Dr. Edith Brebuda
Christliches Forum, 13. Oktober 2015
Das Wisconsin State Journal veröffentlichte am 22. September 2015 eine Umfrage, wonach jede vierte Studentin der US-Universität von Wisconsin, Madison, von ihren männlichen Mitstudenten sexuell belästigt wird. Tausende von Studentinnen wurden befragt. Ein Viertel von ihnen wurde schon einmal sexuell misshandelt. Damit liegt die Uni über den derartigen Vorfällen anderer Universitäten der USA.
Das Wisconsin State Journal veröffentlichte am 22. September 2015 eine Umfrage, wonach jede vierte Studentin der US-Universität von Wisconsin, Madison, von ihren männlichen Mitstudenten sexuell belästigt wird. Tausende von Studentinnen wurden befragt. Ein Viertel von ihnen wurde schon einmal sexuell misshandelt. Damit liegt die Uni über den derartigen Vorfällen anderer Universitäten der USA.
Rebeca Blank, Kanzlerin der UW Madison, kennt diese Zahlen:
„Viele wissen von den sexuellen Übergriffen. Sie stellen ein wirklich
ernstzunehmendes Problem dar. Wir haben dennoch Fortschritte gemacht, indem wir
die Studentinnen aufklären. Das entschuldigt natürlich nicht, weiterhin alles
zu tun, was zur Sicherheit unserer Studierenden beitragen kann. Jeder sexuelle Angriff
auf dem Unigelände ist einer Zuviel."
Die Gesellschaft für Amerikanische Universitäten hat 27 Universitäten untersucht. Vor allem die Studentinnen der ersten Semester sind die Opfer. 23.1 Prozent gaben an, dass sie nicht mit der sexuellen Handlung einverstanden oder sogar bewusstlos waren.
Die Gesellschaft für Amerikanische Universitäten hat 27 Universitäten untersucht. Vor allem die Studentinnen der ersten Semester sind die Opfer. 23.1 Prozent gaben an, dass sie nicht mit der sexuellen Handlung einverstanden oder sogar bewusstlos waren.
In Madison waren 27.6 Prozent der Studentinnen betroffen. Wobei 12.6
Prozent vergewaltigt wurden. Oft haben die Opfer Angst, den Täter anzuzeigen. Vor
allem, wenn Zwang im Spiel war.
Die Regierung untersucht nun, ob die Universität von Madison den Vorfällen
entsprechend nachgeht. Vor allem jetzt, wo die Gesellschaft über den sexuellen
Missbrauch an der Universität informiert ist und man Vorsichtsmaßnahmen mit den
Studentinnen bespricht.
Valencia Raphael, eine Doktorandin, stellt fest, dass sich einiges geändert
hat, seitdem sie ihr Studium angefangen hat. „Um wirklich die Anzahl der Sexualverbrechen
zu reduzieren muss man alle miteinbeziehen und nicht nur diejenigen, die davon
betroffen sind, wie Frauen, Lesben, homosexuelle, bisexuelle oder transgene
Studenten. Ein Opfer ist immer auch eine Schwester, ein Kommilitone, eine
Freundin.
Um das Verbrechen einzudämmen, müssen wir jedem klar machen, wie sehr
es die Opfer belastet", sagt Valencia Raphael.
Sarah van Orman, Direktorin des Gesundheitsdienstes der Universität, ist
der Meinung, dass man Studenten dazu bringen muss einzugreifen, wenn sie ein derartiges
Verbrechen beobachten (1).
Manchmal ist man auch zu übereifrig. Ein Richter aus dem US-Städtchen Fond
Du Lac sprach am 9. Oktober 2015 einen jungen Studenten frei, der angeblich 14
Monate zuvor eine Studentin auf dem Unigelände vergewaltigt haben sollte. Die
Beweise waren nicht eindeutig genug. Eigentlich war alles, was man hatte, eine
Videoaufzeichnung von den Beinen des Opfers und des angeblichen Täters. Anhand
der Schuhe wollte man den Angeklagten überführen. Vor Gericht war das nicht
beweiskräftig. Die Mutter des Angeklagten war entrüstet. Ihr Sohn hätte gar
nicht festgenommen werden dürfen. „Wir mussten 40.000 Dollars für Anwälte
ausgeben, obwohl mein Sohn unschuldig war. Außerdem lagen keinerlei Beweise
vor. Was machen dann Studenten, die kein Geld haben, ihre Unschuld zu beweisen?“,
fragt die Mutter entrüstet (2).
