Dr. Edith Brebruda
Die Weltgesundheitsorganisation
erklärte am 14. Januar 2016 Westafrika für Ebola frei. Der Jubel verhallte, als
man einen Tag später in Sierre Leona eine 22 Jahre alte Frau fand, die an
dieser Krankheit verstorben war. Die WHO untersuchte eilends, wie sich der Fall
zugetragen hatte und wer mit der Kranken in Berührung gekommen war, um eine
weiter Ausbreitung zu verhindern.
Die Frau war eine
Studentin aus Lunsar, die über Weihnachten 2015 zu ihren Eltern gereist war.
Sie verweilte bis zum 6. Januar 2016 im Landkreis Kambia, nahe der Grenze zu
Guinea. Ab dieser Zeit fühlte sie sich krank und beschloss, nach Hause zu
reisen. Wieder in Tonkalili suchte sie ein Krankenhaus auf. Die Ärzte verkannten
die Situation. Der Studentin ging es schlechter, bis sie kurz darauf starb. Weil
keiner wusste, dass die Frau Ebola hatte, wurden bei den
Beerdigungsvorbereitungen und dem Begräbnis keinerlei Vorkehrungen getroffen.
Höchstwahrscheinlich haben sich nun viele Leute, die Kontakt mit der Frau
hatten, angesteckt. Bis zum Abend der Meldung zählte man 27 Betroffene. „Wir
müssen mit noch mehr Leuten rechen“, erklärte Christopher Day von de WHO. „Die
Pharmafirma Merck hat einen Impfstoff gegen das tödliche Ebola Virus entwickelt,
um Leuten in Guinea zu helfen. Es handelt sich vorerst nur um einen
Testimpfstoff. Wir planen den Umkreis der Toten in die Impfversuche mit
einzubeziehen. Wir müssen schnell handeln. Wir haben den Impfstoff, und die
Kollegen aus Guinea helfen uns“, erklärt Day.
Obwohl die WOH
nach zwei Jahren das erste Mal erklärt, dass die Ansteckungsgefahr für das
Virus gebannt sei, gaben Wissenschaftler dennoch zu bedenken, dass das Virus
sich sehr lange, ja Monate im Gewebe und Körperflüssigkeiten der Überlebenden
aufhält. Diese können es durchaus weitergeben, wie etwa bei ungeschütztem
Geschlechtsverkehr. „Wahrscheinlich hat es sich genauso ereignet. Ich glaube wir
müssen noch für einige Zeit aufpassen“, erklärt der Virologe Vincent Munster
des Rocky Mountain Labors des U.S. National Institute of Allergy and Infectious
Diseases in Hamilton, Montana.
“Der neue Fall
ist nur deshalb entdeckt worden, weil die Behörden in Sierre Leone routinemäßig
einige Körper auf Ebola untersuchten. Leider hat man das Virus nicht eher
entdeckt, und so kam es zu der ungesicherten Beerdigung. Wir sind über die
Hinfälligkeit und Schwächen in dem System sehr beunruhigt und enttäuscht. Wir
müssen wie bisher Patienten auf Ebola testen. Am 7. November erklärten die
Behörden Sierre Leona als von Ebola frei. Die Frau hätte nicht einfach nach Hause
gesendet werden dürfen, nachdem Westafrika gerade die größte Ebola-Seuche
hinter sich hatte“, gibt Day zu bedenken (K. Kupferschimdt, Ebola is back.. or
never left. Scince, 15. Jan 2016).
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