Dr. Edith Breburda
Veröffentlicht Christliches Forum und Journalistenwatch 7/8. August 2015
Pränataltests, wie der PraenaTest®, sollen Frauen die Sorge nehmen, ein behindertes Kind zu bekommen. Er sei für das Ungeborene ungefährlich, erläutert die Hompage des Anbieters LifeDocexx. Der Pränatalmediziner Hagemann sagt über die Tests: "Sie bieten nur begrenzte Informationen und können nur etwas über die genetischen Dispositionen aussagen, aber nichts über eine Bewertung des ganzen Kindes und seiner Lebensqualität."
Ab der vollendeten
neunten Schwangerschaftswoche bietet der PraenaTest® an: Trisomie 21(Down Syndrom), 18 und 13, das
Klinefelter, Turner, Triple X und das XYY-Syndrom bei einem ungeborenen Kind
sowie auch auf Wunsch das Geschlecht des Kindes festzustellen. Der Tagesspiegel
schreibt 2014, dass nur 1 von 12 Kindern mit Trisomie 18 oder 13 das erste
Lebensjahr überlebt. Aber ein
Todesurteil muss das noch lange nicht sein. Eine der gelisteten Krankheiten zu haben ist nicht gleichbedeutend
mit einem frühen Tod. 97 Prozent der Familien mit einem behinderten Kind sind
glücklich und dankbar, dass es Teil ihres Leben ist.
Es bleibt
dahingestellt, ob der Test Sorgen nimmt, oder eher Ängste schürt. Viele Frauen
sind hilflos, wenn sie erfahren, dass ihr Kind behindert ist. Der PraenaTest® hat eine hohe
Sensitivität und Spezifität, nur kann er auch falsch positiv sein, da er nur
freie Chromosomenaberrationen erfasst und keine Mosaike oder strukturellen
Aberrationen wie Translokationen. Fällt der Test positiv aus, folgt eine
invasive Untersuchung mit all den Risiken und psychischen Belastungen für die
Schwangere. Bei der Fruchtwasseruntersuchung oder Probennahme vom Mutterkuchen
liegt das Risiko, das Kind zu verlieren bei 0.5 bis 2 Prozent. Die
Hemmschwelle, einen Bluttest durchzuführen, sei niedriger, schreibt die Pharmazeutische
Zeitung online Nr. 12/2014. Somit ist die Untersuchung dennoch gefährlich für
das Kind, denn wird eine der Krankheiten diagnostiziert, wird es abgetrieben,
obwohl es ein langes und erfülltes Leben führen könnte (siehe hierzu auch: Reproduktive
Freiheit, free for what?, ISBN-10: 0692447261, ISBN-13:
978-0692447260) (1).
Demzufolge selektiert der Test. Im allgemeinen werden Screeningverfahren (wie z.B. Brustkrebsfrüherkennung) nur dann angewendet, um bei den Betroffenen durch eine Therapie bessere Heilungschancen in Aussicht stellen zu können. Das Gen-Ethische Netzwerk sprach sich bereits am 26. März 2009, aus Anlass der Unterzeichnung der UN-Behindertenkonferenz durch die Bundesregierung Deutschlands, gegen die Selektion durch Pränataldiagnostik aus. „Logik und Praxis der vorgeburtlichen Diagnostik widersprechen nicht nur dem darin formulierten Ziel der Inklusion, sondern verstärken darüber hinaus die Diskriminierung und den Ausschluss von Menschen mit Beeinträchtigungen. Die gezielte Suche nach Hinweisen auf eine spätere Behinderung des Kindes ist Ausdruck eines abwertenden Blickes auf Menschen, die mit solchen Behinderungen leben und dient der vorgeburtlichen Selektion (2).
Demzufolge selektiert der Test. Im allgemeinen werden Screeningverfahren (wie z.B. Brustkrebsfrüherkennung) nur dann angewendet, um bei den Betroffenen durch eine Therapie bessere Heilungschancen in Aussicht stellen zu können. Das Gen-Ethische Netzwerk sprach sich bereits am 26. März 2009, aus Anlass der Unterzeichnung der UN-Behindertenkonferenz durch die Bundesregierung Deutschlands, gegen die Selektion durch Pränataldiagnostik aus. „Logik und Praxis der vorgeburtlichen Diagnostik widersprechen nicht nur dem darin formulierten Ziel der Inklusion, sondern verstärken darüber hinaus die Diskriminierung und den Ausschluss von Menschen mit Beeinträchtigungen. Die gezielte Suche nach Hinweisen auf eine spätere Behinderung des Kindes ist Ausdruck eines abwertenden Blickes auf Menschen, die mit solchen Behinderungen leben und dient der vorgeburtlichen Selektion (2).
„Viele Behinderungen entstehen durch
Unfälle oder degenerative Erkrankungen, somit wird das Töten von Ungeborenen
nicht dazu beitragen, eine Welt ohne Behinderungen zu erzielen. Aber dadurch,
dass wir Behinderungen schon von Anfang an als Makel ansehen, den es zu
entfernen gilt, wird sich auch der Umgang mit diesen Behinderten verändern.
Hier schließt sich meiner Meinung nach auch der Kreis um das Thema
Sterbehilfe,“ schreibt der Autor des Blogs, Neuro?Logisch!, aus dem Leben eines
jungen Assistenzarztes (3).
Der Gemeinsame
Bundesauschuss, das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung
der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in
Deutschland, überlegt, den PraenaTest® als eine Regelleistung der
Krankenkassen zu übernehmen. Für viele, wie auch den Blogautor, ist es
unverständlich, dass Kassenbeiträge dazu benutzt werden um Behinderte zu
selektieren. Man solle sich lieber um das Wohl der Familien kümmern. Gegner des
Testes argumentieren schon lange, dass wir mit derartigen Praktiken den Weg zum
Designerbaby ebnen. So gesehen könnte wir bald in einer Gesellschaft leben, in
der nur die mittels Gentechnik künstlich entstandenen Babies ein Recht auf
Leben haben (4).
