Dr. Edith Berburda
Christliches Forum, 3. November 2015
Was ist die ideale Familie? Warum brauchen Jungen einen Vater und warum ist die Familie unersetzbar für einen Staat? - Dieser Frage gehen viele Wissenschaftler nach. Auch die Synode hat sich damit beschäftigt.
Was ist die ideale Familie? Warum brauchen Jungen einen Vater und warum ist die Familie unersetzbar für einen Staat? - Dieser Frage gehen viele Wissenschaftler nach. Auch die Synode hat sich damit beschäftigt.
Seit einiger Zeit
kann man viel über die Familie lesen. Es ist auch nicht zu erwarten, dass diese
Diskussion jemals eingestellt wird. Das, was eigentlich selbstverständlich war,
erscheint plötzlich in einem ganz anderen Licht.
Der Satz „Die Familienstruktur
ist äußerst wichtig“, von Prof. Dr. Brad Wilcox vom American Enterprise
Institut, der gleichzeitig Direktor des National Marriage Projects der
Universität von Virgina ist, sorgte dennoch für Aufsehen.
Die US-amerikanische
Princeton-University und die linksgerichtete Brooking-Institution
veröffentlichten neulich eine Studie, in der es hieß: „Viele Gelehrte stimmen
damit überein, dass es Kindern, die mit ihren biologischen Eltern in einer
stabilen Familie aufgewachsen sind, viel besser geht, als denen, die in all den
neuartigen familienähnlichen Verhältnissen groß wurden.“
Warum das so ist,
wird immer noch diskutiert.
Die US-Staaten,
in denen mehr verheiratete Eltern leben, waren ökonomisch besser gestellt. Auch
Kinderarmut war in diesen Staaten weniger vorhanden, fand Prof. Wilcox in einer
Studie heraus.
Die Washington
Post fasst zusammen:
„Die Gütergemeinschaft
der Verheirateten ist in einem Staat der bessere Indikator für Wohlstand als
die Bildungsrate der Einwohner.“
„Besonders Jungen
kommt es zugute, wenn sie in einer traditionellen Familie groß werden“,
erläutert ein Bericht vom Massachusetts Institute of Technolog. Diese Aussage
untermauert Daniel Patrick Moynihan’s berühmtes Zitat von 1965:
„Die amerikanische Geschichte lehrte uns, dass in den wilden irischen Elendsvierteln des 19. Jahrhunderts, in den zerrissenen Vorstädten von Los Angeles eine große Zahl von Jungen in zerbrochenen Familien aufwuchsen, in denen nur noch die Mutter die Kinder erzog. Die Buben hatten nie die Gelegenheit, eine stabile Familie und einen Vater zu erleben, der ihnen Sicherheit durch seine Autorität bot. So eine Gesellschaft, in denen die Jungen keine rationalen Erwartungen an die Zukunft haben, endet im Chaos.“
„Die amerikanische Geschichte lehrte uns, dass in den wilden irischen Elendsvierteln des 19. Jahrhunderts, in den zerrissenen Vorstädten von Los Angeles eine große Zahl von Jungen in zerbrochenen Familien aufwuchsen, in denen nur noch die Mutter die Kinder erzog. Die Buben hatten nie die Gelegenheit, eine stabile Familie und einen Vater zu erleben, der ihnen Sicherheit durch seine Autorität bot. So eine Gesellschaft, in denen die Jungen keine rationalen Erwartungen an die Zukunft haben, endet im Chaos.“
Vielleicht ist es
die faszinierende, aber auch sehr irritierende Studie von Nicholas Ziel vom
Institut für Familienforschung, die besagt, dass es Adoptivkinder in der Schule
viel schwerer haben als Kinder, die von ihren biologischen Eltern erzogen
werden. Diese Information ist erschreckend, weil Adoptiveltern finanziell meist
besser gestellt sind und sich meist genauso viel Mühe mit der Kindererziehung
geben wie die leiblichen Eltern. Trotz allem ist eine Adoption immer noch
bessere für die Kinder, als wenn sie missbraucht werden würden oder in Waisenhäusern
aufwachsen müssten.
Man muss jedoch
immer alles in Relation setzen. So geht es einem chinesischen Kind, das bei
Lesben aufwächst besser, als in einem Waisenheim in China. Ein Kind, dessen
Eltern sich nicht mehr lieben und sich stattdessen dauernd streiten und
anfeinden, würde eher davon profitieren, wenn sich die Eltern scheiden lassen.
Der St. Lawrence-Universitäts Professor Steven
Horwitz spricht von dem sogenannten Nirvana Irrtum, wenn man verschiedene Familienstrukturen untersucht,
die nicht zusammen passen.
Man kann eine idealisierte Ehe, in der alles stimmt, nicht als Maßstab heranziehen. Das ist unrealistisch. Es können nur unvollkommene Alternativen verglichen werden. Das heißt aber nicht, dass es die perfekte Familiensituation nicht gibt, nur weil wir in einer Welt leben, wo Ideale und Realität voneinander abweichen.
