Die
US-Amerikanische Professorin Dr. Janet Smith äußerte sich besorgt darüber, dass
auf der Bischofssynode in Rom, Themen wie Natürliche Familienplanung,
Verhütungsmittel und Ehevorbereitung fehlen.
„Das geht aus den
Dokumenten vom letzten Jahr hervor, die in der extraordinären Synode von 2014
erstellt wurden. Das Dokument, das als Diskussionsanleitung in der diesjährigen
Synode benutzt wird, zeigt auch keine Anhaltspunkte.
Man bekommt fast
den Eindruck, die Synodenväter würden das Schreiben des Hl. Johannes Paul II. Theologie des Leibes nicht kennen“,
erläutert Janet Smith beim Weltfamilientreffen gegenüber einer Reporterin der
katholischen Newsseite Aleteia.
Brautstrauss-St.Mary Basilika/Phoenix |
Prof. Smith ist
international bekannt durch ihre vielen Vorträge, die sie über die Lehre der
Kirche bezüglich Sexualität und Bioethik hält. Die katholische Moraltheologin
ist Mitglied des Päpstlichen Rates für die Familie. Sie unterrichtet seit 2001
am Sacred Heart Major Seminary in Detroit-USA und hat viele Bücher zum Thema Sexualität geschrieben.
„Einige
Synodenteilnehmer vom letzten Jahr waren mehr als erstaunt, eigentlich eher
bestürzt darüber, dass das Thema „Verhütungsmittel“ kaum erwähnt wird und vor allem
kaum Aufmerksamkeit bekommt. Wenn man über Ehe und Familie diskutieren will,
muss man unweigerlich dieses Thema miteinbeziehen. So waren einige Teilnehmer
wirklich verärgert. Ich bin auch ziemlich durcheinander. Wir haben unglaublich
viel Material über dieses Thema zur Verfügung. Der beste Weg, um junge Leute
auf die Ehe vorzubereiten sind die Abhandlungen: Theologie des Leibes,
Natürliche Familienplanung und Verhütungsmittel. Wenn wir auf der Synode diese
Themen behandeln würden, hätten wir sehr schnell alle anderen Probleme, die der
Heilige Vater ansprechen will, gelöst.
Wenn wir uns die
Angehörigen einer x-beliebigen Pfarrei anschauen, finden wir viele glaubenstreue
Leute. Sie engagieren sich für Einwanderung oder Obdachlose oder was sonst
gerade ansteht. In den Familien mit vielen Kindern gibt es Berufungen, weil die
Kinder sich in der Pfarrei engagieren.
St.Peter, Madison, USA |
Sie sehen an ihren Eltern, was es heißt
Opfer zu bringen und das übernehmen die Kinder einfach. Es ist erstaunlich, was
eine gute Familie alles bewirken kann. Ich meine, wenn wir die Kirche erneuern
wollen, müssen wir bei der Familie ansetzen. Hier liegt die Quelle der
Evangelisierung. Natürlich müssen wir Leute auf die Ehe vorbereiten. Ich will
jedoch anstreben, dass wir mit der Vorbereitung auf die Ehe anfangen, noch
bevor sich junge Leute verloben.