Gerade jetzt, wo
in den USA der Organverkauf von abgetriebenen Babies heftigst diskutiert wird,
sehen einige extreme Feministinnen nichts Falsches darin, Ungeborene so zu
zerstückeln, damit die bestmöglichste Qualität ihrer Organe am
profitbringendsten an die Forschung verkauft werden kann. Eine Autorin der
Zeitung Slate bemerkte dazu: „Die
graphischen Darstellungen der abgetriebenen Kinder waren wohl gedacht, um uns
abzuschrecken. Wir sollten überzeugt werden wie grausam und barbarisch diese
Art des Tötens ist. Aber ich sehe nicht den Tod in diesen Videos. Das was ich
sehe ist Hoffnung.“
Ruth Marcuse die
Kolumnistin der Washington Post, schreibt
hingegen: „Wenn dich das Schlachthof-Fachsimpeln, welches das Center for Medical Progress in seinen
Videos zeigt, nicht bestürzt, musst du dich fragen, ob etwas mit dir nicht
stimmt.“
Am 5.8.2015
schreibt J. Goldberg in einem Artikel für das Wisconsin State Journal
folgendes (5):
„Es ist ein guter
Anfang, wenn wir uns eingestehen, dass uns das Video über die Praktiken von
Planned Parenthood betroffen macht. Die Abtreibungslobby ist so euphorisch über
die Vorteile einer Abtreibung, dass die bittere Realität vertuscht wird. Wenn
eine Frau ihr Kind behalten will, ist es ein Baby. Aber wenn sie es nicht
bekommen will, handelt es sich nur um einen Gebärmutterinhalt. Routinemäßig
sprechen die Medien von „Gewebe“, anstatt von „Organen“. Auch wenn das
medizinisch gesehen zwei verschiedene Dinge sind. Wenn man nun über Organe wie
Herz, Lunge, Gehirn usw. redet, wissen wir, dass es sich um einen menschlichen
Körper handelt und nicht um „Gebärmutter-Inhalte“. Wenn wir verschiedene Wörter
gebrauchen, um ein und das selbe zu beschreiben, ändern wir nichts an der Sachlage.
Sonst würden wir Wissenschaft mit Magie verwechseln. Wenn wir entsetzt sind
über das, was wir in dem Video sehen, könnte uns das veranlassen, Abtreibung in
einem anderen Licht zu sehen. In der heutigen Gesellschaft möchte man keine
Fotos über Dinge sehen, die uns zu nahe treten. An erster Stelle kommen die
Gefühle. So muss man sich daran erinnern, dass Empfindungen eine Rolle spielen.
Thomas Jefferson schrieb einmal: <<Einen Mann zu zwingen, die Verbreitung
von Ideen zu finanzieren, an die er nicht glaubt, und die er verabscheut, ist
sündig und tyrannisch>>.
Wenn Leute
wirklich nicht merken, dass ein Baby, das Arme und Beine, ein Gesicht und ein
Gehirn hat, ein menschliches Wesen ist, das geschützt werden oder zumindest
etwas mehr Respekt verdienen sollte, werden sie wahrscheinlich nie verstehen,
was eine Abtreibung ist. Sie sollten jedoch ihren Mitmenschen einräumen, das
anders zu betrachten. So gesehen sollte man auch keinen zwingen mit seinen
Steuergeldern Abtreibungen zu finanzieren. Wir würden sofort kritisieren, wenn
staatliche Mittel an Einrichtungen gegeben werden, die gleichgeschlechtliche
Ehen diskriminieren. Deswegen sollte man anstreben, die staatliche Finanzierung
für Planned Parenthood einzustellen (6)“.
Literatur:
- E.Breburda: Reproduktive Freiheit, free for what? Scivias Verlag, Juni 2015
- http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/GID/223/dokumentation/pr%C3%A4nataldiagnostik-untergr%C3%A4bt-inklusionhttp:
- http://news.doccheck.com/de/blog/post/2773-praenatest-ein-sicherer-test-nur-fuer-die-schwangere/
- PraenaTest: Ein sicherer Test nur für die Schwangere, DocCheckNews, 6.8.2015
- Jonah Goldberg: Why Planned Parenthood should be defunded. Wisconsin State Journal, 5.8.2015
- http://host.madison.com/news/opinion/column/guest/jonah-goldberg-why-planned-parenthood-should-be-defunded/article_b0d2aa16-019c-5981-99bf-080d2630b388.html
In Deutschland werden alle Steuerzahler, gleich welchen Glaubens oder nichtglaubens, dazu heran gezogen, mit ihren Steuern die grossen, christlichen Kirchen mit zu finanzieren, weil der Einfluss der Kirchenhierarchien es geschafft hat, von Anfang an, die Trennung von Staat und Kirche zu verhindern.
ReplyDeleteWenn Andersgläubige das hinnehmen müssen, werden noch so christliche Christen hinnehmen müssen, dass Steuergelder auch für reproduktive Medizin im Gesundheitswesen eingesetzt werden.
Die Alternative wäre eine sofortige und völlige Trennung von Staat und Kirche, was den kirchlichen Hierarchien den Verlust von vielen Milliarden an Steuergeldern bedeuten würde.
Wollen Sie das wirklich? Nein? Dann beklagen Sie sich bitte nicht, dass die Behandlungen von Frauen im Gesundheitswesen auch aus Ihren Steuergeldern finanziert werden.