Diese Diskrepanz erleben wir bei allen Dingen, die die Menschlichkeit involvieren. Es sollte auch keinen überraschen, dass die Familienstruktur kontrovers betrachtet wird. Denn die Familie hat einen größeren Stellenwert in unserem Leben, als unsere Regierung oder die Schule.
Man kann eine idealisierte Ehe, in der alles stimmt, nicht als Maßstab heranziehen. Das ist unrealistisch. Es können nur unvollkommene Alternativen verglichen werden. Das heißt aber nicht, dass es die perfekte Familiensituation nicht gibt, nur weil wir in einer Welt leben, wo Ideale und Realität voneinander abweichen.
Diese Diskrepanz erleben wir bei allen Dingen, die die Menschlichkeit involvieren. Es sollte auch keinen überraschen, dass die Familienstruktur kontrovers betrachtet wird. Denn die Familie hat einen größeren Stellenwert in unserem Leben, als unsere Regierung oder die Schule.
Seit unserer Geburt verleiht sie uns unsere Identität, unsere Sprache
und vermittelt uns die Vorstellung, wie die Welt funktionieren soll. Bevor wir
zum Bürger oder Wähler werden, sind wir Teil einer Familie. Im Laufe der Jahre
manipulierte man uns, die Familie als eine Art Konkurrenz, zumindest jedoch als
ein Problem für den Staat anzusehen. Zumindest werden Familienkriege nie enden,
weil die Familie einem wichtig ist (1).
Erstaunlich ist so gesehen die Entscheidung der Synode, welche die Rechte
der Eltern unterminiert. Am 27.Oktober
2015 stimmten 94% der 257 Synoden Väter dafür, dass Eltern nicht mehr das
alleinige Recht haben sollten, ihren Kindern Sexualkundeunterricht zu erteilen.
In dem Dokumentes heißt es: „Die
Familie wird ihre primäre Rolle in der Kindererziehung beibehalten, aber sie
kann nicht der einzige Ort für Sexualerziehung sein.“
Das verhält sich konträr zur Lehre der Kirche, wo es heißt, die Familie
muss der einzige Ort sein, um Kinder aufzuklären.
Grundlegende
Forderungen an die Sexualerziehung werden in der Enzyklika “Familiaris
consortio” (Johannes Paul II.) dargelegt, in der unter der Nr. 37 gesagt wird:
“Die Geschlechtserziehung ist ein Grundrecht und eine Grundpflicht der Eltern,
sie muss immer unter ihrer sorgsamen Leitung erfolgen, sei es zu Hause, sei es
in den von ihnen für ihre Kinder gewählten Bildungsstätten, deren Kontrolle
ihnen zusteht. In diesem Sinne betont die Kirche das Prinzip der Subsidiarität,
das die Schule beachten muss, wenn sie sich an der Geschlechtserziehung
beteiligt; sie hat sich dabei vom gleichen Geist leiten zu lassen wie die
Eltern.”
Führende UN-Beauftragte und
Politiker versuchen, Eltern von diesem unabdingbaren Recht der Erziehung und
Formation ihrer Kinder abzuhalten.
12-jährige Kinder, die in
Entwicklungsländer leben, haben freien Zugang zu Verhütungsmitteln und
Abtreibung. Es wird argumentiert, dass es die Gesundheit des Kindes erfordert,
dass der Staat ihnen dieses, ohne das Wissen der Eltern, ermöglicht. Einige Länder,
die UNESCO und die Weltgesundheitsorganisation, fördern unter anderem eine pornographische
Sexualkunde, welche die Rolle der Eltern als Beschützer und Aufklärer ihre Kinder
missachtet.
Die Freiheit der Eltern wird durch Aufklärungsprogramme wie das „It’s All One Curriculum” unterminiert. Aber auch die eigene Kirche entbindet Eltern von ihrer primären Aufgabe der Sexualerziehung ihrer Kinder.
Die Freiheit der Eltern wird durch Aufklärungsprogramme wie das „It’s All One Curriculum” unterminiert. Aber auch die eigene Kirche entbindet Eltern von ihrer primären Aufgabe der Sexualerziehung ihrer Kinder.
In England und Wales haben viele junge Kinder Zugang zu Verhütungsmitteln
und Abreibung in ihrer eigenen katholischen Schule, ohne dass die Eltern
darüber etwas wissen. Der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales
ist das bekannt. Kindern in konfessionellen Grundschulen wird bereits gesagt,
dass es ok ist, später einen gleichgeschlechtlichen Partner zu heiraten (2).
Es ist zu bedauern, dass die neuesten wissenschaftlicher Untersuchungen über
die äußerst wichtige Bedeutung der Familie nicht bekannt sind und die
entscheidende Rolle der Eltern für das Wohl einer gelungenen Kindererziehung
nicht beachtet wird.
Literatur:
1)
Goldberg J.: Jonah
Goldberg: Why family structure is so important, controversial. Wisconsin State
Journal. 28.10.2015
2)
VoiceoftheFamily: 94% of Synod Fathers
voted to undermine parental rights at Synod. LifeSiteNews, 28. Okt. 2015
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