Ich würde bei
Teenagern und Studenten mit Schulungen anfangen, um ihnen die Struktur einer
guten Ehe zu erklären. Sie sollen wissen, wie sie einen guten Ehepartner finden
können. Priester freuen sich, wenn sie von jungen Leuten aufgesucht werden,
bevor sie sich verloben und bevor sie ihr Hochzeitskleid gekauft haben. Das schenkt
dem Priester Zeit und ermöglicht dem Paar sich angemessen zu prüfen. Am Vortag
der Hochzeit, wenn schon alles geplant ist, mit der Eheberatung anzufangen,
macht es fast unmöglich, eine Verlobung aufzulösen. Eine solide Eheberatung
kann zum Erfolg eine Eher beitragen. Viele wissen ja auch nicht viel über ihren
Glauben, neben dem Wissensdefizit, was eine Ehe ist. So gehört auch die
Natürliche Familienplanung in eine Ehe. Wir lernen unsere Körper kennen und
wissen, wann wir Kinder zeugen können. Leute, die Verhütungsmittel nehmen
beschweren sich oft: dass der andere sie nicht liebt; sie nicht versteht, sie als Sexobjekt behandelt
und auf Pornographie zurückgreift. Das sind Beschwerden, die man von Ehen, die
Natürliche Familienplanung praktizieren, fast nie hört. Männer fokussieren sich
auf ihre Ehefrau. Sie behandeln sie nicht wie ein Objekt. Sie wissen, dass ihre
Frau diejenige ist, mit der sie eine Beziehung haben. Sie ist nicht diejenige,
die in der Küche steht und für den Nachwuchs verantwortlich ist. Sie muss nicht
mit Hormongaben experimentieren. Der Mann in einer katholischen Ehe gibt auf
diese Weise wirklich sein Leben für seine Frau. Sein Leben bekommt eine andere
Perspektive als Sex und Job. Die meisten Männer wissen es nicht besser, weil die
Kultur, die Umgebung, ihnen die allgemein üblichen Verhaltensnormen
aufoktroyiert (1).“
Schulungen für
Studenten sind in den USA durchaus üblich. Doch am 5. Oktober 2015 waren viele
Eltern und Studentinnen entsetzt über das, was sich in einem Studentenwohnheim
der Universität von Wisconsin-La Cross abspielte.
An den amerikanischen
Universitäten ist es üblich, dass die Studenten in sogenannten Dormitorien
wohnen, die von einem Dorm-Manager geleitet werden. Das sind Angestellte der
Universität, die dafür ausgebildet wurden.
Der afro-amerikanische
Studentenwohnheim-Manager Jude Legiste des Drake Hall Dormitoriums wurde mit
großem Aufwand von der Universität Wisconsin, La Cross, angeworben.
Und genau dieser
Dorm-Manager sendete Ende September eine Email an alle Studenten seines
Wohnheimes mit dem Titel: You Gone Learn Today (das werden sie heute lernen).
Der 26-Jährige gab darin in einer sehr vulgären und fast pornographischen
Sprache Anweisungen, wie Studenten ihre Kolleginnen zu einem erfüllten Sexualleben
verhelfen können.
„Es schien fast
so, als würde er für die Aufgeschlossenheit seines Wohnheimes Reklame machen“,
erläutert Radiosprecherin Vicki McKenna auf ihrem NewsSender 1310 am 5.
Oktober. Als es einen Aufschrei gab, sendete Jude eine weiteres Email, in dem
er angab, Verständnis für die Reaktionen zu haben. Seine Absicht sei es jedoch,
den Dialog mit den Studentinnen aufkeimen zu lassen. Man müsse einfach mehr
über dieses Thema reden.
Weiterhin ermunterte er die Studentinnen, sich doch
privat mit ihm zu treffen, wenn sie mit seiner ersten Email nicht
übereinstimmten und verletzt wurden. Dem Manager passierte nichts. Er durfte
seine Stelle behalten, weil er aus seinen Fehlern bestimmt gelernt habe. Er
wüsste jetzt, wie man das Thema angemessen behandelt. Es war ihm einfach nicht
bewusst, wie sehr er mit seinem Email Studenten und Eltern verletzen würde,“
sagte sein Arbeitgeber (2).
Professor Duke
Pesta von der Universität von Oshkosh sprach mit der konservativen News
Redakteurin Vicki McKenna über die Zustände, die an US-Studentenwohnheimen
herrschen. Prof. Duke war nicht einmal überrascht.
„Es ginge noch viel
schlimmer an den Universitäten zu“, sagt er. „Die christlichen Werte, sich
anständig zu kleiden und keinen vorehelichen Sex zu haben, werden als überholt
dargestellt, von denen man sich als aufgeschlossener Student distanzieren
sollte. Gleichzeitig schaffe die Uni jedoch ein Umfeld, in dem es als nichts Besonderes
gilt, den anderen sexuell zu belästigen. Bei diesen Gegebenheiten könne man den
Dorm-Manager auch nicht für ein sexuelles Fehlverhalten belangen.