Der Publizist Janathon von Maren fragt sich, wie es denn überhaupt so weit
kommen konnte, dass Studentinnen heute vermehrt vergewaltigt werden. Das, was
heute auf dem Unigelände sattfindet, bezeichnet er als einen Kulturkrieg:
„Man spricht von einer Rape-Kultur, wenn
man die sexuellen Übergriffe auf dem Universitätsgelände beschreibt. Obwohl
Konservative diesen Ausdruck nicht favorisieren, weil Feministinnen dieses Wort
gebrauchen. Sie wollen damit beweisen, dass zur patriarchalen Gesellschaft,
Vergewaltigungen dazugehörten. Alle Männer wurden damals als potentielle
Vergewaltiger betrachtet.
In der angeheizten Debatte von heute werden Überlegungen angestellt, ob man
in allen Fällen wirklich von einer Vergewaltigung ausgehen kann. Einige der Anschuldigungen
haben sich als falsch erwiesen. Aber der
Campus von amerikanischen Universitäten hat sich verändert. Saufgelage, Hook-Up-Kulturen
und Pornographie sind an der Tagesordnung. In diesem Milieu, welches die
Sexuelle Revolution geschaffen hat, sind Frauen nicht mehr sicher. Wir
entschuldigen, objektivieren, tolerieren, trivialisieren ja billigen
Vergewaltigungen in der sogenannten Rape-Kultur.
Die Wissenschaft hat zahlreiche Studien erstellt, die Pornographie mit der
ansteigenden Gewaltbereitschaft von Männern gegenüber Frauen im Zusammenhang bringt.
Pornographie wirkt wie eine Droge. Sie veranlasst, dass sich die Hirnstruktur
verändert. Männer koppeln Sex mit Gewalt und fangen an, Frauen mit anderen Augen
zu betrachten. Sie werden ihnen gegenüber aggressiver und meinen, Frauen wünschen
sich sexuell belästigt zu werden.
80% der Männer beschäftigen sich mindestens einmal im Monat mit
Pornographie. Sie sehen es als ein Freizeitbeschäftigung und eine Art Erholung
an.
Feministinnen haben die Pornographie im Zusammenhang mir der Sexuellen
Revolution angepriesen und nun sehen sie das Chaos, welches die sexuelle
Befreiung angerichtet hat. Damals hieß es, Pornographie sei gut und gesund. Feministinnen
behaupteten, dass man die Sexualität aus dem traditionellen Kontext herausnehmen
muss. Die Folgen sehen wir in der sogenannten Vergewaltigungs-Kultur, die an
den Universitäten herrscht. Müssen wir dem nicht entgegentreten, wir, die wir
eine Weltanschauung haben, in der sexuelle Übergriffe als ein grausames
Verbrechen gelten; die wir noch eine
Moral haben und an eine schöne und gesunde Sexualität glauben, die Pornographie
ablehnt, weil sie entmenschlicht und den anderen objektiviert? (3)“
Doch was kann man tun? Talk is cheap, heißt es so oft. Ist
es ein Zufall, dass die Reliquie der Heiligen Maria Goretti, die gerade, als Vorbereitung
auf das Jahr der Barmherzigkeit durch die USA tourt, auch nach Madison kommt?
Sarkophag der Hl. Maria Goretti |
Eine 11-Jährige, die lieber das Martyrium erlitt, als ihre Unschuld zu
verlieren.
“Heutzutage ist unsere Moral verdorben”,
sagt Monsignor Burke, Pfarrer der Maria Goretti Kirche in Madison, Wisconsin.
Seine große Kirche an der West-Seite der Hauptstadt
von Wisconsin, muss alle Aufgaben erfüllen, die sonst der Dom der St. Raphaels
Diözese inne hätte. Doch die Kathedrale brannte 2005 ab. Seitdem hat Bischof
Robert Morlino keinen Bischofssitz mehr. Priesterweihen finden in der Maria
Goretti Kirche statt. Und so kommt auch am 16. Oktober 2015 die Reliquie der
Hl. Maria Goretti nach Madsion, in eben diese Kirche. Die jüngste Heilige der
Kirche hätte am 16. Oktober ihren 125. Geburtstag. Und den verbringt sie in
Madison. Es werden Tausende Pilger erwartet. Msgr. Burke sagte gegenüber dem
Wisconsin State Journal: „Es ist gut jemanden zu haben, der genau das Gegenteil
der heutigen verkommenen Gesellschaft darstellt. Maria Goretti ist meiner
Meinung nach für alle von uns ein Vorbild (4)."
Literatur:
1) Savidge N.: Survey: one in for women at
UW-Madison experience sexual assault. Wisconsin State Journal, 22. Sept. 2015
2) Schmultz R.: Campus
assault charge dropped. Wisconsin State Journal, 10. Oktober 2015
3) Von Maren J.: Why
social conservatives should embrace the term “rape culture”. LifeSiteNews, 9.
Oct. 2015
4)Erickson D.: Body of
Saint to be displayed at namesake Madison parish as part of first U.S. tour. Wisconsin
State Journal, 11. Oktober 2015
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