Dr. Edith Breburda
Madison, die Hauptstadt des US-Bundestaates Wisconsin,
ist eine Metropole für Biotechnologische Forschungen. Dort hat Prof. J. A. Thomson
erstmals 1998 humane embryonale Stammzellen isoliert. Die Stadt hat seitdem
viele Biotechfirmen angezogen. Immer wieder wird man darauf hingewiesen, so
auch am 11. August 2015 in einem Leitartikel des Wisconsin State Journals.
Einen Tag später jedoch sorgen sich Wissenschaftler, dass Biotechfirmen bald
abwandern könnten. Der Grund ist einfach zu nennen. Der Abgeordnete Andre
Jacque scheint dafür verantwortlich zu sein. Er will, dass Planned-Parenthood-Organe
von abgetriebenen Kindern nicht mehr an Forschungseinrichtungen verkauft werden
dürfen.
Am Dienstag, dem 11. August 2015, machte Andre Jacque vor
dem Parlament auf die Undercover-Skandalvideos aufmerksam. Wenn
nun ein Verbot beschlossen werden sollte, könnte Planned-Parenthood
strafrechtlich verfolgt werden.
Etwa 100 Labors arbeiten allein an der Universität von Wisconsin
in Madison mit fötalem Gewebe. Es wird benutzt, um in Zukunft Krebs,
Herzerkrankungen, Parkinson, Erblindung und andere schwere Krankheiten heilen
und Impfstoffe verbessern zu können. Bisher wurde die Forschung mit fötalem
Gewebe als ethisch einwandfrei angesehen.
Bei einem Verbot könnte FluGen, eine Biotechgesellschaft
in Madison, die Impfstoffe gegen Grippe mit Hilfe von Nierenzellen von
abgetriebenen Kindern herstellt, ihre Forschungsarbeiten nicht mehr weiter
durchführen und müsste den Staat verlassen.
Jacque räumte am 11.08.2015 in seiner Parlamentsrede ein,
er wäre dafür, Forschungen mit fötalen Zellen, welche vor 2010 gewonnen wurden,
weiterhin zu zulassen. „Das würde aber immer noch neue Forschungen
beeinträchtigen. Die Zellen, mit denen wir eventuell eine Heilung erzielen
könnten, würden dann einfach mit dem abgetriebenen Kind entsorgt werden“,
erklärte Bob Golden, der Dekan des Medizinischen Fachbereichs der Universität
Madison.
„Sensationsgierige Videos, die keinen Beweis liefern,
dass die medizinische Forschung etwas Falsches tut, wenn sie fötales Gewebe
benutzt, sollten erst gar nicht beachtet werden. Das Parlament solle Jacques
Forderung ignorieren, solange noch kein Schaden entstanden ist. Wisconsin sei
stolz auf seine Forschung und sollte seine Biomedizinische Expertise auch
wertschätzen“, schreibt das Editorial des Wisconsin State Journals in einem
Artikel mit dem Titel: Don’t mess with lifesaving UW research, vom 12.
August 2015. „Die Universität Wisconsin könnte 76 Millionen Dollars und tausende
Stellen verlieren, wenn das Verbot, fötales Gewebe von abgetriebenen Kindern
für Forschungszwecke zu benutzten, durchkommt. Die Stammzellenforschung wäre
von einem solchen Verbot nicht betroffen. Hierzu liefert nicht Planned-Parenthood
das „Material“, sondern Fertilisationskliniken (1)“.
Inzwischen gibt es ein neues Video über Planned Parenthood (2). Eine ehemalige Mitarbeiterin von StemExpress
LLC, Holly O’Donnell, erklärt in diesem Video, dass Planned-Parenthood mit
Biotechnologischen Firmen zusammenarbeitet, die Organe von abgetriebenen
Kindern an Forschungslabors weiter verkaufen.