Studenten werden
in den Studentenwohnheimen mehr geschult als in Vorlesungen. In obligatorischen
Veranstaltungen lernen sie alles über Sex. Man sagt ihnen, dieses Wissen würde
sie vor einer Vergewaltigung schützen. Sex wird empfohlen, um sich endgültig
von den jüdisch-christlichen Werten zu befreien. Auch helfen ihnen die
Schulungen herauszufinden, ob sie homosexuell sind. Weiter heißt es, die
Studentinnen können nun durch dieses Wissen jeden Mann, der an der Uni ist,
kontrollieren.
Studenten am Campus der UW-Madison |
Man fragt sich,
wieso christliche Studentinnen, oder ihre Väter, sich nicht dagegen wehren.
Meist ist es jedoch so, dass Betroffene sich schämen darüber zu reden, man sagt
ihnen, dass sie ein Problem haben, wenn ihnen all das nicht passt. Sie wollen
auch nicht als Außenseiter angesehen werden, so beklagen sie sich nicht bei
ihren Eltern. Hinzu kommt, dass in theologischen Vorlesungen keine christlichen
Werte mehr vermittelt werden.
Man erklärt ihnen eher, wie frauenfeindlich die
Kirche ist. Selbst die Theologen sind schon indoktriniert.“ Professor Duke
berichtete von Studenten, die in seine Anglistik Vorlesungen kommen, weil sie
wissen, dort noch christliche Werte vermittelt zu bekommen.
Erstaunlich ist,
dass all das an einer kleinen konservativen Universität in La-Cross passiert.
So etwas vermutet man doch eher von der linken Universität in Madison. Man muss
jedoch bedenken, dass die Professoren ihre Ausbildung in Madison bekommen haben
und nun alles daran legen, den konservativen Geist ihrer Studenten an einer
kleinen Uni in einer „Republikanischen Stadt“ auszumerzen.
„Wir leben in
einer Kultur, in der rund um die Uhr christliche Werte angegriffen werden. Studenten
müssen im Wohnheim wohnen, sonst dürfen sie nicht studieren. Einem Studenten,
der bei seinem Onkel wohnen wollte wurde gesagt, der Onkel sei nicht nahe genug
verwandt. Einem Studenten, der eine Bibel in seinem Zimmer hatte, wurde vom
Studentenwohnheim-Manager erklärt, er solle dieses Pamphlet entfernen, oder er fliege von der Universität. Wie soll
ein 18- oder 19-jähriger Student dagegen angehen?”, fragt Vicki in ihrer
Sendung. (3).
Literatur:
(1)Montage D.: Radically
living the catholic faith: an exclusive interview with Dr. Janet Smith.
Aleteia, 6. Oktober 2015
(2)Tighe M.:
UW-La Crosse dorm director reprimanded over female orgasm email. La
Crosse Tribune, 5. Oktober 2015
(3)McKenna V.: UW
Oshkosh professor Duke Pesta is on The Vicki McKenna Show this hour to talk
about an offensive email sent by a UW-La Cross employee. 5. Okt. 2015 http://www.wiba.com/media/podcast-the-vicki-mckenna-show-vickimckenna/vicki-mckenna-100515-hr-2-26404874/
Solche Texte sind mit ein Grund dafür, dass neun von zehn Katholikinnen keinerlei Problem damit haben, die im Artikel angesprochenen Fragen mit ihrem eigenen Gewissen zu beantworten und zu verantworten. Dies hat die päpstliche Umfrage zur Vorbereitung ganz eindeutig ergeben.
ReplyDeleteDeswegen hat das katholische Lehramt, das die katholische Sexualdoktrin zu verantworten hat, jetzt ein Riesenproblem. Andauernd werden Antworten auf Fragen gegeben, die niemand stellt. Dementsprechend kommen die Antworten beim geneigten Katholiken erst gar nicht an.