre Babys abzuholen. Die 26-jährige Olga aus dem Nordosten der Ukraine kam mit ihrem Sohn und Mann nach Kiev, um dort Zwillinge für chinesische Auftragsgeber zu entbinden. Sie wartet in einer kleinen Wohnung, nahe des Entbindungszentrums, auf die Geburt. Es gehe ihr gut. Manchmal trifft sie sich mit anderen Leihmüttern der Agentur. 

Für die 17,000 Euros, die sie bekommen wird, will sie ein kleines Café aufmachen. Vielleicht wird es auch ein Blumenladen. Sie ist sich darüber noch im Unklaren. Olga bemerkt: „Ich habe keinen umgebracht, oder gestohlen. Ich habe mir das Geld auf ehrliche Weise verdient.“

Ihr Sohn sitzt neben der Mutter. Er nennt die zu erwartenden Babys „Kirusha und Kirusha“.  Die einzige Sorge, die Olga hat, ist die, ob die Eltern vor der Geburt anreisen können. Ansonsten wird es ihr überlassen, für die Babys zu sorgen, bis die Eltern ankommen. Während der Pandemie kann es sich dabei um mehrere Monate handeln. Eine Mutter adoptierte am Ende das Auftragskind, weil die Eltern es nicht mehr haben wollten. 

Um die Situation zu überbrücken, warten die Babys, die täglich zunehmen, in einer provisorischen Neugeborenen-Station im Hotel Venice. Einige argentinische- und spanische Ehepaare hatten es noch vor dem Lockdown geschafft, in die Ukraine zu reisen. Glücklich wurden sie mit ihren Auftragskindern vereint. 

Wann sich der Grenzverkehr in die Ukraine wieder normalisiert, weiß keiner. Rafael Aires verbringt bereits Monate damit, seine Tochter Marta im Hotel Venice zu sehen. Die einzige Verbindung zu seiner Frau in Spanien ist über sein Mobil-Telefon. Die Eltern hatten acht Jahre versucht ein Kind zu bekommen. „Und nun‘, sagt er, „ta-dam“.[1]

Das Geschäft mit Kinderfabriken „floriert“ nicht nur in der Ukraine, wobei es dort noch am „humansten“ betrieben wird. Im Gegensatz dazu werden in Babyfabriken im afrikanischen Lagos Schwangere wie gefangene gehalten, denen die Kinder nach der Geburt entgeltlos entwendet werden. 

2019 wurde nicht nur ein einwöchiges Baby von der Polizei gefunden, sondern kurz darauf 19 Schwangere. Die unterernährten 15-28 Jahre alten Frauen, wurden an vier verschiedenen Orten Nigerias in Isheri-Osum und Ikotun festgehalten. Nach der Geburt nahm man ihnen die Kinder weg und verkaufte sie für -je nach dem Geschlecht unterschiedlichen Preisen- von umgerechnet 800-1300 Euros. 

Die Polizeieinheit Ministry of Women Affairs hatte bereits zuvor in Igando eine illegale betriebene „Kinderfabrik“ gestürmt. Während einige der Mütter wussten, dass die Kinder verkauft werden, wurden andere mit dem Versprechen nach Arbeit in die Hauptstadt gelockt. Die von der Polizei gesammelten Informationen offenbarten, dass viele der Frauen entführt wurden, um in Lagos sexuell ausgenutzt zu werden.

Wenn diese Art der Babyfabriken nicht auf den biotechnologischen Errungenschaften moderner Reproduktionsmedizin aufbaut, handelt es sich dennoch um eine moderne Art der Ausbeutung von Entwicklungsländern, die eventuell der Ausbeutung alter Kolonialherrschaften in nichts nachsteht.[2]

Allen Babyfabriken und auch Reproduktionstechniken gemeinsam ist, dass Frauen nicht nur dehumanisiert werden, sondern sich ihr Wert nach ihren Eizellen, ihrer Gebärmutter usw. richtet. Ganz abgesehen von den psychischen und physischen Tragödien, die sich hinter der Kulisse für Mütter und deren Kindern abspielen. Es handelt sich um ein oft verschwiegenes Dilemma, das nicht erst durch eine Coronopandemie in 2020 heraufbeschworen wurde. 

 

 



[1] Grytsenko O.: The stranded babies of Kyiv and the women who give birth for money. The Guardian, Juni 15, 2020

[2] M’bwana L.: 19 Nigerian pregnant girls rescued in another baby factory. The Maravi Post, Oktober 1, 2019

https://youtu.be/-aG-vtlzcMI

  

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