Die Laboratorien geben ihre Bestellungen an, und Planned-Parenthood
koordiniert die Wünsche. Oft wissen die Mütter nicht, was mit ihren abgetriebenen
Kindern passiert. Sie haben keine Ahnung. Das Gesetz verlangt zwar, dass die Mütter
damit einverstanden sind, dass das Gewebe und die Organe ihrer Kinder
freiwillig gespendet werden. Planned-Parenthood gibt StemExpress Mitarbeitern
Einblick in die Krankenakten, damit sie planen können, wann und in welchem
Gestationsalter Abtreibungen zu erwarten sind. „Wir wussten über alle
Prozeduren Bescheid: Ultraschalluntersuchungen, Abtreibungen,
Spätabtreibungen, ja sogar über die Patientinnen, die einen
Schwangerschaftstest machten, wurden wir aufgeklärt. Für Planned-Parenthood
bedeutet ein Schwangerschaftstest eine mögliche Schwangerschaft und damit evtl.
ein verwertbares fötales Gewebe. Man muss einfach die Gelegenheit nutzen.“
Obwohl Planned-Parenthood das offiziell bestreitet,
werden Organe von abgetriebenen Kindern ohne zu fragen entwendet. „In einem
Fall gab eine Mutter kein Eiverständnis. O’Donnell sah kurz danach einen Mitarbeiter
mit einem toten Föten. Er sagte, er wäre einfach reingegangen, hätte Blut
abgenommen und dann den Fötus beim Rausgehen mitgenommen. Die Frauen, die dort
arbeiteten, waren sehr kalt. Sie hatten kein Mitgefühl, sie wollten nur Geld.
Die Atmosphäre in der Abtreibungsklinik war furchterregend und makaber. Du
kannst da Schreien und Weinen hören. Es ist entsetzlich. Das Abtreibungs- und Organhandel-Geschäft
von Planned-Parenthood ist kein sicherer Platz für verwundbare Frauen (2).“
“Es klingt ironisch, dass Wissenschaftler sich damit rechtfertigen,
dass sie mit ihren Forschungsarbeiten mit abgetriebenen Föten Leben retten. Sie
nehmen die Tötung gesunder unschuldiger Ungeborener dafür in Kauf. Die ethischen Grenzen werden damit vollkommen beiseite geschoben.
Forschungsgelder werden benutzt, um fötales Gewebe von Planned-Parenthood-Abtreibungskliniken
zu bezahlen”, sagt
Frank Piraino in einem Leserbrief vom 11. August 2015 (3).
Auch von der humanen embryonalen Stammzellenforschung wurden und werden
die gleichen Argumente benutzt.
Bereits 2001
sagte der britische Vizegesundheitsministers Lord Hunt, es sei längst
selbstverständlich geworden, Embryonen zu zerstören und ihnen das Recht auf
Leben zu nehmen. Dies sei ein notwendiges Opfer, das man für lebenswichtige
Forschung bringen müsse.
Die Stammzellenforschung,
die längst Erfolge erzielen wollte, ist offensichtlich immer noch nicht soweit,
Organe aus humanen embryonalen Stammzellen zu entwickeln. Sie muss deshalb auf die Organe von abgetriebenen Kindern
zurückgreifen(4).
Es ist sowieso nicht
einfach, embryonale Stammzellen zum Wachsen zu bringen. Um dies zu lernen, brauchen wir Zeit, ist ein üblicher Satz der
Forscher (5).
Dr. David Prentice ist der Überzeugung, dass man nicht
auf die obsolete Forschung mit Organen von abgetriebenen Kindern zurückgreifen
muss, um z.B. Impfstoffe herzustellen. Adulte Stammzellen oder Forschungen mit
Nabelschnurblut haben sich bereits bestens bewährt (6).
Literatur
(1) Scott Bauer: Scott Walker
noncommittal on support for fetal tissue research ban. Wisconsin State Journal,
13. August 2015
(3)
Johnson Ben: Breaking: New video: Planned Parenthood would steal aborted baby
parts without mom’s consent. LifeSiteNews, 12. August 2015
(5) E. Breburda: Verheissungen der neuesten Biotechnologien, 2010, Christiana Verlag. ISBN-10: 3717111728, ISBN-13: 978-3717111726
(4) E. Breburda: Globale Chemisierung, vernichten wir uns selbst?
Scivias Verlag 2014. ISBN-10: 0615926657, ISBN-13:
978-0615926650
(6) EWTN, News Nightly, 12.08.2015
siehe auch:
E. Breburda: Reproduktive Freiheit, free for what? Scivias Verlag
2015. ISBN-10: 0692447261
ISBN-13: 978-0692447260
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